Die Musikküsschen forderten zu den "ungarischen Tänzen" auf. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Kinder der Musikschule bezaubern mit Freude am Musizieren und beeindrucken mit viel Übungsfleiß

"Wir hatten richtig viel Spaß bei den Proben", sagte die Leiterin der Violinenklasse Larissa Dolgova den Besuchern des Vorspielnachmittags der städtischen Musikschule Horb im Hohen Giebel am Samstag. Herausgekommen war ein bunt gemischtes Programm.

Horb. Erstmals präsentierte sich die jüngste Gruppe, die "Minis". Zudem stellten sich drei Violin-Ensembles mit bis zu 15 Musikern vor.

Der Saal war so gut gefüllt, dass nicht nur Stühle geholt, sondern dass auch die Violinschüler umgesetzt werden mussten. Sie bildeten im Bühnenbereich eine Art "Streicherwiese", worüber sich Larissa Dolgova freute: "Nun könnt ihr den Großen zuhören und sehen, was herauskommt, wenn man übt. Hört gut zu, dann könnt ihr mir sagen, was ihr demnächst proben wollt."

Mit den fortgeschrittenen Violinisten startete sie das Vorspiel, wobei Werke aus verschiedenen Epochen und von unterschiedlichen Künstlern präsentiert wurden. Pascal Uhlich startete mit "Kikis Katzentanz" und "Fast Forward". "Wir haben heute etwas Besonderes aus England", erklärte Larissa Dolgova. Emma Lumsden habe mit ihrer Mutter irische Volkslieder geübt. Da die Mutter aus England komme, seien in ihr Erinnerungen geweckt worden. Ein Stück habe sie an den Nachbarort erinnert, weshalb sie mit ihrer Tochter "The Morpeth Rant" aufführte. Janina Bachteler hatte sich von Oskar Rieding das Konzert in H-Moll, dritter Satz, herausgesucht und wurde am Piano begleitet. Chjara Bachteler spielte Antonio Vivaldis Konzert in G-Moll, erster Satz. Ebenfalls Vivaldis Konzert in G-Moll hatte Nadja Primbs gewählt. Mit viel Leidenschaft zeigte Aileen Wiechert, dass sie die Herausforderung von Johann Sebastian Bachs ersten Satz des Konzerts in A-Moll gerne annahm.

"Es steckt so viel Üben dahinter", lobte Larissa Dolgova die Solisten, die zum Teil ohne ihr großes Zutun auftraten. Sie erklärte, dass die Kleinen den Großen schon genau auf die Finger schauten. Diesen positiven Effekt könnten die Besucher später beobachten, hielt sie die Spannung aufrecht. Charlotte Bernhard führte Vivaldis Konzert in G-Moll, erster Satz, auf. Studentenkonzert, 1. Satz, hieß Lisa Hilts Wahl. In das Stück von Friedrich Seitz legte sie viel Leidenschaft, wofür sie viel Applaus bekam. Ebenso Laura Kanzler, die zusammen mit der Musikschullehrerin Vivaldis Konzert in D-Moll, erster und dritter Satz, spielte. "Bisher haben wir Barockmusik aufgeführt, nun kommen wir zu einem romantischen Stück. Es geht schnell vorbei, sehr schnell", rief Larissa Dolgova zum genauen Hinhören auf. Es wurde still im Saal, und Rosa Gehrung präsentierte Polonaise. "So hat alles angefangen", kündigte Larissa Dolgova die kleinsten Violinisten, die "Minis" an.

Die Notenständer wurden heruntergefahren, und die Kinder ab sechs Jahren stellten sich auf. Plötzlich wurden zahlreiche Handys gezückt, und die Mütter filmten den großen Moment ihrer Kleinen. Diese schienen nicht nervös zu sein, was so manchen überraschte. Bereits vor dem großen Auftritt hatte die Lehrerin mit ihnen geübt und nochmals alles besprochen. Gekonnt zeigten einige Kinder "Bruder Jakob" ohne Noten. Das Ensemble "Musikküsschen", in dem die mittleren Violinisten spielten, sprengte fast schon den Raum. Alles musste umgestellt werden, und so mancher musste eng an den Nachbar heranrücken. Unter dem Motto "Ungarischer Tanz" wurden einige Stücke präsentiert.

So zeigten die Mittleren die Stücke "Mückentanz", "Türkischer Marsch", "Ungarischer Tanz No. 5"; "Two Steps From Hell" und "Black Heart". "Wir hatten viel Spaß", erklärte die Musiklehrerin, dass so manches Kind die ungarischen Tänze verinnerlicht habe und sich einfach so umgedreht habe. Das bedeute, dass keine Noten gebraucht wurden, weshalb sich auf einmal alle Kinder mit dem Rücken zum Publikum drehten. "Bitte verzeihen Sie, aber wir haben Spaß", rechtfertigte Larissa Dolgova.

Was sie persönlich gefreut habe: ein Schüler hat wegen des ungarischen Tanzes einen Schwimmwettbewerb gewonnen. "Er hat erzählt, dass er aufgeben wollte. Dann habe er an den ungarischen Tanz gedacht und dessen Steigerung, und dann ist er schneller geschwommen", so die Musiklehrerin, die sich über die gute Leistung der Kinder freute. Diese erhielten großen Applaus von den Zuhörern.