Eulenspiegel (Christoph Daecke) hilft seiner Mutter (Dorothee Jakubowski) beim Balancieren auf der Slack-Line. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Chamaeleon-Theaterwelten führen Premiere von "Till Eulenspiegel" am Samstag, 30. Juni, in Dettingen auf

Die Stühle werden bei der Probe von Till Eulenspiegel in Dettingen immer wieder gedreht. Das Publikum muss bei der Premiere der Chamaeleon-Theaterwelten Horb am Freitag, 30. Juni, ab 19 Uhr in Dettingen mitmachen.

Horb-Dettingen. Nach der aufgeschriebenen Begebenheit von Hermann Bote und der Dramatisierung von Andreas Schnell und Dorothee Jakubowski wird ein Mix der Künste gezeigt. "Die Zuschauer werden Tills Streiche sehen, aber ebenso Jonglage, Tanz, Gesang und Poesie", erklärt Regisseurin Dorothee Jakubowski. Bereits zu Beginn der Proben vor der Schlossscheuer in Dettingen wagt sie sich auf eine Slack-Line, ein modernes Element im Theaterstück. "So was lernst du nicht von jetzt auf nachher. Ich habe drei Jahre lang immer wieder geübt", erklärt Christoph Daecke, der als Till Eulenspiegel auch auf die hohe Slack-Line steigt. Immer wieder fällt Till Eulenspiegel auf die Nase, während die Zuschauer die Metapher erzählt bekommen.

"Man weiß ja bis heute nicht sicher, ob er gelebt hat", weist Dorothee Jakubowski darauf hin, dass es zahlreiche Geschichten zu Till Eulenspiegel gibt, der Anfang des 14. Jahrhunderts gelebt haben soll. Andreas Schnell berichtet von seinem Leben: "Nach 92 Streichen und Schelmerei bist du gestorben, so spektakulär, wie du getauft wurdest." Dreimal sei Till Eulenspiegel getauft worden, will er die Zuschauer mit kleinen Anekdoten zum Lachen bringen. Das Publikum wird mit eingebunden, beispielsweise bei der Frage, wo Till Eulenspiegel geboren wurde. "Kneitlingen das ist in?", fragt Andreas Schnell nach. "Im Schwarzwald? – Nein, da ist es nicht", gibt er sich selbst die Antwort. Und so wird immer wieder der Bezug zum Schwabenland aufgebaut.

Bevor nach der Seilkunst von Till Eulenspiegel die nächste Szene beginnt, müssen sich die Zuschauer drehen. Der Kaufmann (Swen Richter) und dem Zimmermann (Andreas Schnell) streiten sich um einen gefundenen Beutel mit 800 Silberlingen, bis Till Eulenspiegel einlenkt. Eine Einigung bringt er aber auch nicht. Dafür legt sich der Schelm schlafen und wird bald schon von einer Stimme (Elisabeth Kaiser) geweckt. Die verschiedenen Handwerke finden Beachtung im Stück, denn Till Eulenspiegel sucht eine Arbeit. "Beim Steinmetz war die Helferstell besetzt. Am Weberstand gab es einen Aufstand", berichtete Andreas Schnell. So musste Till Eulenspiegel doch zum Kürschner, dessen Fellarbeiten ihm nicht zusagen. Das Fell stinke und so verliert Till Eulenspiegel nach einer "Furz-Aktion" seine Arbeit.

Wie Tills Leben weitergeht, bleibt bei den Proben in Dettingen offen. "Die Zuschauer werden es erfahren", erklärt Dorothee Jakubowski. Neben Christoph Daecke, Andreas Schnell, Dorothee Jakubowski, Swen Richter, Elisabeth Kaiser wirken Monika Bugala sowie Julia und Katharina Wagner mit. Die Premiere ist am Samstag, 30. Juni, in Dettingen. Im Rahmen der Freilichtaufführungen wird Till Eulenspiegel am Samstag, 1. Juli, in Dornhan, am 2. Juli in Dettingen sowie am 21. und 23. Juli in Horb zu sehen sein.

Weitere Informationen: www.daschamaeleon.de

Karten im Vorverkauf gibt esim Internet unter www.daschamaeleon.de/theater/kartenreservierung, unter Telefon 0172/3032931, im Gasthaus Adler in Dettingen unter Telefon 07482/230, bei der Buchhandlung Kohler in Horb unter Telefon 07451/53880 oder beim Stadtmarketing Horb, Telefon 07451/901200.