Am Busbahnhof mussten die Arbeiter zunächst auf den Beton warten, der angeliefert werden sollte, um die Busspuren aufzufüllen. Foto: Morlok

Spezialbeton beim neuen Busbahnhof aufgetragen. Zimmermann: "Wir liegen voll im Zeitplan".

Horb - So langsam nimmt der neue Horber Busbahnhof Gestalt an. Am Donnerstag wurde nach etwas Verzögerung der Beton angeliefert, damit bis Ende September auch alles fertiggestellt sein wird.

Fuhr man bisher durch ein unüberschaubares Baustellengewirr und konnte sich dabei die neue Gestaltung kaum vorstellen, so sind seit Donnerstag klare Konturen erkennbar. Konturen, die zeigen, wie die Struktur des Platzes zukünftig aufgebaut ist.

Am Mittwoch rückten zum ersten Mal die Betonmischfahrzeuge an. Über den Ausleger einer Pumpe wurden rund 100 Kubikmeter Spezialbeton in die dem Bahnhof zugewandte Verschalung gepumpt, verteilt und mit Rütteln verdichtet. In Horb war dies eine Premiere, denn "zum ersten Mal wurde Beton in dieser Art bei einem städtischen Bauwerk verwendet", wie Ottmar Meyer, Chef vom Straßenbauamt Horb, betonte.

Nachdem der Beton einen gewissen Härtegrad erreicht hatte, wurden Dehnungsfugen in die Materialschicht gesägt. "Ohne diese Fugen würde uns der Beton relativ schnell brechen", erklärte einer der Fachmänner der bauausführenden Firma. Er ergänzte, dass die Beschaffenheit der Haltebuchten so rau bleibt und der Beton, der auch gegen Streusalz resistent ist, mindestens 20, wenn nicht 25 Jahre hält. Damit die schöne neue Betonschicht auch so bleibt, wie sie vergossen wurde und nicht durch irgendwelche "Rabauken" zerstört wird, beauftragte die Stadt einen Wachdienst, der das Gelände in der Nacht sicherte.

Nach diesem gelungenen Einstand sollte dann gestern Vormittag ab 9 Uhr das etwas kürzere Stück der Bus-Halte-Spur im Beisein von Bürgermeister Ralph Zimmermann sowie Bernhard Asprion (Fachbereichsleiter Technische Betriebe) und Verantwortlichen des Empfinger Planungsbüros Gfrörer mit Beton befüllt werden. Alle geladenen Gäste waren anwesend, Bauarbeiter standen zur Genüge bereit, doch das einzige was fehlte, war die Betonpumpe samt Mischfahrzeug. Grund dafür war, dass zuerst in den Neckararkaden Beton geliefert wurde, dann der Mischer leer war und das ganze Prozedere halt etwas dauerte. Immer wieder wurden die Wartenden mit neuen Uhrzeiten vertröstet und zu guter Letzt marschierten die städtischen Honoratioren wieder ab. Doch auch ohne kommunalpolitische Begleitung gelang es gegen Mittag, die vorbereitete Verschalung zu befüllen.

Sieben Haltestellen sollen entstehen

Insgesamt soll der Busbahnhof nach Fertigstellung über die beiden Bussteige über insgesamt sieben Haltestellen verfügen. Zwischen den beiden Bussteigen wird es zukünftig eine überdachte, asphaltierte Mittelinsel geben. Diese wird 4 Meter breit und 77 Meter lang werden. An ihr können je Bedarf bis zu drei Gelenk-Busse mit 18 Meter Länge oder vier normale Busse mit bis zum 15 Metern halten. Jeder Bus kann später auch wieder unabhängig voneinander abfahren. Ausreichend Sitzgelegenheiten sorgen neben weiteren Infrastrukturmaßnahmen, wie beispielsweise einer guten Beleuchtung im Wartebereich, dafür, dass die Reisenden die Wartezeiten bequem überbrücken können.

Dadurch, dass die Dachkanten der Mittelinsel weit in die Flächen der Haltebuchten hinausragen, können die Fahrgäste auch bei Regen trockenen Fußes in ihren Bus einsteigen. Zwölf Stützen werden das zwei Mal 18 Meter lange und circa 6 Meter breite Dach tragen. Der neue Busbahnhof ist selbstverständlich barrierefrei.

Die gesamten Arbeiten müssen zwingend bis 30. September fertig gestellt werden, und "Wir liegen voll im Zeitplan", wie Ralph Zimmermann erfreut feststellen durfte.

Insgesamt wird durch diese Gestaltung des neuen Busbahnhofes das städtebauliche Bild rund um den Hauptbahnhof und das neue Einkaufszentrum optimiert und dem Verkehrsfluss angepasst. Horb wird ein kleines Stück moderner und kann seine Gäste am "Tor zum Schwarzwald", zumindest was den Außenbereich des Bahnhofgeländes betrifft, mit einem ansprechenden Ambiente empfangen.