Ernst Heller mit einer seiner Zithern, deren Klang und Tradition er besonders schätzt. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilar: Ernst Heller wird heute 80 / 1981 die Mühlener Stubenmusik gegründet

Horb-Mühlen. Heute feiert Ernst Heller aus Mühlen, Gründer der Mühlener Stubenmusik, seinen 80. Geburtstag.

Heller wurde am 30. Dezember 1936 als jüngstes Kind seiner Eltern Ernst und Pauline geboren. Gut behütet, auch durch seine älteren Schwestern, wuchs er in Mühlen auf. Nach der Volksschule begann er eine Schlosserlehre beim Bahnbetriebswerk Tübingen. Nach der Ausbildung wechselte er ins Amerikanische Reparaturwerk nach Böblingen. So richtig befriedigen konnte ihn der Berufsalltag nicht. Aus Gründen der wirtschaftlichen Sicherheit für sich und seine Familie pflegte er seine vielseitigen Talente lediglich in der Freizeit als Hobby, und das mit viel Hingabe.

Heller war in seiner Jugend ein begeisterter Fußballer, bis langwierige Verletzungen eine sportliche Karriere unmöglich machten. Bereits mit zwölf Jahren kam er durch seine Eltern zum Zitherspielen, und die Volksmusik begleitet ihn seither durchs Leben. Neben der Zither spielt Heller die seltene "Steierische Harmonika", Gitarre, Kontrabass und das "Raffele" eine kleine Urzither mit drei Saiten.

Auf seinen Wanderungen in Südtirol im Bereich des Ritten bei Bozen lernte er andere Musiker kennen. Hier habe er erst erfahren, so der Jubilar, was echte Volksmusik bedeute. 1981 gründete er die Mühlener Stubenmusik, die sich in der Szene von Mühlen über Bayern bis nach Südtirol bald einen Namen machte. Heller bedauert, dass die Stubenmusik sich inzwischen aufgelöst hat. Der letzte Auftritt war im Oktober 2013. Er hätte, wie er sagt, gern noch weiter gemacht, aber seinen Mitspielern fehlt die Zeit zum proben. So musiziert er für sich jeden Tag mindestens eine Stunde, wie er erzählt. Drei Mal im Jahr fährt er noch selbst mit dem Auto zum Musikantenstammtisch nach Südtirol. Das letzte Mal vor vier Wochen.

Die Volksmusik habe ihm auch über schwierige Zeiten hinweggeholfen, besonders, als seine Frau Paula, geb. Mayer, vor zwölf Jahren verstarb. Geheiratet haben die beiden 1964. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter und inzwischen zwei Enkelkinder hervor. 1965 wurde Ehefrau Paula als Lehrerin nach Ebingen versetzt. Ernst Heller wechselte den Arbeitgeber und war für die Firma "Telefon und Normalzeit" zur ständigen Montage bei IBM. Die Familie verlegte ihren Wohnsitz, kehrte dann aber 1971 nach Mühlen zurück. Heller fand eine Anstellung bei Ledermann, wo er krankheitsbedingt schon vor dem regulären Rentenalter ausschied. Heute gehe von allem dem Alter entsprechend etwas weniger meinte der Jubilar schmunzelnd. Das Malen, auch eines seiner vielen Talente, hat er aufgegeben; die Augen machen nicht mehr so richtig mit. Was aber zu seinem Leben gehört, ist das Musizieren und die Volksmusik. Am 21. Januar erwartet er sechzig bis siebzig Volksmusikfreude aus der Umgebung, Bayern und Südtirol, und man kann sicher sein, dass die Musik an diesem Tag die Hauptrolle spielen wird.