Volles Haus in der Stiftskirche zur Wiederereröffnung – genau das hatte sich Diakon Klaus Konrad im Vorfeld gewünscht. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: In einem festlichen Gottesdienst wird die Stiftskirche wiedereröffnet und die Stiftsorgel geweiht

Von Angela Baum

Frisch renoviert und schön herausgeputzt: Tausende kamen, um die Stiftskirche in ihrem neuen Kleid zu erleben.

Horb. Den ganzen Tag waren Führungen geboten, zudem lud die katholische Kirchengemeinde ins Stehcafé. Einer der Höhepunkte des Tages war der Festgottesdienst, bei dem Weihbischof Johannes Kreidler die neue Stiftskirchenorgel weihte. Der Festtag endete mit einem festlichen Orgelkonzert mit Regionalkantor Karl Echle.

Weihbischof hebt die besondere Bedeutung der Orgel hervor

In seiner Predigt hob der Weihbischof die besondere Bedeutung der Orgel hervor, die auch Königin der Instrumente genannt wird. Musik und Gesang sei mehr als nur Zierde des Gottesdienstes, sie seien wichtige Liturgie, so Kreidler. Vielfältig sei der Klang der Orgel: Er könne von Freude bis Traurigkeit und von Lob bis zur Klage alles ausdrücken. Die Orgel weise auf Gott hin und sei Vorbote seiner Herrlichkeit.

Die frisch renovierte Stiftskirche lade dazu ein, in die Gegenwart Gottes einzutreten. Die Musik sei auch ein Zeichen der Gegenwart Gottes, so der Weihbischof. Musik könne nicht zuletzt den Zugang zu Gott eröffnen. "Gott kann sich einem in harmonischen Orgelklängen erschließen", so Kreidler. So sei die neue Orgel auch dazu angetan, die Herzen zum Himmel emporzuheben. Für Menschen die staunen könnten, sei die Orgel ein Instrument des Glaubens.

Der Weihbischof dankte all jenen, die die Renovierung der Orgel begleiteten, etwa den Orgelbauer, den Architekten oder auch die zahlreichen Handwerker. In seinem Segensgebet für die Orgelweihe meinte Kreidler: "Gott segne diese Orgel, damit sie zur Ehre Gottes ertöne und die Herzen erhebe zu Gott." Im Hören öffne sich der Gläubige Gott, und damit sei das Ohr ein Tor zur Seele.

Pfarrer Elmar Maria Morein dankte ebenfalls all jenen, die zum Gelingen der Stiftskirchenrenovation beigetragen haben. Er sei dankbar all jenen, die durch Spenden die Orgelrenovation und auch die Sanierung des Stiftskirchendaches ermöglichten. Für die Sanierung des Daches habe man bereits 90 000 Euro beisammen, dies seien zwei Drittel der erforderlichen Summe.

Im Anschluss an den Festgottesdienst gab es noch einen Stehempfang im Steinhaus, bei dem zahlreiche Redner Grußworte sprachen. Verwaltungsauschussvorsitzender Alfred Seifriz begrüßte zahlreiche Ehrengäste und betonte, dass die Stiftskirche seit September 2013 geschlossen war. Umso erfreulicher sei es, dass sie nun nach umfangreicher Sanierung wieder geöffnet habe.

Stiftskirche als wichtiger Bestandteil der Horber Silhouette

Grund der Schließung seien Schäden im Westgiebel gewesen. Mit dem Ziel vor Augen, die Orgel renovieren zu können, sei der Orgelbauförderverein gegründet worden.

Das Werk sei nun vollendet, freute sich Seifritz, und die Orgel erklinge in neuem Klang. Bürgermeister Jan Zeitler sprach in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters Peter Rosenberger. Zeitler lobte die wunderbare Silhouette der Horber Altstadt, in der die Stiftskirche stadtbildprägend sei. Bald erstrahle auch der Stiftskirchenturm in neuem Glanz.

Die Stadt Horb identifiziere sich stark mit ihrer Altstadtsilhouette, die Gebäude seien ortsbildprägend. 12 000 Euro an Zuschüssen habe die Stadt zur Sanierung der Stiftkirche beigetragen. Hiermit werde gewürdigt, dass die Kirche religiöser Mittelpunkt der Stadt sei und auch bei den Horber Musiktagen ein wichtiger Veranstaltungsort sei.

Orgelbaumeister Tilman Trefz hatte nur lobende Dankesworte für den Orgelbauförderverein und alle Helfer übrig. Lothar Häfner vom Orgelbauförderverein dankte allen Spendern und erklärte, dass der Förderverein demnächst aufgelöst werde, da er seinen Zweck erfüllt habe. Kirchenpfleger und Stiftungsdirektor Peter Silberzahn freute sich ebenfalls über die gelungene Restaurierung der Orgel und der Kirche. 1,7 Millionen Euro werde die Sanierung des Kirchendachs kosten, 125 000 Euro müsse davon die Kirchengemeinde aufbringen. Auch die Vertreter der evangelischen Gemeinde beglückwünschten ihre katholischen Mitbrüder zur gelungenen Kirchensanierung.