In Nordstetten wurde ein Ärgernis wegen Straßenreparaturkosten bekannt. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Beseitigung von Winterschäden kostet mehr als erwartet / Ortsvorsteherin: Ausführende Firma hat keine Schuld

Von Alfred Binder

Horb-Nordstetten. Die Tagesordnung der Sitzung des Ortschaftsrates im Schloss versprach eigentlich keine aufregende Besonderheit, aber dann kam alles ganz anders. Die Kosten der Straßenrisse-Beseitigung waren nämlich völlig aus dem Ruder gelaufen.

Im Verlauf der Diskussion hatte man auch relativ schnell einen Schuldigen gefunden, das konnte nämlich nur der städtische Fachbereich 5 (Technische Betriebe) sein.

Aber der Reihe nach: Nach der Feststellung der Winterschäden wurde vom Fachbereich ein Kostenvoranschlag eingeholt, der sich nur auf die Längsrisse und nicht auch auf die Querrisse bezog und mit 2384 Euro ausgewiesen wurde.

Die ausführende Spezialfirma stellte wohl während der Arbeiten fest, dass es mit der Beseitigung der Längsrisse nicht getan war und beseitigte auch die übrigen, anscheinend sehr viele, Risse.

Einige Ortschaftsräte waren geschockt

Das führte logischerweise zu einer enormen Ausweitung des Auftrags, was letztendlich zu einer Rechnungssumme von sage und schreibe 23 753 Euro geführt hatte.

Ortsvorsteherin Edith Barth hat diesen Betrag allerdings noch nicht zur Zahlung angewiesen, sie wollte erst die Meinung ihrer Räte hören.

Die waren natürlich nicht nur unangenehm überrascht, sondern einige waren wohl sogar geschockt, was zu Äußerungen wie Vorsatz, mindestens grobe Fahrlässigkeit (Rat Raynald Jährling) bis hin zu einer besonderen Empörung (Rat Hartmut Steier) führte.

Die ausführende Firma treffe keine Schuld, meinte die Ortschefin, zu dieser Feststellung fand sie allerdings keine erkennbare Zustimmung im Gremium. Ein Vorschlag aus der Mitte des Ortschaftsrates lautete:

Der Fachbereich 5 solle sich bei der Kostenübernahme beteiligen, und dann schlug Hartmut Steier schlussendlich vor, die Rechnung auf den zweifachen Betrag des Kostenvoranschlages, nämlich auf 4768 Euro zu kürzen.

Dieser Vorschlag wurde vom Gremium einstimmig angenommen und wird jetzt von der Ortschaftsverwaltung an den zuständigen Fachbereich im Horber Rathaus weitergeleitet.