Durch Fördervereins kann sich Schule viele Extras leisten – doch Arbeit der Förderer interessiert kaum

Von Peter Morlok

Horb-Altheim. Gleich zwei Rekorde brach der Schulförderverein bei seiner Hauptversammlung. Einer davon bereitet wenig Grund zur Freude.

So schnell wie der Vorstand des Fördervereins war in diesem Jahr kein Verein mit seinem Programm durch, und auch die Beteiligung der 58 Personen zählenden Vereinsmitglieder und der ansonsten überall anwesenden Dorfhonoratioren ist nicht mehr zu toppen. Genau null Personen interessierten sich für diese Versammlung. Förderung scheint nur dann interessant zu sein, wenn man sie braucht.

Fünf Vorstandsmitglieder, eine Kassenprüferin und zwei Pressevertreter, die abschließend die Entlastung vornahmen, verloren sich im Musiksaal der Schule, und dem Vorsitzenden Harald Joachim fiel es schwer, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

Aber egal wie viel Vereinsmitglieder oder Gäste kommen, eine Hauptversammlung ist nun mal nach der Satzung und dem Vereinsrecht Pflicht und muss abgehalten werden, zumal öffentlich dazu eingeladen wurde.

In seinem Vorstandsbericht konnte Joachim von der Teilnahme am Adventsbasar und vier Ausschusssitzungen berichten. Schriftführerin Gertrude Riefer ergänzte, dass man vier Zuschussanträge zu Teilnahmen an Klassenaktivitäten positiv beschied und nannte dies eine der wichtigsten Aufgaben des Fördervereins.

Finanziell ist der Verein trotz allen Aufwendungen solide aufgestellt

Ansonsten unterstützt der Förderverein die Schule finanziell in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen. So wird unter anderem die Schülerzeitschrift "Top Secret" gesponsert, die Zutaten für die Koch-AG "Spätzle & Co." werden bereitgestellt, die Imkerei, die Sport AG und (ganz wichtig) die beiden Bläserklassen unterstützt. Auch war es am Nikolaustag mit Hilfe der Fördermittel möglich, jedem Schüler ein kleines Geschenk in die Hand zu drücken. Für die Grundschüler engagierte man das Theater von Pina Bucci, das "Rumpelstilzchen" spielte, und den älteren Schüler wird auf ihrem Weg in die Arbeitswelt vom Förderverein mit der Bezuschussung von sogenannten Berufsbildungsqualifikationskursen geholfen. Finanziell ist der Verein trotz allen Aufwendungen solide aufgestellt, wie Harald Joachim dem Bericht von Kassierer Patrik Lang entnahm, der ebenfalls an diesem Montagabend nicht anwesend war.

Die Journalistenfrage, ob wenigstens die neue Schulleiterin Bianca Brissaud der Versammlung einen guten, harmonischen Verlauf gewünscht habe, konnte nur mit einem recht zögerlichen "Ich glaube schon" von Harald Joachim beantwortet werden, der die Sitzung nach knapp zehn Minuten reiner Versammlungszeit schließen konnte.