Die Vorfreude aufs Landesmusikfestival ist groß (von links): Claudia Beuter, Rudolf Köberle, Oberbürgermeister Peter Rosenberger, Hans Dreher, Hubert Kempter und Harald Eßig. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesmusikfestival: Horb richtet Großveranstaltung 2017 aus / Die Grobplanung steht / Plan B für schlechtes Wetter

2017 richtet Horb das 20. Landesmusikfestival (LMF) aus. "Musik baut Brücken" lautet das Motto und besonders freut sich der Präsident des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg, Rudolf Köberle, dass er es ist, der die Veranstaltung unter diesem Motto nach Horb bringen darf.

Horb. "Brückenbauen – das gefällt den Horbern", gab Oberbürgermeister Peter Rosenberger dem früheren Politischen Staatssekretär im Innenministerium des Landes Baden-Württemberg, der in dieser Funktion lange Zeit für die Verkehrspolitik des Landes zuständig war, recht.

Köberle betonte, dass die Musik Brücken zwischen den Musizierenden und den Zuhörern baue und auch über alle Generationen hinweg Brücken schlage. "Wo findet man es sonst noch, dass Opa und Enkel gemeinsam in der gleichen Uniform zum Auftritt oder in die Probe gehen oder dass der Professor und der Hilfsarbeiter ins gleiche Horn stoßen, als im Musikverein?"

"Und jetzt wird endlich auch das Brückle in Horb fertig", so die frohe Botschaft. Nur eben nicht die von der Autobahn Richtung Rauschbart, sondern eine klingende Brücke: Am 2. Juni 2017 wird in allen Ecken und Gassen von Horb musiziert.

"Mit Horb haben wir das große Los gezogen", ist sich Rudolf Köberle sicher. "Horb wird an diesem Tag die Hauptstadt der Musik in unserm Land sein", so der Präsident weiter, der auch verriet, dass man sich für so eine Planung natürlich eine festerprobte Stadt aussucht. "Und das sind wir auf jeden Fall", stand für Rosenberger fest. Der unterstrich, dass man dankbar sei, dass Horb wieder einmal so ins Zentrum des Geschehens gerückt werde. "Wir sind, als Hans Dreher mit dieser Botschaft auf uns zukam, gerne auf diesen schnell fahrenden Zug aufgesprungen und wir werden alles dafür tun, dass wir großartige Gastgeber sein werden", versprach das Stadtoberhaupt.

Hans Dreher, Vorsitzender des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt, hatte die Idee, sich im Rahmen des 30-jährigens Bestehens des Horber Stadtverbands der Musikvereine, das ebenfalls im kommenden Jahr gefeiert wird, für die Ausrichtung der Großveranstaltung zu bewerben. Dass man so problemlos die Zusage erhielt, erstaunte ihn dann doch etwas. Aber allein mit seiner "Mannschaft" kann er einen Großteil der logistischen Herausforderungen stemmen. Selbst einen Schlechtwetter-Plan haben die Ausrichter schon in der Schublade.

Geplant ist in etwa folgender Ablauf: In der Grobplanung sind derzeit 13 Quartiere. Davon acht im Freien und fünf in Gebäuden. Weiterhin sind sechs Getränke- und Verpflegungsstände vorgesehen sowie ein großes Verpflegungszelt mit Catering auf dem Flößerwasen, das bereits ab 18 Uhr am Samstag geöffnet sein soll. Dort soll der der interne Festakt zum 30-Jährigen steigen. Zwei Top-Kapellen werden für Stimmung sorgen.

Der Sonntag beginnt mit dem Tagwachspielen durch die "Alphornbläser Baden-Württemberg" vom Burggarten aus. Ein ökumenischer Wortgottesdienst um 9 Uhr in der Stiftskirche schließt sich an. Um 10 Uhr gibt es einen Sternmarsch mit Begrüßung und Gesamtchor auf dem unteren Marktplatz. Für 11 Uhr ist in der Grundschulhalle die Vergabe der Conradin-Kreutzer-Tafeln, die nur alle zehn Jahre an mindestens 150 Jahre alte Musikvereine vergeben werden, vorgesehen. Parallel heißt es dann "Musik in den Quartieren". Insgesamt sollen sieben Bühnen in variablen Größen an den Hotspots im Stadtgebiet aufgestellt und von den Vereinen bespielt werden. Gegen 16.30 Uhr erfolgt dann die Übergabe an den Ausrichter 2018 und mit einem großen Abschlusskonzert auf dem Flösserwasen geht diese Landesmusikfestival zu Ende.

"Alle Stellen dieses großen Festes sind fußläufig erreichbar und alle Veranstaltungen können durchweg bei freiem Eintritt besucht werden", so Hubert Kempter, Generalsekretär des Blasmusikverbands Baden-Württemberg.

"Wir haben uns mit Absicht schon so früh an die Öffentlichkeit gewandt, damit alle Vereinsverantwortlichen sich diesen Termin dick und fett in der Jahresplanung vermerken können um mit ihren Mitgliedern bei diesem großartigen Fest in Horb dabei sein zu können", erklärte Köberle.

Der finanzielle Rahmen steht auch schon. 30 000 Euro steuert das Land Baden-Württemberg bei, der Blasmusikverband selbst wird weitere 15 000 bis 20 000 Euro zuschießen und Horb wird sich ebenfalls mit einer noch nicht näher benannten Summe beteiligen. In erster Linie wird die Stadt aber die Infrastruktur – vom Stadtmarketing bis zum Bauhof – zur Verfügung stellen.

Alle Verantwortlichen wünschen sich, das eine weitere Brücke gebaut wird, indem alle Beteiligten sagen: "Das ist mein Fest", und sich entsprechend für das Gelingen des Großprojektes ins Zeug legen.