Mit den symbolischen Schlägen eines Baggermeißels hat am Montag auf dem Kasernengelände der Bau des Feuerwehrzentrums Horb begonnen. Foto: Hopp

Arbeiten beginnen symbolisch mit Schlägen des Baggermeißels. Wehr hat auf dem Kasernengelände künftig mehr Platz.

Horb - Mit den symbolischen Schlägen eines Baggermeißels hat am Montag auf dem Kasernengelände der Bau des Feuerwehrzentrums Horb begonnen. Die Eröffnung des Baus, der als Zentrale für alle Horber Feuerwehren gedacht ist, ist für Ende nächsten Jahres geplant.

Von einem "Jahrhundertereignis" sprach Oberbürgermeister Peter Rosenberger vor Gemeinderäten, Feuerwehrmitgliedern, Mitarbeitern der Stadtverwaltung und des Architekturbüros, die sich gestern vor den Toren der alten Bundeswehr-Gerätehalle versammelt hatten. Laut OB das Einmalige in den vergangenen Jahrzehnten Stadtgeschichte: "Die Stadt investiert 4,56 Millionen Euro in die Infrastruktur, um die Sicherheit der Bürger auf das Optimum zu setzen."

Weil es Zuschüsse gibt, bleibt für die Stadt ein Anteil von 2,7 Millionen Euro übrig. Rosenberger verwies auf die weiteren Vorteile des Projekts für die Stadtplanung. Auf dem bisherigen Feuerwehrstandort könne sich der Campus Horb erweitern, der bereits Bereitschaft signalisiert habe. "Wir wollen den Campus Horb an einem einzigen Campus-Standort gestalten, dass er der Stadt gut tut." Studentenwohnen, ein Café und eine Bibliothek, und alles direkt am Neckar, seien deshalb die weiteren Folgen der "wegweisenden Entscheidung" in Sachen Feuerwehr.

Der OB erinnerte aber auch an die nicht immer einfache Diskussion – und ans "Herzblut" vieler Horber Feuerwehrleute, mit dem sie ihr 1983 bezogenes Haus in der Florianstraße errichtet hatten. Doch inzwischen sei der Standort zu klein. Die Nutzfläche in der Florianstraße beträgt rund 2400 Quadratmeter – gebraucht werden 4030. Das Rettungszentrum habe rund 6500 Quadratmeter.

Im Januar 2015 hatte der Gemeinderat einstimmig der Verlagerung der Kernstadtwehr aus der Florianstraße auf den Hohenberg zugestimmt. In 13 Sitzungen hat eine Arbeitsgruppe dann die Detailplanung ausgetüftelt. Rosenberger zeigte sich sicher: "Hier wird einiges Tolles entstehen."

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Florian Möhrle sprach von einem "erfreulichen, denkwürdigen Tag". Das Projekt sei nicht einfach nur ein Feuerwehrhaus, sondern ein Zentrum, ein Dreh- und Angelpunkt für viele Abteilungen. Möhrle zählte die zahlreichen Besonderheiten auf, die in dem Feuerwehrzentrum entstehen sollen, unter anderem ein Stabsraum für eine Großschadenslage. Mit Blick auf Ereignisse wie die Unwetter am Wochenende sei das Feuerwehrzentrum Horb ein zukunftsweisendes Projekt.

Von einem besonderen Anlass sprach auch der stellvertretende Horber Feuerwehrkommandant Wilhelm Knödler. Er, der bereits beim Bau des alten Feuerwehrhauses dabei war, muss sich an die Dimensionen des neuen Standorts erst noch gewöhnen. "Von einem Ende zum anderen sind es 400 Meter. Da könnten wir ja Segways beantragen", meinte er augenzwinkernd.

Info: Aufteilung der Räume

Zwischen Haus 17 und 19 soll ein Verbindungsbau entstehen. In Nr. 17, der ehemaligen Wagenhalle der Bundeswehr, werden Stellplätze in Büro-, Besprechungs- und Schulungsräume umgebaut, der Verbindungsneubau wird ebenfalls Verwaltungsgebäude und in Nr. 19 werden unter anderem die neuen Wechselladerfahrzeuge sowie eine Logistikbox untergebracht, in der alle Wehren der Stadt ihre im Einsatz und nach Übungen gebrauchte Gegenstände abgeben und ihre Einsatzfahrzeuge mit neuem Material frisch bestücken können. Bessere Werkstatträume und ein Trainingsturm auf dem Freigelände sind weitere Besonderheiten.