Schutzgebiet: Natura 2000-Managementplan für Horber Neckarhänge ist fertiggestellt

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe hat das Büro Naturplan aus Darmstadt den Natura 2000-Managementplan (MAP) für das rund 811 Hektar große Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet "Horber Neckarhänge" fertiggestellt.

Ho rb. Das Gebiet ist Bestandteil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und besteht aus zehn Teilgebieten, die sich überwiegend auf der Gemarkung der Stadt Horb und zu kleinen Teilen im Bereich der Gemarkungen Schopfloch, Empfingen, Eutingen sowie Sulz befinden. Das Gebiet ist größtenteils gleichzeitig als Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Bei der Erstellung des MAP konnten 17 Lebensraumtypen und drei Tierarten des Anhangs II der FFH-Richtlinie nachgewiesen werden. Für jeden Lebensraum und jede Tierart wurden Ziele und Maßnahmenempfehlungen formuliert. Diese sollen sicherstellen, dass die artenreichen Wiesen und Wälder sowie die geschützten Tierarten erhalten werden und ihre Entwicklung unterstützt wird.

Charakteristisch für das FFH-Gebiet und flächenmäßig am bedeutsamsten sind die artenreichen mageren Flachlandmähwiesen, die Kalk-Magerrasen verschiedenster Ausprägung und die Wacholderheiden. Von Mitte Mai bis in den Hochsommer prägen bunt blühende Wiesen das Landschaftsbild im Dießener Tal und in der Neckaraue sowie an den Steilhängen entlang des Neckartals. Ebenso stehen die vielfältigen Buchenwälder unter besonderem europäischem Schutz. Zu den Merkmalen der Tierwelt des Gebietes zählt die seltene Fledermausart Großes Mausohr. Sie nutzt die Waldflächen und die reich strukturierte Wiesenlandschaft als Jagdgebiet.

Der MAP ist das Ergebnis mehrjähriger Arbeit, in die Gutachter, Fachexperten und Akteure vor Ort ihr Wissen eingebracht haben: Über den Planentwurf hat ein Beirat aus Vertretern der relevanten Nutzergruppen am 29. Oktober des vergangenen Jahres beraten, vom 23. November bis 21. Dezember 2015 lag der Planentwurf öffentlich aus, um Stellungnahmen abzugeben. Es gab außerdem verschiedene öffentliche Veranstaltungen sowie Gespräche mit Verwaltungen, Nutzern und Gebietskundigen.

Das Land Baden-Württemberg fördert die für die Erhaltung notwendige Bewirtschaftung im FFH-Gebiet und honoriert so die wertvolle Arbeit der Bewirtschafter, der Eigentümer und der ehrenamtlich tätigen Vereine. Dafür stehen Fördermittel aus der Landschaftspflegerichtlinie, der Landwirtschaftsförderung und der Richtlinie nachhaltige Waldwirtschaft bereit.

"Mit dem Schutz der intakten Natur und der biologischen Vielfalt schützen wir unsere Lebensgrundlagen und werden unserer Verantwortung für künftige Generationen gerecht", heißt es in der Mitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Ebenso sei die landschaftliche Schönheit ein wichtiger Faktor für die Naherholung und für die Attraktivität einer Gemeinde als Wohnort. "Natura 2000 ist eine Chance, die Erhaltung dieser Werte zu unterstützen."

Seit heute steht der Natura 2000-Managementplan zum Download unter: www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44926/ bereit. Ab Januar liegt er zu den ortsüblichen Öffnungszeiten zur Einsicht aus im: Landratsamt Freudenstadt, Bau- und Umweltamt, Bereich Umweltschutz, Zimmer 237 und im Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege, Karl-Friedrich-Straße 17. Eine vorherige Terminvereinbarung wird empfohlen.

Weitere Informationen: rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/Dialog/Seiten/default.aspx