Fasnet: Stoibrecher blicken auf acht Wochen närrisches Treiben / Positive Bilanz bei der Hauptversammlung

Horb-Norstetten. Im "Grafenpaar-Nest" Nordstetten, wie Ortsvorsteherin Edith Barth ihren Ort nannte, fand einen Tag vor dem Maskenabstauben und dem damit verbundenen Startschuss zur Fasnet noch schnell die 43. Hauptversammlung der "Hornauer Stoibrecher" statt.

Die "Brecher", zahlenmäßig schon immer stark vertreten, stellten ihre Präsenz auch bei diesem Treffen wieder einmal unter Beweis und entsprechend voll war der Versammlungsraum im ASV-Sportheim.

Gruppensprecher und Vorjahres-Graf Markus Blank orientierte sich mit seinem Jahresbericht am Motto der Fasnet 2015/16, die da lautete: "Kurz aber knackig." Er lobte die Traglast vom "Schiff", die man nach dem Abstauben 2016 austestete, merkte an, dass es keine Zeit zum Entspannen gab, da eine Veranstaltung die andere jagte und er als Graf Rudi und seine Gräfin Julia überall vorne mit dabei waren. Besondere Erinnerungen hatte er an das große Ringtreffen, "die närrische Kur in Bad Hirschau". Hier bot er der gastgebenden Narrenzunft an, dass sie zu einem Fortbildungskurs in puncto Barbetrieb und Getränkeausgabe mal in Horb vorbeischauen sollten. Sein Fazit, dass in Hirschau alles anders ist, als in Horb. "Bei denen wird Wert auf gutes Essen gelegt – bei uns auf die Getränke." Blank erinnerte in seinem Rückblick an Umzüge im Schneegestöber, an den Umzug in Hirrlingen, bei dem rund 11,3 Zuschauer kamen, aber auch an die rappelvolle "Brecherbar" im Steinhaus und vor allem an die Hauptfasnet in Horb.

Trotz kurzer Fasnet hatte man in den fünf Wochen 18 Veranstaltungen im Terminkalender, so die Bilanz 2016. In diesem Jahr dauert die Fasnet acht Wochen und 19 Termine stehen auf dem Programm. "Eine kurze Fasnet ist demnach härter als ein lange", sein Credo einer schönen Amtszeit als Graf und Gruppensprecher.

Zunftschreiber Ralf Brakopp ging danach nochmals detailliert auf einzelne Momente aus dem zurückliegenden Jahr ein, was hie und da zu recht lebhaften Situationen im Versammlungssaal führte. Insbesondere bei Eröffnungsball, der unter dem Motto: "Südsee Horb – Reif für di Insel" stand, waren die Stoibrecher wieder einmal nicht nur bei der Programmgestaltung aktiv.

Im Ausschuss traf man sich im letzten Jahr sechs Mal. Zudem führte man die beliebte "Motz- und Meckerrunde" durch, um die vergangene Fasnetsaison zu beleuchten und Verbesserungspotenzial zu finden. Negativ war, dass man den mit viel Engagement geplanten Stoibrecher-Ausflug im letzten Jahr absagen musste, da sich viel zu wenig Teilnehmer angemeldet hatten. Dafür wurde das jährlich angebotene Grillfest wieder einmal zum Renner. Auch die Weihnachtsfeier, verbunden mit dem Ehrenscheibenschießen, das Jan Straub gewann, erfreute sich im letzten Jahr wieder großem Zulauf.

Mit dem Wunsch an Zunft-Kassier Gerhard Munding, er möge doch über die Kassenlage berichten, brachten sie diesen in eine echte Bredouille. "Normalerweise mache ich die Kasse vom Vorjahr zur Hauptversammlung Ende März fertig – jetzt bin ich im Stress gewesen", gab er zu, konnte dann aber ganz erstaunliche Zahlenwerte vortragen. Allein an Buskosten habe man 16 000 Euro ausgegeben, erklärte er. Deshalb seine Bitte, dass sich jeder Narr einen Sprungbändel kauft, damit man hier wenigsten die Kosten abzufedern kann. Sein weiterer Appell ging in Richtung Verzehr. "Nur durch Umsatz können wir solche Verluste, wie sie uns das Wetter im vergangenen Jahr bescherte – es fehlten allein beim Umzug in Horb 1500 Zuschauer – wieder reinholen.

Vize-Zunftmeister Christoph van Riesen wagte ein Blick in Zukunft. Er teilte mit, dass man am Fest-Konzept auf dem Flößerwasen festhält, in diesem Jahr jedoch Food-Trucks die Bewirtung übernehmen. "Dann gibt’s vielleicht mal was anderes als Rote oder so." Beim Blick in die Zukunft wies auch Markus Blank auf den große " Stoibrecher-Fasnet", die am 24. Februar in der Nordstetter Halle gefeiert wird, hin. Auch Nadine Fischer vom Jugend-Ausschuss gab einen kurzen Abriss über ihre Aktivitäten. 13 Personen kümmern sich bei den Stoibrechern um die Nachwuchsarbeit. Sie wertete gerade diese Aufgabe als sehr wichtig, da es sonst irgendwann einmal mit der Narrenzunft vorbei sei. Mit dem "Disco-Bus", der auch in diesem Jahr wieder angeboten wird, kann man die Kids begeistern, so ihre Erfahrung. Den großen Kinderball wird man in diesem Jahr am 18. Februar starten.