Endlich im Ziel: Adrian Mair (links) und Patrick Häder sind mit ihrem 30 Jahre alten VW Passat mit anderen Teams in alten Karren innerhalb von fünf Tagen von Dresden nach Slowenien gefahren. Foto: privat

Adrian Mair und Patrick Häder bewältigen Schrottkarrentour durch Europa. Verzierung anderer Autos begeistert.

Horb - Sie haben es geschafft: Die beiden Horber Adrian Mair und Patrick Häder sind mit einem kunterbunten, 30 Jahre alten Auto beim Schrottkarrenrennen "Carbage Run" mitgefahren. Sie sind nach 2100 Kilometern quer durch Europa im Ziel angekommen.

Der Auspuff ist nicht mehr das, was er mal war. Auf der letzten Etappe sind die beiden abenteuerlustigen Horber vor allem auf Schotterpisten mit vielen Schlaglöchern gefahren – immer wieder mussten sie anhalten und den lädierten Auspuff zusammenstecken, damit die Fahrt weitergehen kann. Aber sonst hat ihr VW Passat einwandfrei durchgehalten, wie Patrick Häder kurz nach dem Zieleinlauf am Freitag am Telefon berichtet.

Der Carbage Run: 260 Teams von Autoverrückten fahren von Dresden aus in fünf Tagen durch sieben Länder bis nach Triglav in Slowenien. Die Bedingungen: Das Auto darf nicht mehr als 500 Euro gekostet haben.

Unterwegs mussten die Teams Aufgaben lösen

Unterwegs mussten die Teams Aufgaben lösen, die sie nach Angaben der Veranstalter "in die verrücktesten Situationen bringen" sollten. Und das war nicht übertrieben, wie Häder berichtet. Für die Erfüllung der Aufgaben mussten sie meist viel mit Einheimischen kommunizieren – in Ungarn und Co. dürfte das nicht ganz einfach sein. Sie mussten zum Beispiel ihr Auto in einer privaten Garage parken oder bei einer Familie baden. Alles musste im Foto festgehalten werden. Die schwerste Aufgabe, an der die Horber scheiterten, und die nur ein Duo schaffte: ein Fahrzeug von der ungarischen Kleinstmarke Puli finden und eine Runde damit fahren. Häder hat im Internet recherchiert, dass es nur noch wenige Hundert davon gibt. Das Team, das am Ende der Woche die meisten Punkte bei den Aufgaben gesammelt hatte, gewinnt. Häder und Mair waren nicht unter den besten drei. Halb so schlimm für die beiden Kumpels aus Horb. "Für uns waren die Aufgaben Nebensache." Der Run war für beide auch Urlaub. "Die Landschaft entlang der Strecken war oft wunderschön", berichtet Häder.

Die beiden waren vor allem begeistert davon, wie andere Teams ihre Autos verziert haben. Nicht, dass ihr eigenes Gefährt unauffällig war – es war von Graffiti-Künstler Matthias Bartl alias Mad Matze, der schon das Quartier 77 verschönert hat, und Hobby-Sprayer Johannes Kiefer verschönert worden, und auf dem Dach fuhr ein Plüsch-Panda mit. Doch es ging offenbar noch wilder: Ein Team habe sein ganzes Auto mit Fell beklebt, so dass es aussah wie ein Hund. "Manche hatten fünf verschiedene Hupen und jede Menge Lichter, wenn die abends auf den Platz gefahren sind, sah das wie eine fahrende Disco aus", sagt Häder. Abends seien sie oft über den Platz gelaufen, hätten die fahrenden Kunstwerke der anderen bewundert und seien mit Teams ins Gespräch gekommen. Auch das auffälligste Auto wurde prämiert.

Adrian Mair und er überlegten schon, ob sie im nächsten Jahr wieder beim Carbage Run mitfahren. "Das war eine tolle Erfahrung, wir haben viel gelacht und viel erlebt", sagt Häder. Ihr Auto wollen sie erst mal behalten, obwohl schon auf der Tour Interessenten angefragt haben. "Das hat uns jetzt so gut beigestanden, das wollen wir nicht hergeben!"