Beim Brautmodegeschäft von Loredana Faiß lockte ein Nikolaus Heiratswillige in den Laden. Foto: Hopp

"Glühender Advents-Einkauf" in Horb. City-Manager Kreidler: "Bin noch hin und hergerissen."

Horb - Da capo oder finito? Die Bilanz der ersten langen Einkaufsnacht im Dezember fällt gemischt aus. Ob es eine Neuauflage geben wird, dürfte vor allem davon abhängen, wie viele Kunden kurz vor Weihnachten wiederkommen.

Horbs City-Manager Thomas Kreidler sagt um 21 Uhr zur Bilanz: "Ich bin noch hin und hergerissen. Es war sicherlich toll, wie die vielen Chöre und Musikanten die Stadt belebt haben. Ich denke, wir warten ab, wie nach der Weihnachtszeit die Händler die Aktion beurteilen werden."

Fakt ist: Überall war Musik. Der Gute Laune Chor, die Jugendkapelle Horb, die Jagdhornbläser und mehr. Viele Geschäfte sind auch zufrieden. Beispielsweise Wohnideen Raible auf dem oberen Marktplatz. Bruno Raible: "Man merkt, dass es für uns Sinn macht, dass in der Stiftskirche das Orgelkonzert war und auf dem Marktplatz das Adventssingen. Das bringt uns eine gute Frequenz." Dasselbe sagt auch WLP-Wohnlicht weiter unten. Michaela Manenti: "Wir sind sehr zufrieden. Wir hatten seit Beginn der langen Einkaufsnacht immer Leute im Laden – für uns hat sich das sicherlich rentiert."

Loredana Faiß hatte gleich doppelten Charme eingesetzt: Ein Nikolaus lief herum, um die Kunden in das Brautmodegeschäft gegenüber der Gutermannschule zu locken. Doch der wurde die Schoki im Sack zwar los, doch Heiratswillige kamen wenig. Auch Constanze Kittel von Neckar Sport sagt: "Es ist nicht so der Riesen-Trubel los." Imelda Kohler von der gleichnamigen Buchhandlung: "Ich habe um 21 Uhr zugemacht."

Auch bei den Friseuren Kamm-In und Dormann hieß es: "Stylen bis in die Nacht."

Brigitte Ohagen vom Blickfang dagegen ist zufrieden: "Selbst wenn draußen nicht viel los ist, hier drinnen ist es bunt gemischt. Ich bin zufrieden." Moni Schönfeld von mode & Style: "Wir sind zufrieden. Diese Veranstaltung wird gut angenommen. Sogar Besucher von außerhalb sind hier."

Auch Weinhändler Martin Dörr ist sozusagen "baff erstaunt" über den "Glühenden Advents-Einkauf": "Wir wurden sozusagen überrannt. Wir haben sogar noch eine zusätzliche Mitarbeiterin angerufen, damit wir die Kunden bedienen können."

Ganz unten steht dann noch Robert Müller. Mit selbst gemachtem Rosenpunsch, Linzer und Lebkuchen. Er bilanziert: "Es war super. Ich hätte nicht gedacht, dass die Veranstaltung beim ersten Mal schon so gute Resonanz gezeigt hat. Solch ein Abend ist perfekt, weil man dann mal ungezwungener mit den Kunden umgehen kann. Die können sich dann ganz in Ruhe das Angebot anschauen und wissen, wo sie kurz vor Weihnachten was bekommen."

Auch bei der Metzgerei Thomma zeigte man sich zufrieden. "Hier gehen die Würste weg wie warme Semmeln", bilanzierte man dort.

Hört sich doch eher nach "Da Capo" an. Die Jagdhornbläser der Kreisjägervereinigung Freudenstadt kehren kurz bei Ofen Binder ein, um einen Glühwein zu trinken und Flammkuchen zu essen. Auf dem Marktplatz genießen viele Horber wie Michael Keßler (CDU-Gemeinderats-Fraktionschef) gemeinsam mit dem grünen Kreistagsabgeordneten Wolf Hoffmann und Kristina Sauter den Adventszauber. Die Bläsergruppe mit Norbert Geßler, Hermann Sauter und Co. spielen Weihnachtschoräle aus den Fenstern. Dann stimmt Michael Grüber mit dem Chor der Nationen die Weihnachtslieder an. Mahran aus Syrien singt sogar "Gloria in Excelsis Deo" auf arabisch. Die einzige Strophe, die die Marktplatzbesucher nicht mitsingen.

Ein Ziel von City-Manager Kreidler: Der glühende Advent sollte ein "sympatisches Zeichen" des Horber Handels setzen. Das scheint gelungen zu sein.