10000 Euro durfte der Dettinger Viktor Rank an vier Begünstigte verteilen. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Viktor Rank verteilt noch einmal 10000 Euro Spendengelder an verschiedene Organisationen

Horb. Wer kennt ihn nicht, den Mann mit dem bunten Hut auf dem Kopf, dem einfachen Clownsfrack und dem T-Shirt, auf dem "ein Herz für Kinder" steht. Viktor Rank ist mit seinen Sammelaktionen eine feste Institution. Oft baut er seinen Stand in den großen Einkaufsmärkten "Kaufland" und "Real" auf und bittet um eine Spende. Der Schriftzug auf seinem Shirt verbleicht zwar so langsam, so oft hat seine Frau Inge dieses Hemd schon gewaschen, doch das großen Herz, dass unter dem Text steht, das schlägt auch nach vielen Jahren noch für die, die es am Nötigsten haben – für kranke und behinderte Kinder.

Der Dettinger Viktor Rank beherrschet einen der einfachsten Marketing-Grundsätze, der sich aus zwei wichtigen Begriffen zusammensetzt: Auffallen und Kontinuität.

Mit seinem bunten Outfit fällt er ebenso auf wie mit dem großen roten Herz, dass er als weiteren Blickfang immer dabei hat. Und er ist immer da. Schon seit Jahren sammelt er für die Kindernachsorgeklinik im Schwarzwaldort Tannheim und durfte wirklich namhafte Beträge an diese Einrichtung überweisen. Rank versteht es auch geschickt, sein Anliegen medienwirksam zu vermarkten und so kam zu der erfolgsversprechende Kombination Auffallen und Kontinuität ganz automatisch noch der Begriff Seriosität.

Jeder weiß inzwischen, dass die Spenden, die man bei Rank in den Hut wirft, nicht in irgend einem obskuren Topf, aus dem sich meist die Sammler selbst bedienen, landen, sondern zu 100 Prozent dort ankommen, wofür sie bestimmt sind.

Dass sein Engagement wirklich nachhaltig ist, das bewies er auch mit dem Spendenaufkommen, dass er das Jahr 2016 über gesammelt hat. Insgesamt waren es 26 000 Euro, von denen er am Donnerstagvormittag die übrig gebliebenen 10 000 Euro an vier Organisationen verteilen durfte. Bei Viktor Rank gibt es bei solch einem Anlass keinen großen symbolischen Spendenscheck, wie er sonst meist zu sehen ist, auch keine großen Reden, sondern lediglich einen kleinen, verschlossenen Umschlag, in dem die Spendensumme in bar steckt.

So durfte Ulrich Hoffmann, der Mister AWO von Horb und dem Kreis Freudenstadt, in Vertretung der Tannheimer Kinderklinik 5000 Euro und für seine AWO, in der Rank ebenfalls Mitglied ist, nochmals weitere 1000 Euro entgegennehmen.

Neu im Verteilernetz von Viktor Rank ist die Lebenshilfe Horb-Sulz, die zum Übergabetermin durch die Vorsitzende Barbara Rauschenberger vertreten war. "Ich wusste gar nicht, dass auch an uns Geld ausgeschüttet wird", wunderte sich die Altheimerin. "Sonst hätte ich schon öfter mal die Hand hochgehalten." Ob’s was genutzt hätte, ist fraglich, denn erst durch ein Gespräch mit Jörg Schüttle, den Verkaufsleiter der Kaufland-Kette, der selbst ein behindertes Kind hat und in der Lebenshilfe aktiv ist, wurde Rank auf die Arbeit dieses Vereins aufmerksam, die er nun mit 2000 Euro unterstützte. "Ich find es toll, wie sich die Leute um ihre besonderen Kinder kümmern", begründete Rank diese Spende.

Die letzten 2000 Euro gehen nach Tübingen. Mit dem Geld dient er dem Tübinger Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes, die wiederum die Kinderklinik Tübingen unterstützen. Diese Spende nahmen Gudrun Riester, die zweite Vorsitzende des Fördervereins und ihr Sohn Roland entgegen. Rank selbst bedankte sich ganz bescheiden bei allen Wohltätern, die es ihm durch ihre Spenden möglich gemacht haben, das Geld weiterzugeben, aber auch bei den Damen und Herren in den Marktleitungen, die ihm unentgeltlich einen Platz in ihren Geschäften zur Verfügung stellen.

Und 2017 wird er wieder vor oder in den Einkaufsmärkten der Gegend zu finden sein. Im Clownskostüm und mit dem Herz für Kinder. "Auch die Tradition, an Pfingsten vor dem Real zu stehen, werde ich fortsetzen. Dafür habe ich mir schon ein paar besondere Ideen einfallen lassen", verrät er schon mal im Vorfeld und wünscht sich selbst, dass es mit der Spendenbereitschaft der Horber Mitbürger genauso weitergeht, wie es 2016 aufgehört hat.