Matthias Kreutzer will Horbs neuer Bürgermeister werden. Doch da ist er nicht der einzige. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Matthias Kreutzer aus Fischbach kandidiert in Horb

Horb/Niedereschach-Fischbach. Ernste Ausstrahlung, Retro-Digitaluhr am rechten Handgelenk, eine Klapp-Geldbörse in Schwarz mit SC Freiburg-Wappen.

Matthias Kreutzer ist mit 37 Jahren der jüngste Kandidat für den Bürgermeisterposten in Horb. Kreutzer erzählt augenzwinkernd: "Ich bin Badener und SC Freiburg-Fan. Ich hoffe, das wird in der VfB-geprägten Gegend von Horb kein Nachteil sein."

Wenn es jemanden gibt, für den Bürgermeister sein zu dürfen ein Lebenstraum ist, dann Kreutzer. Er sagt: "Ich bin in Kappel aufgewachsen – einem Ortsteil von Niedereschach. Früher gab es da noch ein Gefrierhäuschen der Dorfgemeinschaft, wo man nach dem Schlachten das Fleisch gelagert hat. Wenn ein Haus gebaut wurde, haben alle mit angepackt. Dieses Gemeinschaftsgefühl gibt es nur auf dem Dorf."

Und genau das hat ihn bewogen, sich politisch zu engagieren. Vor Jahren galt er als der jüngste SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Baden-Württemberg: "Die SPD stand für mich am meisten für genau dieses Gefühl – für Gemeinschaftssinn. Man kann nicht nur mit einem sturen Blick durchs Leben gehen, sondern – egal, ob man es Nächstenliebe, Solidarität oder Mitgefühl nennt – auch zur Seite zu schauen."

Und genau dieses Gefühl hat den Badener aus Fischbach – der in der Villinger Innenstadt jedes Weihnachten mit der Blockflötenband "Zweierlei Punk" Geld für einen guten Zweck sammelt – dazu bewegt, seinen Lebensweg mit einem Ziel zu gehen: Bürgermeister – also kommunaler Wahlbeamter – zu werden.

Er studierte Verwaltungswissenschaften. Matthias Kreutzer erzählt: "Ich habe das Studium angefangen, um irgendwann einmal kommunaler Wahlbeamter zu werden. Weil dieser dörfliche Gemeinschaftssinn, die ehrenamtliche Arbeit in Vereinen und die Zugehörigkeit dazu ein Teil von mir ist."

Kreutzer weiter: "Während andere über weltpolitische Fragestellungen schrieben, habe ich meine Diplomarbeit über die Eingemeindung von Tennenbronn nach Schramberg verfasst." Deshalb machte er auch sein Praxissemester in Brüssel beim SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange (SPD): "Weil die Kommunen viele europarechtliche Vorgaben umsetzen müssen, wollte ich lernen, wie die EU funktioniert."

Standhaftigkeit, Analyse- und Lösungskompetenz, Gemeinschaftssinn – darin sieht Kreutzer seine Stärken im seiner Meinung nach insgesamt "starken Bewerberportfolio" für die Bürgermeisterstelle in Horb. Doch welche Chancen malt sich der Mann aus Niedereschach aus, als Bürgermeister in Horb seine Stärken einbringen zu können? Er antwortet: "Ich sehe die geheime Wahl zum Bürgermeister im Gemeinderat ein Stück weit als eine Lotterie. Man wird sehen, wie es kommt. Ich will Bürgermeister in Horb werden. Punkt."

Laster?

Eis. Kreuzter: "Das im Dolce Vita habe ich in Horb schon probiert. Schmeckt!"

Entspannung?

"Sport, Lesen. Spaziergehen und Wandern."

Musik?

"Blasmusik und Hip Hop. Ich bin sogar der stolze Inhaber des bronzenen Leistungsabzeichen des Blasmusikverbandes Schwarzwald. Doch am Würstlegrill fühle ich mich wohler."

Weitere Hobby?

Hat jahrelang Fußball gespielt beim FC Kappel und genießt die Fasnet.