Das Zentrum des geplanten Einkaufszentrum "light": Busbahnhof und KSK-Gebäude bleiben, links soll der Komplex noch fast bis zum Bahnhof gehen. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Stimmen der Gemeinderäte und der Schwabo-Facebook-Fans: "Stark angefangen, stark nachgelassen"

Von Jürgen Lückund Florian Ganswind

Horb. Das Schrumpf-Shopping-Center. Gestern haben die Ratsfraktionen das Thema vorbesprochen. Der Schwarzwälder Bote hat nach der Einschätzung gefragt.

CDU-Fraktionschef Gerhard Munding: "Ich bin ungehalten und zunächst ziemlich sauer. Das Projekt hat sich so lange hingezögert, und ich fühle mich ein bisschen an der Nase herumgeführt. Als die Diskussion unter dem damaligen OB Michael Theurer losging, hieß es, dass ein Einkaufszentrum unter 10 000 Quadratmeter keinen Sinn macht. Das jetzt nur noch 5000 bis 6000 Quadratmeter reichen sollen, dazu braucht es noch Überzeugungsarbeit. Wenn die erfolgt ist, bin ich schon der Meinung, dass man dem Ganzen eine Chance geben sollte. Aber mit einem konkreten Zeitplan."

Elisabeth Schneiderhan (OGL): "Ich bin relativ sprachlos über diese Neuigkeit und insofern sehr gespannt auf die Gemeinderatsitzung."

Hermann Walz, Unabhängige Liste Horb: "Schon im Vorfeld der Wahl haben wir klar gemacht, dass wir gegen ein Einkaufszentrum sind, weil es die Innenstadt schwächt. Wenn ich das jetzt höre, bestätigt das meine Skepsis: Das Einkaufszentrum war so hochtrabend geplant und läuft jetzt auf eine Minimallösung hinaus. Ich befürchte, dass es nicht klappen kann, mit den paar Händler, die dort vielleicht einziehen, die Kaufkraftverluste von Horb in den letzten Jahren wieder zurückzuholen."

Daniel Wochner (FD/FW): "Ich denke, es kommt jetzt darauf an, genau zu prüfen, ob die Bedürfnisse der Stadt mit denen des Investors übereinstimmen. Es kommt vor allem darauf an, einen richtigen Branchenmix und eine gelungene Gestaltung auf dem letzten großen freien Grundstücksareal von Horb hinzubekommen. Deshalb sollten wir sehr genau in die Planungen einsteigen. Beschämend finde ich es übrigens, dass OB Peter Rosenberger kurz vor der Kommunalwahl noch die Entscheidung für die große Shopping-Mall durchgedrückt hat, obwohl damals schon bekannt gewesen sein dürfte, dass es keine Shopping-Mall geben wird. So geht man nicht mit seiner Bevölkerung um und schmeißt dann auch noch das Geld der Stadt für Beratungsleistungen raus."

SPD-Stadträtin Melanie Nagel sagt: "Ich habe die Planungen selbst noch nicht gesehen. Aber mir ist es lieber, etwas ist klein und gut als etwas Großes, was nichts taugt. Und besser so als gar nichts. Wir wollen aber keine Biligläden. Und auch architektonisch wollen wir kein zweites Kaufland."

Die Facebook-Fans des Schwarzwälder Boten Horb haben in großer Mehrheit eine klare Meinung zum "Schrumpf-Shopping-Center":

Brigitte N.: "Das Projekt ist gescheitert. Die Stadt sollte sich von diesem Investor verabschieden!"

Jennifer H. "Horb sollte sich endlich Nagold als Beispiel nehmen! Horb braucht kein superneues Einkaufszentrum, sondern eine gscheite Fußgängerzone.... Dann lebt die Stadt wieder!"

Sandra E.: "Braucht Horb das EKZ wirklich? Wir sind zum Einkauf (außer vielleicht Kaufland) immer nach Nagold gefahren. Und das werden wohl viele Horber auch weiterhin tun. Das EKZ ist keine gute Lösung für Horb."

Monika S.: "Es ist auch keine Chance, wenn der Müller aus der Innenstadt in das EKZ geht. Die restlichen Sortimente rechtfertigen nicht, dass man so ein EKZ baut. Das ist nicht das, was Horb braucht."

Christina H.: "Hier wird uns Bürgern mal wieder peu á peu die Vorfreude und Hoffnung auf eine schöne Veränderung kaputt gemacht.. Erstmal ganz langsam anfangen und dann ganz stark nachlassen- das ist Horbs Devise."

Dirk R. "Horb braucht vor allem Horber, die auch in Horb einkaufen."

Joshi B.: "Müller zieht um? Juhu endlich Parkplätze vorm Geschäft! Naja, und der Rest von Horb schließt dann wohl nach und nach – und dann gibts nur noch Horb im Einkaufszentrum."