Das Team der 24-Stunden-Übung in Nordstetten hat ganze Arbeit geleistet, von links: Reinhard Schulze, Julia Lormis, Alexander Neuss, Florian Macinga, Sandra Schulze, Lisa Stoll, Jessica Schulze, Pascal Hellstern, Ralf Weinstein und Michael Krell. Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach 24 Stunden Bereitschaft müde, aber zufrieden: Jugendmannschaft probt Ausdauer, Nervenstärke und Einsatzbereitschaft

Von Marion Tischbein

Horb-Nordstetten. Das war ein echt spannendes Wochenende für den Nordstetter Feuerwehrnachwuchs. 24 Stunden, von Freitag, 16 Uhr, bis Samstag, 16 Uhr, leisteten sie Dienst. So, wie es auch bei der Berufsfeuerwehr üblich ist.

Dabei mussten sich die drei Mädchen und drei Jungen im Alter von zwölf bis 16 Jahren jederzeit auf einen Alarm gefasst machen. Sie wussten vorher nicht, wann sie wieder raus müssen und was auf sie zukommt. Die Betreuer Ralf Weinstein, Armin Schäfer, Julia Lormis, Benno Weinstein, Jürgen Hertkorn, Michael Krell und Reinhard Schulze, der das Ganze organisiert hatte, hatten sich ein Programm mit der ganzen Bandbreite der Art von Einsätzen ausgedacht, wie sie auch im Feuerwehralltag vorkommen.

Als Erstes wurde am Freitagnachmittag aber das Feuerwehrfahrzeug LF8/6 geputzt und startklar gemacht. Und gleich ging der erste Notruf ein, eine abgestürzte Person auf dem Hirschhof. Auch danach war nichts mit Chillen. Eine Tierrettung und ein Kleinbrand hielten die jungen Feuerwehrleute auf Trab.

Bei der großen Übung um 20.30 Uhr wurde der Nachwuchs besonders gefordert und musste zeigen, was er gelernt hatte. Angenommen wurde ein Gebäudebrand in der Nähe des Schützenhauses. Vom Hydranten beim Sportplatz wurde die Wasserversorgung aufgebaut. Dann hieß es "Wasser marsch" und die Jugendlichen rückten dem "Gebäudebrand" mit zwei C-Rohren zu Leibe. Es qualmte und knisterte, die Flammen loderten und die Funken flogen, bis die Jugendlichen dann auch diese Aufgabe gemeistert hatten.

Übernachtet und gekocht wurde im Feuerwehrhaus. Aber viel Schlaf gab es in dieser Nacht nicht. Um 2 Uhr galt es eine Ölspur zu beseitigen. Um 6 Uhr musste ein Keller ausgepumpt werden, und schon um 7 Uhr folgte der nächste Alarm, der sich allerdings als Fehlalarm erwies. Auch so etwas passiert im Feuerwehralltag. Um 9 Uhr mussten die Jugendlichen wieder ausrücken, um einer hilflosen Person auf einem Hochsitz zu helfen. Zur Erholung waren um 11 Uhr erst einmal zwei Stunden Bowling angesagt.

Am Ende waren alle zwar müde, aber zufrieden. Die Jugendlichen waren sich einig: "Es war toll!" Alle wollen im kommenden Jahr wieder dabei sein. Reinhard Schulze gab zu, dass die Messlatte bei den Übungen dieses Mal deutlich höher angelegt war als im Jahr zuvor. Alle hätten sich viel Mühe gegeben. Nur das Aufstehen nachts und am frühen Morgen fanden sie nicht so toll.

Bei einer abschließenden Besprechung zog man am Samstagmittag noch einmal Bilanz und nahm Anregungen für das kommende Jahr mit. Reinhard Schulze plant mehr Projektarbeit. Suchaktionen und Sprechfunk sollen bei den Übungen verstärkt zum Thema werden.