Auch im Bierkastenstapeln machten die Musiker von Honk & Blow eine gute Figur. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Rexinger Lochbrunnenfest klingt in bester Stimmung aus / Honk & Blow rocken Festzelt auf böhmische Art

Von Eberhard Wagner

Horb-Rexingen. "Wir haben den Regen mitgebracht, damit das Zelt auch richtig voll wird!", rief Wolfgang "Django" Ruggaber den zahlreichen, musikhungrigen Gästen des Musikvereins (MV) Rexingen am 19. Lochbrunnenfest zu.

Django musste nicht erst unken, denn rechtzeitig zum Auftritt der Ausnahmekapelle Honk and Blow schüttete es wie aus Eimern. Die Musiker aus Bierlingen, geleitet von dem Solo-Trompeter Sebastian Duffner, waren bereits zum dritten Mal Gast in Rexingen und gestalteten den Ausklang des Festes am vergangenen Montag. Das Zelt war dann auch rappelvoll und die Musiker fanden sofort den richtigen Draht zum beinahe schon unterkühlten Publikum. Schnell sprang jedoch der musikalische Funken aus den exzellent vorgetragenen böhmisch-mährischen Musikstücken auf die Besucher über und riss diese mit.

Je später der Abend, desto schöner die Polka

Polkas, Märsche und Walzer reihten sich aneinander. Der legendäre Swing "What A Wonderful World" mit Trompeten-Solo (Duffner) oder "Djangos" Einlage als "Schwarzwald-Marie" einschließlich dem entsprechenden Outfit sorgten für Begeisterung. Je später der Abend, desto schöner die Polka, auch wenn außerhalb des Festzeltes die Welt zu versaufen drohte. Im Innern blieb außer den Kehlen der Besucher alles trocken. Die Erwartungen der Besucher, ein abendfüllendes Programm voller harmonischer Blasmusik zu erleben, wurden nicht enttäuscht.

Aufgrund des schlechten Wetters wurde auch der Wettbewerb des Bierkastenstapelns nach innen vor die Bühne verlegt. Endlich einmal gingen die Männer des Musikvereins Rexingen nicht mehr wie in den vergangenen Jahren leer aus, sondern eroberten zur Überraschung aller den ersten Platz. 30 Liter Bier gab es für das waagrechte Stapeln von 29 Kisten in 2:50 Minuten. Zweite wurden wie im vergangenen Jahr die Vertreter von Honk & Blow, die 25 Kisten in 2:08 Minuten stapeln. 20 Liter Bier war der Lohn für die Kapelle. Dritter wurden die Vorjahressieger "Tick, Trick und Track", die immerhin noch zehn Liter Bier für ihre 23 Kisten in 1:56 Minuten erhielten.

Blasmusikkreisverbandsvorsitzender Hans Dreher, der sowohl am Samstag als auch am Montag von der ersten bis zur letzten gespielten Note im Festzelt war, gefiel die Show der Kapelle aus Bierlingen ebenso wie dem CDU-Stadtverband aus Horb mit Gerhard Munding an ihrer Spitze.

Die Dießener Musiker entsendeten mit Daniel Straub ihren Vorsitzenden nach Rexingen, und neben zahlreichen Ortsvorstehern der Nachbarorte weilte auch Kreisbauernverbandsvorsitzender Gerhard Faßnacht unter den Gästen. Das Potpourri von Seemannsliedern wie etwa "Schiff Ahoi" bezog sich keinesfalls auf den sintflutartigen Regen, passte jedoch zeit- und nahtlos ins Programm der Kapelle. Erst am späten Abend, nach vielen Zugaben, durfte Honk & Blow dann endlich verdient ihre Segel streichen – das Publikum bekommt sowieso nie genug von ihnen. Auch im nächsten Jahr will die Kapelle zum 20. Lochbrunnenfest wieder aufspielen: Versprochen haben sie es jedenfalls.