Fotos: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Workshop wachsen 40 Kinder zur Zirkusfamilie auf dem Festplatz zusammen

Die Zirkusfamilie wächst zusammen. Beim vierten Auftritt vom "Zirkus Varieté Bingo" beim Ferienprogramm in Horb sind 40 Kinder dabei, die auf dem Festplatz ganz intensiv die Zirkusluft schnuppern.

Horb. Der Horber Roman Fiala bietet seine Zirkusworkshops in Baden-Württemberg und der Pfalz an. Das Konzept: Ausgebildete Artisten zeigen den Kindern, wie es richtig geht. Seit 17 Jahren macht er die Workshops für Kinder, jetzt ist er zum vierten Mal in seiner Heimatstadt. Eva Chris und Jaroslaw Kellner sind gerade dabei, den zukünftigen Bodenakrobaten den richtigen Kick zu geben. Und: Die Gruppe kriegt es schon am ersten Tag super hin. Zwei stellen sich hin, zwei dahinter machen Handstand. Dann werden die Fesseln vom Vordermann geschnappt und hochgezogen. Rückwärtsrolle – alles schön im Rhythmus. Das sieht schon mal gut aus. Noch ein bisschen an der Choreografie feilen, dann ist es perfekt!

Dann der Rückwärtssalto aus dem Sprung. Nikolaus zeigt die Stellen, die richtige Kniebeuge – und zack, der Junge springt die Übung dynamisch und lächelt sogar, als er aufkommt. Ja, da schlummern ja schon echte Talente!

Roman Fialla: "Es ist schon lustig: Bei jedem Workshop in Horb bin ich auf einem anderen Teil des Festplatzes. Davor war ich beim IBM Club in Böblingen. Dort hat es aber geregnet." Deshalb hat er seine beiden Zelte diesmal auf dem Schotter-Teil des Festplatzes aufgebaut. Fiala schaut nach oben: "Bisher sieht es nicht nach Regen aus. Hoffentlich haben wir Wetterglück!"

Lukas sagt: "Ich bin schon zum vierten Mal dabei. Diesmal habe ich mit Diabolo, das Vertikalseil oder den Fakir – also das Laufen über das Nagelbrett – vorgenommen.

Geschickt nehmen die Artisten-Trainer den Kindern die Angst vor schwierigen Übungen

Es ist echt toll hier." David ist zum dritten Mal bei der Zirkustruppe auf dem Festplatz: "Ich habe hier inzwischen Freunde gefunden." Auch er will sich diesmal das Nagelbrett geben. Dahinter zeigt gerade Aymé mit einem weißen und einem roten Hula-Hoop-Reifen, wie elegant man die Sportgeräte um die Hüfte und einen Oberarm kreisen lassen kann. Sofia und Amina haben als erstes ihre Hula-Hoop-Künste gezeigt – es ist schon ein bisschen Wettbewerb da. Aber auch Talent-Scouting mti Feingefühl. Geschickt nehmen die Artisten-Trainer den Kids die Angst vor zu schwierigen Übungen. Eva sagt einfach: "Du hast ein bisschen Angst. Das sehe ich. Dann machst Du den Rückwärtssalto halt im nächsten Jahr." Kein Wunder, dass die drei Mitarbeiterinnen des Jugendreferats, die für Probleme bereit stehen, es kurz nach dem Mittagessen gerade ruhig haben. Madline Cabon: "Für uns ist das bisher sehr ruhig. Die Kinder sind happy beschäftigt."

Fiala: "Es ist wirklich ein tolles Projekt. Denn: Die Kinder wachsen hier zu einer großen Familie zusammen. Die trainieren zusammen, tauschen dann auch ihre Handy-Nummern aus und bleiben in Kontakt. In sofern macht uns die Arbeit doppelt Spaß!"

Und wann kann man die Künste der Kids bewundern? Fiala: "Am Freitag startet um 14 Uhr die Vorstellung!"