Das Dettenseer Fahrradpumpenorchester von der Fußballabteilung amüsierte am Sportlerball die Narrenschar. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Akteure des Sportlerballs haben Herz für nostalgische TV-Komik / "Luftpumpenorchester" bietet großes Kino

Von Peter Morlok

Ein kleiner Ort feiert seinen Sportlerball. Die Halle bevölkerte sich im Lauf des Abend nach und nach und war dann auch zu Beginn des eigentlichen Programmteils gut gefüllt.

Horb-Dettensee. Die Besucher, die noch nicht direkt an die Bar abgewandert waren, warteten mit Spannung auf das, was die teilnehmenden Vereine auf die recht bescheiden dekorierte Bühne schicken würden. Beim Blick aufs Programm sah man jedoch relativ schnell, dass sich die Akteure nicht wirklich auf große Unterhaltungsabenteuer eingelassen hatten und sich nach dem Motto "Gutes kann man kaum noch besser machen – es sei denn, man probiert’s" bei Klassikern und deren neueren Varianten bedient hatten.

"Pünktlich, kurz nach 21 Uhr, beginnen wir nun mit unserem großen Showprogramm", zeigte sich Moderator Marc Haas trotzdem so begeistert wie seinerzeit Frosch Kermit, wenn er einen Star in der Muppet Show ankündigen durfte. Alles, was in der nächsten halben Stunde kam, wurde von ihm als das Highlight des Sportlerballs angepriesen. Zu den Höhepunkten des Abends wurde selbstverständlich auch der Alleinunterhalter Benny Bauer aus Rottenburg gezählt, der seine Gage wirklich verdienen musste. Für ihn war der Großteil der Veranstaltungszeit reserviert.

Er spielte gleich zu Beginn eine starke Stunde – quasi zur Einstimmung – die Skibar-Hits rauf und runter, war zwischen den Showacts und dem Auftritt der Wiesenstetter "Shit Bulls" nochmals mit einer Tanzpause dran und fungierte nach dem Auftritt der Gugga-Musiker weiter als singender und Witze erzählender Musikant.

Los ging das Unterhaltungsprogramm mit dem Beitrag von Kai Kreidler und André Baum von der Schützenabteilung. Sie hatten den legendären Sketch "Palüm, Palüm" von Dieter Hallervorden und Gerhard Wollner aus der TV-Serie "Nonstop Nonsens" abgekupfert, spielten Kaufmannsladen und füllten Pommes frites in Flaschen ab. Lustig, aber halt schon tausendmal gesehen.

Recht robust ging danach Simone Schlotter von der Tennisabteilung das "Wunder von Dettensee" an. Sie erzählte von ihrem Gartenzaun mit Latten, "die aufhören kurz vor dem Boden, damit se joh net vermodere". Als sie sah, dass ein Fremder direkt am Zaun die Hose runterließ "ond anfängt fescht zu drucka" habe sie schnell die Schaufel durch den Lattenspalt geschoben und die Hinterlassenschaften des Herren aufgefangen. "Hab Dank du Kacker, dein Scheiß fehlte noch auf meinem Acker", freute sie sich über die Beute, und der "Kacker" staunte nicht schlecht, dass er nichts zu bestaunen hatte. "So, wir steigern nun das Niveau", verkündete danach Benny Bauer und intonierte den Hit "Sie müssen nur den Nippel…" auf seine ganz eigene, nicht wirkliche jugendfreie Art. Richtig witzig dagegen die Umsetzung eines Youtube-Videos mit der Bezeichnung "Playback". Markus Raible, Alex Hellstern und Marco Lück von der Narrenzunft lagen hinter einem Bettlaken, nur ihre maskierten Köpfe waren zu sehen. Köpfe, aus denen kleine Tenöre mit Knopfaugen, Zylinder und Frack wurden, die die Songs "Männer" und "Mein kleiner grüner Kaktus" so toll interpretierten, das es wirklich eine wahre Freunde war.

Toll und sehr unterhaltsam auch was das "Dettenseer Luftpumpenorchester" vom Fußballverein bot. Ihre Interpretation des Triumph-Marsches aus "Aida", durch die sie meisterhaft ihr Dirigent Michael Aldt führte, wurde zum vollendeten Musikgenuss. Vor allem das Register an der großen Camping-Bass-Pumpe, das gleich mit drei Musikern besetzt war, überzeugte ebenso wie die Künstler an den Alt- und Sopranpumpen. Großes Fasnets-Kino gab es an diesem Abend in Dettensee.