Elfriede Bruns, seit 1993 zusammen mit ihrem Mann Horst im oberen Talheim heimisch geworden, hat ihren 80. Geburtstag gefeiert. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Die Talheimerin Elfriede Bruns hat ihren 80. Geburtstag gefeiert / Ihr Hobby ist nach wie vor die Ahnenforschung

Ihren Jubeltag aus Anlass ihres 80. Geburtstags feierte Elfriede Bruns am Ostersonntag. Gemeinsam ging es mit der Familie in Straubs Krone nach Bildechingen zum fürstlichen Speisen.

Horb-Talheim. Den Nachmittag verbrachte die Familie dann gemeinsam im schmucken Eigenheim in der Ulrichstraße 1 auf den Höhen des oberen Talheims. Mit Elfriede Bruns feierte da eine Person Geburtstag, die sich vor allem in Sachen Ahnenforschung in der Region (und sogar bis ins ferne Omaha im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska) einen guten Namen gemacht hat. Auf insgesamt über 600 Ahnen-Erforschungen kommt Elfriede Bruns, die seit nunmehr fast 40 Jahren das Hobby ihres Mannes Horst auch sich zu eigen machte und im Alter von über 40 Jahren im Kloster Inzigkofen bei Sigmaringen noch die alte Sütterlin-Schrift erlernte. Diese zu kennen, ist praktisch eine Grundvoraussetzung für kompetente Ahnenforschung, denn die wichtigsten und aussagekräftigsten Informationen holt sie sich dafür in alten Kirchen- oder Ortschaftsarchiven.

Es ist überaus kurzweilig, sich mit der Jubilarin zu unterhalten, zumal dann, wenn ihr redseliger Mann Horst mit am Tische sitzt. Mit ihm ist sie seit über 60 Jahren verheiratet und teilt nun auch seit knapp 40 Jahren mit ihm das gemeinsame Hobby Genealogie.

Und dies scheint auf eine ganz besondere Art zusammenzuschweißen. Was sie nicht weiß, weiß er – und umgekehrt. Kein Wunder, dass der Name Bruns in der Ahnenforschung einen überaus guten Ruf genießt und nicht nur – etwa – Ortschaftsverwaltungen, sondern vermehrt auch immer häufiger Privatpersonen sich an sie wenden bei Fragen nach der eigenen Herkunft oder bei der Erforschung von Ortssippen. Ihre Wahlheimat Talheim, in der sie schon seit über 30 Jahren leben und in der sie seinerzeit mit offenen Armen empfangen worden sind, weiß um die Verdienste der beiden rüstigen Mitbürger, und ehrte sie erst im Dezember durch Ortsvorsteher Thomas Staubitzer offiziell.

Zusammen wuchs Elfriede Bruns, geborene Parke, mit acht weiteren Geschwistern in Hamburg auf, woher auch ihr Mann Horst stammt. Ihr Vater Theodor war bei der Bahn beschäftigt und Mutter Klara kümmerte sich als Hausfrau um das Wohl und Wehe der Familie. Nach der Hauptschule absolvierte sie eine Lehre als Verkäuferin und arbeitete unter anderem auch in einer Bäckerei, bevor sie für zehn Jahre zur IBM wechselte. In der Bäckerei lernte Elfriede Parke Horst Bruns kennen, der direkt nebenan im Polizeirevier arbeitete und regelmäßig bei ihr seine Brötchen holte. Wegen seiner guten Englisch- und Lateinkenntnisse wurde er als Übersetzer an die berühmte Hamburger Davidswache abgeordnet. Anfang 1966 beschlossen Horst und Elfriede Bruns dann nach ihrer Hochzeit, nach Baden-Württemberg zu ziehen. Horst heuerte bei der damals aufstrebenden IBM in Böblingen an und baute dort dann mit deren Sicherheitsdienst auf.

Seit 1993 in Talheim

Im Schwäbischen wurde die junge Familie Bruns dann recht schnell in Herrenberg-Haslach mit ihren Kindern Rüdiger und Susanne heimisch und Horst war sogar fünf Jahre lang Chef bei den Herrenberger Kleingartenfreunden. Für ihren Herrenberger Teilort veröffentlichten sie dann ihr erstes "Ortssippen-Buch" überhaupt. 1993 zogen Horst und Elfriede dann nach Talheim. Auch in der hiesigen Ecke sprach es sich schnell herum, welch kompetente Neubürger in Sachen Ahnenforschung nun hier ansässig geworden sind und ihr hiesiges Erstlingswerk entstand in Tumlingen. Dort führten sie das Lebenswerk von Familien-Forscher Alfred Kaupp erfolgreich zu Ende und dokumentierten die Ahnenforschung in der Zeit zwischen 1630 und 1875 akribisch und kenntnisreich. Über 600 weitere sollten dann noch folgen. Bis jetzt.

Die Familie Bruns hat im Keller ihres schmucken Eigenheims eine eigene Buchbindemaschine und diverse Schneidegeräte stehen. Horst ist bis heute begehrter Referent bei Treffen von Familien-Sippen und pflegt unter anderem auch gute Verbindungen zum wohl weltweit besten Genealogie-Archiv, nämlich jenes der Mormonen in Salt Lake City in den USA. Im Jahre 2003 folgten sie einer Einladung nach Omaha in Nebraska (USA), wo sich die Sippe der in Nordamerika heimisch gewordenen Backens-Familie erstmals traf. Die Mutter von Horst Bruns ist eine geborene Backens. Anfangs tat sich Elfriede beim übersetzen der Sütterlin-Schrift noch schwer und 1982 kam sie dann im Kloster Inzigkofen bei Sigmaringen so richtig auf den Geschmack und professionalisierte dort diese Kunst. Kurzum, sie sei in das anspruchsvolle Hobby der Ahnenforschung "einfach so rein gekommen".