Die Mühldorfmusikanten spielten am Sonntagnachmittag vor vollen Rängen. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikcocktail: Während des Konzerts der Mühltalmusikanten im Alten Freibad spielt das Wetter verrückt

Von Peter Morlok

Ja, ja – das Wetter und der "Musikcocktail" am Alten Freibad. Am Sonntagnachmittag begegneten sich die zwei mal wieder auf ganz eigene Weise.

Horb. Das Stadtmarketing hatte die "Mühltalmusikanten" eingeladen, sich unterm orangenen Sonnensegel einzufinden und das Horber Publikum mit ihrer böhmisch-mährischen Blasmusik zu unterhalten. Eine gute Idee, denn die Kapelle, die vor gut 20 Jahren vom damaligen Steigle-Wirt Rolf Bauer gegründet wurde, zieht noch heute die Freunde dieses Genres an, die am Sonntag auch recht zahlreich die Schattenplätze im weiten Areal um den Kiosk nutzten.

Diese Musikkapelle ist halt auch etwas Besonderes. Man trifft die Musiker ansonsten in ganz unterschiedlichen Funktionen in vielen Vereinen der Gesamtstadt. So ist beispielsweise der Altheimer Klarinettist Peter "Lego" Renz in seiner Freizeit als rühriger Pressemann der Horber Narrenzunft unterwegs. Der Bariton Ernst Synovzik war lange Jahre zweiter Vorsitzender des Bildechinger Obst- und Gartenbauvereins. All die Musiker, die unter der Leitung von Viktor Müller aufspielen und die aus verschiedenen Vereinen um Horb, Sulz, Ergenzingen und Empfingen kommen, verbindet eben die Liebe zur Musik.

"Wir wollen kein Verein sein, denn Musikvereine gibt es genug und wir wollen diesen keine Konkurrenz machen", so einer ihrer Grundsätze. Dass sie ihr musisches Hobby dennoch sehr ernst nehmen, das erlebten und hörten am Sonntag all die Besucher, die diesen anfangs so schönen Sonntagnachmittag zu einem Ausflug nutzten.

Besucher zeigen sich kreativ bei der Platzwahl

Die Plätze rund um den Freibad-Kiosk waren allesamt trotz Führung am Kuglerhang und dem Horber Museumstag mit dem unvermeidlichen Knall der Hakenbüchse, besetzt, die Wartezeiten am Getränkeausschank fast schon zu lang und auch auf der Festwiese, vor und um die Bühne herum, gab es kaum noch freie Plätze. Insbesondere die Schattenplätze waren sehr begehrt und so mancher Besucher zeigte sich sehr kreativ, wenn es darum ging, seinen Sitzplatz optimal zu positionieren. Da wurde so mancher Stuhl einmal quer durchs Gelände getragen um ihn am vermeintlichen besten Platz aufzustellen. Geradezu ideale Bedingungen für zwei Stündchen Erholung vom Alltag, bei Polka, Walzer und Weizenbier.

Aber irgendwas passte dem Wettergott nicht. Mitten in der schönsten Idylle fielen gegen 16 Uhr zuerst dicke Regentropfen und dann ging ein gut 20-minütiger Hagelschauer über Horb runter, mit dem niemand gerechnet hatte. Die vielen Besucher ließen sich jedoch ihren "Musikcocktail" nicht verwässern oder gar verhageln.

Sie rückten zusammen, stellten sich einfach irgendwo unter und warteten bis das Unwetter vorbei war. Und tatsächlich, die Schlechtwetterfront zog weiter, die Sonne gewann den Kampf gegen den Regen und das Konzert konnte nach dieser unfreiwilligen Pause weitergehen, als sei nichts geschehen. Aber auch solche Wetterkapriolen sind ein Teil dieser Freiluft-Veranstaltungsreihe, die inzwischen zu den lieb gewordenen Sonntagnachmittagsterminen zählt.