Ernst Haßmann im Alter von 86 Jahren gestorben / Viele Jahre stark engagiert für den ASV und die Feuerwehr

Von Peter Morlok

Horb. Mit Ernst "Enne" Haßmann, der im Alter von 86 Jahren verstarb, ist Mitte letzter Woche auch ein Stück Horber Geschichte gegangen. Sein geschwächtes Herz hat aufgehört zu schlagen und sein Sohn Karl-Heinz bezeichnete dies als Erlösung für seinen Vater, der die letzten vier Jahren von seiner Frau Waltraut und einem Pflegedienst rund um die Uhr betreut wurde.

Für den Gesellschaftsmensch "Enne" Haßmann war es eine schwere Zeit, war er doch die meiste Zeit seines Lebens agil, fleißig im Beruf und in den Vereinen mehr als aktiv engagiert. Er war ein Vereinsmensch wie aus dem Bilderbuch. So war er lange Jahre im Ausschuss beim ASV Horb in der Verantwortung und ebenso im Gesamtausschuss der Freiwillige Feuerwehr Horb. Der Träger aller Leistungsabzeichen und ausgebildeter Gruppenführer war auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst "seiner" Abteilung Horb Stadt immer noch eng verbunden. Im Foyer des Feuerwehrhauses kümmerte er sich um die Bestückung der Vitrinen und trug mit der ihm eigenen Akribie so manches feuerwehrtechnische Kleinod zusammen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Hans Bauer vom Musikverein malte er auch die Landkarte mit den einzelnen Abteilungsstandorten, die vor dem Eingang zur Wagenhalle zu bewundern ist. Ernst "Enne" Haßmann verewigte sich sozusagen im Feuerwehrhaus, denn die Haßmanns waren von jeher eine kreative Familie. Sein älterer Bruder Hans, der vor einem Jahr im Alter von 90 Jahren verstarb, wurde als Hobby-Maler mit seinen Horber Motiven bekannt und auch dem nun verstorbenen Ernst war die schöpferisch-einfallsreiche Umsetzung in die Wiege gelegt worden

Er erlernte in namhaften Betrieben das Handwerk des Konditors, bei dem es neben der Genauigkeit eben auf diese Kreativität ankommt, und schloss diese Ausbildung auf der Braunschweiger Meisterschule ab. Nach dem Krieg kehrte er 1946 in seine Heimstadt Horb zurück und arbeitete in seinem ehemaligen Lehrbetrieb bei Helene Wetzel im gleichnamigen Café in der Neckarstraße 10. Im Jahr 1955 lockten ihn das Fernweh und die Abenteuerlust für ein starkes Jahr nach Finnland, da dort gerade Fachkräftemangel im Bereich des Zuckerbäcker-Handwerks herrschte. Er kehrte 1957 wieder zurück an den Neckar. Mit seiner Frau Waltraud eröffnete er in der heutigen, verkehrsberuhigten Zone der Neckarstraße das Gasthaus Rössle, dass die beiden bis 1970 gemeinsam betrieben.

Trotz des arbeitsintensiven Gaststätten-Jobs blieb ihm neben seiner Ausschussarbeit bei ASV und der Feuerwehr noch Zeit für den Gesangverein und seinen Kegelclub.

"Mein Vater war Naturliebhaber, er war Wanderer und er war gesellig", erinnerte sich sein Sohn im persönlichen Gespräch mit unserer Zeitung. Wie sehr Ernst Haßmann mit "seinem" Horb verbunden war, das beweist auch die Tatsache, dass er dem Städtle sogar einige Gedichte, zum Beispiel über das Mühlgässle, widmete und einige prägnante Bauwerke als Modell in Gips und Holz seine Bastelwerkstatt verließen.

Ernst Haßmann hinließ neben Ehefrau Waltraud seine drei Kinder Rainer, Karl-Heinz und die Tochter Bärbel Kocheise, seine Schwester Christa Speiser sowie die Enkelkinder. Letzten Freitag wurde er auf dem Horber Friedhof zur letzten Ruhe getragen.