Menschenrettung aus einem schwierig zugänglichen Fenster war eine der Aufgaben für die Rexinger Feuerwehr. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Anspruchsvoll ausgeklügelte Hauptübung fordert der Rexinger Mannschaft Kraft und Können ab

Wieder einmal hatte sich der junge Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rexingen, Stefan Graf, für seine Hauptübung ein schweres Szenario auf schwierigem Gelände mit widrigen Bedingungen ausgearbeitet.

Horb-Rexingen. Dieses Mal sollte es im katholischen Gemeindehaus in der abschüssigen Kirchstraße bei einer privaten Geburtstagsfeier zum Brand kommen. Die Mehrzahl der anwesenden Gäste schaffte es, rechtzeitig aus dem Gebäude zu fliehen. Michael Kronenbitter mimte einen Gast, der sich auf die Damen-Toilette in einen rauchfreien Bereich rettete und am Fenster lautstark um Hilfe rief. Der Hausmeister, welcher zunächst versuchte, das Feuer im Gebäude zu löschen, wurde im Treppenhaus vermisst. Die Wasserentnahme erfolgte am Hydrant des nahegelegenen Hauses Appenzeller.

Parallel zum Innenangriff erfolgten die Maßnahmen zur Menschenrettung. Zwei tragbare Leitern mussten die Feuerwehrmänner einsetzen, um über das Vordach zu der Person am Fenster zu gelangen. "Das ist nicht ganz einfach, wenn man nicht direkt an das Fenster herankommt, sondern sich in zwei Schritten vorarbeiten muss", verdeutlichte Graf. Zudem sei dies sehr zeit- und kraftaufwendig für die Kameraden.

Die vermisste Person wurde bewusstlos vor dem Hauseingang des Gebäudes gefunden, mit der Unterstützung des Sicherungstrupps aus dem Gebäude gebracht und dem DRK Rexingen/Ihlingen übergeben. Im Ernstfall wäre mindestens ein weiterer Löschzug aus Horb den Kameraden in Rexingen zur Hilfe geeilt, weshalb Graf seinen Sicherungstrupp nicht für die Absicherung der Feuerwehrmänner sondern für die Menschenrettung einsetzte. "Wenn ein Menschenleben in Gefahr ist, kann man von der Feuerwehrvorschrift abweichen", begründete Graf seine Entscheidung und erklärte ferner: "Weitere Kräfte wären ja laut meiner Annahme unterwegs gewesen."

Um ein Übergreifen des Feuers auf den Dachstuhl zu vermeiden, baute ein weiterer Trupp die Riegelstellung auf. Die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Andreas Maier führten die Brandbekämpfung im Außenbereich durch und baute die Riegelstellung zum benachbarten Kindergarten auf. Später sollte Stadtkommandant Markus Megerle voll des Lobes sein: "Das war ein Ablauf wie aus dem Bilderbuch", stellte Megerle fest.

Ortsvorsteherin Birgit Sayer sprach von einer eindrucksvollen Hauptübung und würdigte besonders die Leistung der Jugendwehr und deren Leiter Andreas Maier. Im Rahmen der Hauptübung durfte Graf zwei neue Mitglieder in den Reihen der aktiven Wehr begrüßen. Maximilian Rosengart und Björn Uerpmann wurde die Ernennung zum Feuerwehrmann zuteil.