Sie sind auf die Weihnachtsaktion der Johanniter in Horb vorbereitet, von links: Gerold Imhof, Marius Friedrichson und Nadja Bockstette, die die Päckchen im "Mc Video" annimmt Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Startschuss für "Johanniter-Weihnachtstrucker"-Aktion am 25. November / Fahrer starten am zweiten Weinachtsfeiertag

Seit 24 Jahren gibt es die Aktion "Johanniter-Weihnachtstrucker". Jedes Jahr um die Weihnachtszeit bringen die "Johanniter-Weihnachtstrucker" Päckchen zu Tausenden von Menschen in Südosteuropa (wir berichteten). Auch in Horb machen die Johanniter mit und hoffen auf weitere Unterstützung.

Horb. Zielregionen liegen in Albanien, Bosnien und Rumänien. Dort werden sie in Kinder-, Alten- und Behindertenheimen, in Armenküchen, Romasiedlungen und entlegenen Bergdörfern persönlich an die Betroffenen verteilt.

Viele Familien leben dort in sehr ärmlichen Verhältnissen und sind gerade in den harten Wintermonaten klirrender Kälte und Hunger ausgeliefert. Um die größte Not zu lindern, wurde deshalb vor 24 Jahren die Aktion ins Leben gerufen. In diesem Jahr nehmen nun zum zweiten Mal auch die Johanniter aus Horb sowie die aus ganz Baden-Württemberg und einigen anderen Bundesländern teil. Bisher gab es diese Aktion nur bei den Johannitern in Bayern. "Im vergangenen Jahr haben wir aus dem Stand 123 Pakete gespendet bekommen", freut sich Marius Friedrichson, Ansprechpartner in der Region Horb, über eine gelungene Premiere, die man in diesem Jahr noch etwas toppen möchte.

"Viele Menschen in Südosteuropa leiden besonders in den Wintermonaten große Not und Hunger. Oft fehlt es am Allernotwendigsten", weiß Gerold Imhof, Ortsbeauftragter der Johanniter in Horb. "Die Päckchen sind für viele ein echtes Stück Überlebenshilfe – und werden wie ein wahrer Segen in Empfang genommen."

"Mehl, Nudeln, Reis, Duschgel, Zahnbürsten und Spielzeug – lauter Dinge, die uns jederzeit ganz selbstverständlich zur Verfügung stehen, sind für viele der Menschen in den Zielregionen wertvolle, zum Teil fast unbezahlbare Güter."

Der Spendenaufruf richtet sich auch in diesem Jahr wieder an Privatpersonen, Firmen, Schulen, Kindergärten und Vereine, Hilfspäckchen mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln zu spenden.

Damit die Helfer am Zoll keine Probleme bekommen und möglichst gleichwertige Päckchen verteilt werden können, ist der Inhalt der Päckchen vorgegeben:

Die Packliste: 1 Geschenk für Kinder (Malbuch oder -block, Malstifte), 3 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 1 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaogetränkepulver, 2 Duschgel, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta. Wer keinen passenden Karton zu Hause hat, kann sich an den drei Annahmestellen Mc Video Mediathek, im Kaufland und bei der AOK entweder einen der vom Hela-Baumarkt bereitgestellten Kartons abholen oder die Ware gleich an Ort und Stelle dort einpacken und stehen lassen. Fertig gepackte Pakete können zudem auch im Real Horb abgegeben werden. Dass all die aufgelisteten Gegenstände, die einen Warenwert von nicht ganz 20 Euro haben, tatsächlich in die Kartons passen, das zeigte Marius Friedrichson, der in Horb federführend die Aktion betreut, nach einem kurzen Gespräch mit unserer Zeitung am Mittwochabend. Er hatte den Demonstrationstisch bei "Mc Video" aufgebaut und schaffte es tatsächlich in der Praxis, alles wieder in den Karton zu bekommen. Nun hoffen die Horber Johanniter, dass auch sie durch viele Paketspenden wieder einen schönen Beitrag zu dieser Sozialaktion leisten können. "Im vergangenen Jahr konnten die Johanniter gut 50 000 Päckchen verteilen – und jedes Päckchen ist gleichbedeutend mit einem Lächeln", wussten Friedrichson und Imhof.

Nur noch wenige Tage, dann geht es wieder los: Am 25. November fällt der Startschuss für die Weihnachtstrucker-Aktion der Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Päckchen können dann bis 15. Dezember in Horb an den vier oben genannten Annahme-Stellen abgegeben werden. Die Adressen und Öffnungszeiten sind unter www.johanniter.de/weihnachtstrucker abrufbar.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag starten dann rund 80 ehrenamtliche Fahrer der Johanniter-Weihnachtstrucker ihre mehrtägige Reise nach Südosteuropa. An zentralen Verteilstellen übergeben sie die Päckchen mithilfe langjähriger Partnerorganisationen vor Ort persönlich an die Empfänger. Die Fahrer opfern ihren Weihnachtsurlaub für diese Mission, und die Trucks werden von ihren Besitzern ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung gestellt. "Auch dadurch – und durch unsere langjährigen Beziehungen in die betroffenen Regionen, können wir garantieren, dass 99,5 Prozent aller Päckchen bei den Bedürftigen ankommen", so eine Information von Tobias Grosser.

Nicht nur mit Päckchen, auch mit Spenden kann man den Weihnachtstruckern unter die Arme greifen und den Transport der Pakete und die Koordination des Projektes unterstützen. Ein Spendenformular sowie weitere Informationen zu den einzelnen Sammelstellen gibt es im Internet unter www.johanniter.de/weihnachtstrucker, und wer Fragen hat, kann sich auch unter Telefon 0171/1 62 15 60 direkt an Marius Friedrichson wenden.