Die Dettlinger Pfarrkirche St. Pantaleon wurde 1712 bis 1717 von Baumeistern der Abtei Kloster Muri aus der Schweiz erbaut. Der Altarschrein stammt aus dem Jahr 1510. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Kirchenpatrozinium und Jubiläum in St. Pantaleon rückt ein Schmuckstück in den Blickpunkt / Altarschrein von 1510

Mit einem festlichen Gottesdienst, einem gemeinsamem Mittagessen sowie einer Kirchenführung und einem Orgelkonzert feierte die katholische Kirchengemeinde St. Pantaleon in Dettlingen das 300-jährige Bestehen der St.-Pantaleon-Kirche.

Horb-Dettlingen. Am Sonntag gab es im Gemeindehaus ein reges Kommen und Gehen, es gab gefüllten Braten sowie Gemüsequiche und Kaffee und Kuchen. Zudem wurde eine bebilderte Broschüre über die Kirche vorgestellt, und eine Ausstellung zeigte historische Fotos zur Kirche und zu kirchlichen Festen der letzten Jahrzehnte.

Auch gab es eine Ausstellung über Hermann Herz, der Schriftsteller und Pfarrer in Dettlingen war. Am Nachmittag führte Karl-Josef Dettling alle Interessierten durch die Kirche und erklärte Details der wertvollen und kostbaren Ausstattung der Pantaleonkirche. Karl-Josef Dettling erklärte die Kunstwerke des Hochaltars und des Agatha-Schreins in der Kirche. Die Pfarrkirche selbst wurde 1712 bis 1717 von Baumeistern der Abtei Kloster Muri aus der Schweiz erbaut. Im Mai 1724 wurde die Kirche dem heiligen Pantaleon, einem der 14 Nothelfer, geweiht.

Die Kunstwerke, die sich in der Kirche befinden, stammen zum Teil aus einem Vorgängerbau der heutigen Kirche. Der neugotische Hochaltar ist eine der schönsten Arbeiten dieser Art und einmalig in der Region. Der Schrein stammt aus dem 16. Jahrhundert, ebenso die Figuren des Hochaltars. Auf der Vorderseite der Mensa des Altars sind drei Halbreliefs dargestellt, es handelt sich dabei um Darstellungen aus dem Alten Testament. Es ist etwa die Szene der Opferung Isaaks durch Abraham oder auch der Prophet Zacharias.

Der auf der Mensa aufgesetzte Altarschrein ist um 1510 entstanden. Er wurde von Burkhard von Ehingen und seiner Gemahlin Barbara gestiftet, gearbeitet wurde er vom Heinstetter Meister. Daher findet sich auch eine Figur der heiligen Barabara im Altarschrein, ebenso des heiligen Pantaleon. An der östlichen Wand des Kirchenschiffs fand der kostbare Agathaschrein seinen Platz. Im Inneren birgt der Schrein eine Statue der heiligen Agatha. Organist Thomas Müller stellte die Orgel der Pantaleon-Kirche vor, die restauriert wurde, da sie voller Schimmel war. Daher wurde sie zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Die Orgel wird auch die Königin der Instrumente genannt, so Thomas Müller, der auch ihre komplizierte Funktionsweise erklärte. Die kleinste der Orgelpfeifen ist eineinhalb Millimeter groß. Die Stehle-Orgel wurde 1986 erbaut, und Thomas Müller brachte sie in einem Orgelkonzert zum Klingen. So spielte er zunächst das Ave Verum, danach einige Orgelvariationen zu einem Choral von Johann Sebastian Bach. Es folgten anschließend eine Fuge in d-moll von Johann Rieger sowie die Choralbearbeitung "Oh Haupt voll Blut und Wunden" von Josef Rheinberger. Mit einer Partita von Jean Langlais und der Toccata und Fuge von Johann Sebastian Bach endete das Konzert.