Eine Aufgabe, die Fotograf Marcus Schänzle professionell löst: Aufnahmen zum Thema Wimpernverlängerung als Grundthema, um-gesetzt im Indianerlook. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Portraitfotograf Hurley ist sein großes Vorbild: Softwareentwickler Marcus Schänzle startet als Fotograf

Von Peter Morlok

Horb. "Photoshop macht’s"! Dieses Vorurteil hört man als Digitalfotograf allzu oft. Mit diesem Computerprogramm zur digitalen Bildbearbeitung kann man etwas machen, aber von allein macht es gar nichts. Es ist ein Werkzeug, mit dem man digitalen Bildern ein besonderes Styling, den letzten Pfiff geben kann, der sie aus der Bilderflut, mit der man in Zeiten moderner Massenmedien überschwemmt wird, herausheben. Wer dieses Werkzeug beherrscht, macht aus seinen Bildern etwas Besonderes.

Diese digitale Welt ist die Heimat von Marcus Schänzle. Der 43-jährige Altheimer Softwareentwickler, der nie analog fotografiert hat und erst vor gut zwei Jahren anfing, sich mit der digitalen Fotografie ernsthaft zu beschäftigen, hat Anfang dieses Jahres diese Leidenschaft zum Nebenberuf gemacht und sich in der ehemaligen Hohenbergkaserne einen Raum gemietet, in dem er ein professionell ausgestattetes Fotostudio eingerichtet hat.

Und dabei hat er nicht gekleckert sondern geklotzt. Drei Hensel-Hochleistungsblitze liefern beim Fotoshooting die Basis für die Lichtführung. Drei weitere Blitzköpfe nutzt er, um ein reines Weiß bei seiner Headshot-Fotografie hinzubekommen, und mit seinen unterschiedlichen Lichtformern, der Nebelmaschine und weiterem Equipment setzt er die Spezialeffekte.

Sein Studio ist zwar klein, aber mit allem ausgestattet, was ein Fotograf braucht. Und wie selbstverständlich ist seine Kamera mit dem Laptop verbunden. So kann der Kunde oder das Modell Sekunden später das gerade geschossene Bild ansehen; Fotograf und Modell können die Nuancen, die oft das herausragende Bild vom Durchschnitt unterscheidet, noch herausarbeiten, indem sie Kleinigkeiten wie Kopfhaltung, die Körpersprache oder auch den Blick ein klein wenig ändern.

Für den Altheimer Quereinsteiger stand relativ schnell fest, dass er Menschen fotografieren möchte. Der New Yorker Portraitfotograf Peter Hurley ist hier sein großes Vorbild. Hurley vertritt die Ansicht, dass er zu zehn Prozent Fotograf und zu 90 Prozent Psychologe, Trainer und Gute-Laune-Verbreiter ist, um den entscheidenden Moment, den Gesichtsausdruck einzufangen, der letztendlich seine Portraits so einmalig machen.

Marcus Schänzle hat, bevor er sich in das Abenteuer Fotografie einließ, bei Bekannten, Freunden, seiner Lebensgefährtin und dem Vorstand des Altheimer Sportvereins, in dem er lange Jahre als Jugendleiter aktiv war, diese Kunst geübt. Da darf kein langes Rumgefummele am Licht die Konzentration des Modells stören. Der Fotograf muss sein Handwerks beherrschen, um Raum für Kreativität zu haben. Und gute Nerven braucht er allemal, denn bis so manches Modell aus der Maske kommt, das kann dauern.

Kürzlich fotografierte er zwei Schönheiten im Auftrag von Irina Yalcin, Inhaberin von "Miss Lashes". Wimpernverlängerung als Grundthema, umgesetzt im Indianerlook, als Blumenmädchen und Kleopatra und – natürlich in Photoshop perfekt zu Ende gestylt.

Neben seinen digitalen Bildern bietet der ambitionierte Jungunternehmer auch sein Basiswissen an. Drei Workshops hat er zurzeit im Angebot, und wer diese besucht, kann hinterher sagen: "Ich mach’s mit Photoshop".

Weitere Informationen: www.markusschaenzle.com