Naturschutz: Studenten stellen Bachrenaturierungs-Projekt vor / Zahlreiche Sitzgelegenheiten vorgesehen

Von Heinrich Hellstern

Das Naturschutzprojekt Isenburger Bach kommt in eine entscheidende Phase: Die Studenten der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg stellten am Mittwochabend ihr Projekt dazu vor.

Horb-Isenburg. Die Präsentation fand im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im alten Isenburger Schulhaus statt. Die Studenten zeigten zahlreichen Karten, Bilder und Skizzen, die auf eine Leinwand projiziert wurden.

Insgesamt sechs Studenten sind an der Erstellung und Ausgestaltung des naturnahen Nutzungskonzepts beteiligt und stellten im Einzelnen ihre Konzepte vor. Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Jürgen Grassinger führte Katharina Müller in das Projekt "Mensch und Gewässer" am Isenburger Tälebach ein.

Der Tälebach war im Bereich zwischen dem oberen Weiher und der Forellenzucht aus dem Blickfeld verschwunden. Nachdem es im Bereich der alten Dole Auflösungserscheinungen gab, bestand Handlungsbedarf. Ziel der Renaturierung war es, den Tälebach wieder erlebbar zu machen. Im Rahmen der Offenlegung und Renaturierung des Bachs plante man eine Beobachtungsplattform für das angrenzende Röhricht sowie einen Spielplatz mit Wasserelementen.

Die am Projekt beteiligten Studenten teilten sich in mehrere Gruppen auf. Die Gesamtorganisation übernahm Katharina Müller. Für den Bereich Kommunikation war Thibault Puissant zuständig. Die weiteren am Projekt beteiligten Studenten Thoya Schee, Yasmin Bulach, Sarah Schmie und Dominik Bruker übernahmen weitere Sonderaufgaben. Seitens der FH Rottenburg war auch die Professorin Heidi Megerle am Vorstandstisch.

Anhand von Infotafeln werden die Besucher über die Umwelt- und Wasserthemen, die einen lokalen Bezug zum Projekt haben, informiert. Die verschiedenen Naturelemente werden dabei in den Fokus gerückt. Zahlreiche Sitzgelegenheiten tragen dazu, dass die Besucher ihre Blicke durch das romantische Tälchen schweifen lassen können. Im Rahmen des Projekts gab es mehrere Bürgerbeteiligungen. Ebenso wurden die Kinder aus dem Nordstetter Kindergarten und Schüler der dritten Grundschulklasse aus Nordstetten zu ihren Wünschen betreffend "Spielplatz und Plattform" befragt.

In besonderen Bildern sah man auf den Übersichtskarten die geplanten Verbindungswege, den geplanten Spielplatz sowie die künftige Beobachtungsplattform. Man konnte sich auch an Detailplanungen des Projektgeländes informieren. Im Bereich der Plattform ist ein "Lauschrohr" vorgesehen, wo man die Wassergeräusche hören kann. Zum Thema "Röhricht" soll es eine besondere Infotafel geben. Im Bereich des geplanten Spielplatzes soll außerdem ein "Matschbecken" entstehen, welches mit Hilfe eines besonderen Förderelements in Form einer archimedischen Schraube mit Wasser aus dem Tälebach gefüllt werden kann. Mit dem geplanten Naturprojekt "Isenburger Bach" soll, so die am Projekt beteiligten Studenten, möglichst eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts erreicht werden. Dabei soll der Fokus auf einer gemeinsamen Erfahrbarkeit des Erlebnisraums "Tälebachtal" liegen. Zu ihm haben dann die Anwohner und Spaziergänger einen regionalen und heimatlichen Bezug. Mit den auszuführenden Maßnahmen hofft man auch, dass sich im Isenbachtal ein völlig neuer Lebensraum auftut.

Denn vor hundert Jahren hat dieser Lebensraum schon einmal in ähnlicher Form existiert. Die Umsetzung des Projekts soll eine Bereicherung für die Menschen werden und die Jüngeren dafür sensibilisieren, dass sie ein Teilstück dieser wertvollen und schützenswerten Natur sind.

Zum Schluss der Veranstaltung gab Katharina Müller noch einige Informationen zum Thema Budget. Danach belaufen sich die Material- und Umsetzungskosten auf rund 25 000 Euro. Für die Umsetzung des Wasserspielplatzes sind 15 000 Euro erforderlich. Für das gesamt Vorhaben ist ein Kostenrahmen von zirka 66 000 Euro vorgesehen. Natürlich rechnet man auch mit erheblichen Eigenleistungen. Zuschüsse erwartet man von der Glücksspirale.

Grassinger bedankte sich für die Vorstellung des Gesamtkonzepts. Sein Wunsch war, man sollte so viel wie möglich von dem Projekt umsetzen. Die Ortschaftsräte nahmen das Projekt zur Kenntnis – eine Abstimmung darüber gab es nicht.