Musik: Männergesangsverein "Freundschaft" Talheim präsentiert wieder seinen Herbst-Liederabend mit vielen Gästen

Zu ihrem alljährlich stattfindenden Konzert, dem Herbst-Liederabend, lud der Männergesangsverein "Freundschaft" Talheim wieder in die wunderbar geschmückte Steinach-Halle ein.

Horb-Talheim. Dieses Konzert zählt zu den musikalischen und gesellschaftlichen Höhepunkten im Jahresablauf des Chores und ist immer gut besucht. Franz Rupp, Vorstand der Talheimer, durfte sich daher über eine mehr als volle Halle freuen und zudem geschätzt rund 100 Sängerinnen und Sänger aus den auftretenden Chören begrüßen.

Fünf Chöre, fünf völlig unterschiedliche Chor-Philosophien, fünf abwechslungsreiche Repertoires und doch den einen großen gemeinsamen Ansatz – die Freude am Chorgesang, das war das Credo dieses Abends.

Klar ließen es sich die Gastgeber nicht nehmen, die Veranstaltung zu eröffnen. Chorleiter Peter Straub hatte vier recht unterschiedliche Stücke ausgesucht. Drei Lieder, mit denen er die Stimmen seines Chores eindrucksvoll vorstellen konnte und zum Stück: "Die Sänger sind da – mit Trallala" marschierten die Männer der "Freundschaft" singend auf die Bühne.

Vorstand Franz Rupp begrüßt gewohnt detailreich viele der Gäste, hatte die Eckdaten der Gastchöre parat und freute sich auf eine abwechslungsreiche Veranstaltung. Sein Chor selbst stieg mit einem geradezu für einen Männerchor idealen Stück ein. "Der Wandrer" wurde besungen und mit ihm die Schönheit der Schöpfung.

Etwas weltlicher ging es im Stück "Kad si Bilamala Mare", einem kroatischen Volkslied, zu. Hier wurde berichtete, dass sich ein Mädchen namens Maria zuerst sehr zum Meer und später dann zu den Matrosen hingezogen fühlte.

Die vielen begeisterten Zuhörer ließen sich auch nicht vom letzten Stück des ersten Auftrittsblock der Gastgeber, die hingebungsvoll von der "Abendruhe" sangen, einlullen. Sie blieben hellwach, denn was die Sangesfreunde aus Heiligenzimmern zum Besten gaben, konnte sich ebenfalls durchweg hören lassen. Mit einem Hauch vom Sound der Comedian Harmonists schwärmten sie zu Walzerrhythmen von "Wiener Spezialitäten" und boten im zweiten Beitrag einen Jodler im Mehrklang dar.

War man bis zu diesem Konzertpunkt stark in der Tradition und dem Liedgut der Männerchöre verankert, so brachten die Damen von "Impuls" Salzstetten Pep und Farbe auf die Bühne. Mit zwei wunderbar interpretierten Abba-Songs ("Super Trouper" und "I have a Dream"), der Ballade "Hijo de la luna" und dem Gospel "Rock my Soul" setzten sie gesangliche Akzente, und das Publikum erklatschte sich spontan eine Zugabe. Wenige Augenblicke später sangen Jung und Alt den Super-Hit "Take Me Home Country Roads", der John Denver weltberühmt machte.

Als nächster Chor betraten die Nordstetter unter Leitung von Gabi Richter die Bühne. Die Herrschaften fischten in ihrem Zyklus über die pfeilschnelle Forelle, die letztendlich doch zappelnd am Haken hing, singenderweise noch schnell die Steinach leer, bevor es in die Pause ging.

Dass Peter Straub auch nach 26 Jahren als Dirigent des Talheimer Männerchores noch immer für echte Überraschungen gut ist, stellte er mit seinem "Chörle", die als "Burger-Kings" gerne "König von Deutschland" wären, unter Beweis. Mit einem pfiffig umgeschriebenen Text des Hits von Rio Reiser legten sie gleich die Messlatte für die zweite Hälfte des Konzerts ziemlich hoch.

Bevor es jedoch musikalisch weiterging, bat Franz Rupp zum großen Ehrungsblock.

Rupp und sein Vize Christof Klink hatten das Vergnügen, vier außergewöhnliche Persönlichkeiten an diesem Abend ehren zu dürfen. So feierte Ehrensänger Heinz Müller in diesem Jahr sein 65. Jubiläum im "Männergesangverein Freundschaft Talheim." Müller hat in seiner langen Sangeskarriere alle möglichen Ehrungen entgegen nehmen dürfen und wurde nun für diese überaus bemerkenswerte Leistung mit dem Ehrenbrief des Schwäbischen Chorverbandes ausgezeichnet. Vom Publikum und seinen Sangesbrüder wurde er für seine Treue zum Chor mit lang anhaltendem Applaus bedacht. Thomas Müller ist seit 40 Jahre im Chor und nimmt das Amt des Schriftführers ein. Eine Urkunde und die Ehrennadel des Chorverbandes wurden ihm dafür verliehen. Für jeweils zehn Jahres Mitgliedschaft wurden zudem Klaus Armbruster und Udo Walz mit der Vereinsehrennadel und entsprechender Urkunde ausgezeichnet.

Nach dem Ehrungsblock fuhr das "Chörle" noch gesanglich zu Grönemeyers "Mambo" um den Block beziehungsweise um die Steinachhalle und musste feststellen, dass sie keinen Parkplatz fanden. Logisch, das Jahreskonzert der "Freundschaft" zieht die Leute an und jeder Besucher muss sein Auto ja irgendwo abstellen.

Mit weiteren Darbietungen, unter anderem auch vom "Shanty-Chor" Salzstetten, die im typischen Hemd der Ostfriesen auf die Bühne kamen, ging ein schönes Fest kurz vor Mitternacht zu Ende.