Es ist schöne Tradition in Altheim, Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement auszuzeichnen. Von links: Peter Rosenberger, Adolf und Elvira Walz, Peter und Beate Kronenbitter, Karl-Heinz und Karoline Kläger sowie Ortsvorsteher Andreas Bronner. Foto: Morlok

Altheim blickt beim Jahresempfang auf erfolgreiches Jahr. Bronner rügt Verhalten von Immobilienbesitzern.

Horb-Altheim - Seit über 40 Jahren ist es guter Brauch in Altheim, dass die Gemeindeverwaltung und die beiden Kirchen zum Neujahrsempfang einladen. So auch in diesem Jahr.

"Wenn du schnell gehen willst, dann geh alleine. Wenn du weit gehen willst, geh zusammen mit anderen". Mit diesem afrikanischen Sprichwort stimmte Ortsvorsteher Andreas Bronner die vielen Ehrenamtlichen aus den Vereinen, den beiden Kirchen und der Kommunalpolitik, die an diesem Empfang teilnahmen, auf das kommende Jahr ein.

In allen Ansprachen zum neuen Jahr spielt das Miteinander eine Rolle

Den Jahreswechsel sah er als Gelegenheit, um zu reflektieren, wo man steht und was man erreichen möchte. Und dies für sich persönlich, für den Ort und für die Stadt; sich aber auch fragen sollte, was man tun muss, um diese Ziele zu erreichen. Das Miteinander, das in einer Richtung an einem Strang ziehen, stand in allen Neujahrsansprachen, sei es bei der von Bronner, von Oberbürgermeister Peter Rosenberger oder den kirchlichen Vertretern Devika Schilling (Katholische Kirche) und Harry Blum, der für die evangelischen Christen aus Altheim sprach, im Mittelpunkt ihrer Ausführungen.

21 leer stehende Häuser in Altheim – für den Ortsvorsteher ein Makel

Insbesondere waren sich alle Redner darin einig, dass es eine Selbstverständlichkeit sein müsse, Menschen in Not zu helfen. Bronner sah in der hohen Zahl an Flüchtlingen ein untrügliches Zeichen für eine Welt, die von Krieg, Terror und Gewalt gezeichnet ist. Terror, der mittlerweile auch nach Europa getragen wurde. Obwohl man in Altheim noch keine Flüchtlinge unterbringen muss, verwies der Ortsvorsteher auf 21 leer stehende Gebäude, die man im Notfall für die Unterbringung der Asylsuchenden nutzen könne.

Rosenberger sieht Frage der Flüchtlinge als Pflichtaufgabe an

In diesem Zusammenhang rügte Bronner jedoch das Verhalten einiger Grundstücks- und Immobilienbesitzer, die einer erfolgreicheren Innenentwicklung des Ortes im Wege stehen. Rosenberger hingegen dankte in seinen Ausführungen besonders den Verantwortlichen im Landratsamt dafür, dass im ganzen Kreis Freudenstadt noch keine Hallen als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden müssen. Insgesamt sah er die Flüchtlingsfrage als Pflichtaufgabe an, bei der man nicht darüber entscheiden kann ob man will oder nicht – man muss helfen! Und hier griff dann wieder der Gedanke des gemeinsamen Engagements auf ein Ziel hin.

Hotpants-Aufregung hallt auch am Jahresende noch nach

Ein Jahresrückblick 2015 in Altheim, ohne das Hotpants- und Minirock-Verbot an der Altheimer Schule wenigstens zu streifen, ist unmöglich. Dafür war der Medienrummel zu groß.

Der ehemalige Schulrat Andreas Bronner bezeichnete die Anweisungen der neuen Schulleiterin Bianca Brissaud in dieser Hinsicht als sehr gut und sehr klug.

Beim Glockenturm für den Friedhof läuft es nicht so wie geplant

Er sah die örtliche Schullandschaft, bis auf die nachlassende Nachfrage an der Werksrealschule, als gut aufgestellt an, er bemängelte aber die Schulpolitik des Landes.

Neben der Schule hat Altheim einen kirchlich betriebenen Kindergarten, der Bronner durch seine vielfältigen Aktivitäten immer wieder in Erstaunen versetzt, wie er betonte. Nicht nur in diesem Zusammenhang dankte er dem Waldachtaler Unternehmer Professor Klaus Fischer, der durch sein finanzielles Engagement das ganze Jahr über Projekte ermöglicht, die sonst so nicht realisierbar wären.

Ansonsten musste Bronner in seinem Jahresrückblick festhalten, dass die Finanzierung des "Altheimer Campanile", des Glockenturms auf dem Friedhof, nicht so läuft, wie ursprünglich gedacht. Noch nicht einmal ganz die Hälfte des benötigten Geldes sei inzwischen durch Spenden zusammengekommen, bedauerte der Ortsvorsteher.

Stärke Altheims: Die Bürger übernehmen Verantwortung

Bronner dankte in seiner Zusammenfassung allen, die sich zum Wohle der Ortschaft eingebracht haben und es auch im kommenden Jahr tun werden. "Es ist eine Stärke unserer Ortschaft, dass Altheimerinnen und Altheimer Verantwortung für ihren Ort übernehmen und sich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl einsetzen."

Ökumenische Aktionen lösen besondere Freude aus

Devika Schilling, zweite Vorsitzende des katholischen Kirchengemeinderats, überbrachte in Vertretung von Pfarrer Armin Noppenberger die Grußworte der katholischen Seelsorgeeinheit. Harry Blum wies neben seinem kurzen Jahresrückblick besonders darauf hin, dass man sich auch sehr über die ökumenischen gemeinsamen Aktivitäten im Ort freut.

Am Neujahrsempfang durfte Ortsvorsteher Andreas Bronner drei Mitbürger, die an unterschiedlichen Stellen im dörflichen Leben aktiv sind, gemeinsam mit Peter Rosenberger mit der Ehrenmedaille der Stadt Horb ehren.

  Karl-Heinz Kläger, der scheidende Dirigent der Musikkapelle Altheim, wurde mit der Ehrenmedaille in Silber für sein langjähriges Engagement um die Blasmusik ausgezeichnet. Von Januar 1984 bis Januar 1992 war er Dirigent der Jugendkapelle und seit September 1991 leitet er das Oberstufenorchester des Musikvereins Altheim.

Unter seiner Stabführung nahm das Orchester vier Mal am Wertungsspiel in der Oberstufe teil und hat dabei immer die höchsten Bewertungen erhalten. Karl-Heinz Kläger war es, der die Kapelle personell und musikalisch sehr stark weiterentwickelt hat und sie zu dem machte, was sie heute ist. Dafür gab es aus der Hand des Oberbürgermeisters die Ehrenmedaille und für Frau Karoline Kläger einen bunten Blumenstrauß.

  Adolf Walz und Peter Kronenbitter wurden jeweils mit der Ehrenmedaille in Bronze geehrt. Walz für seine herausragenden Aktivitäten beim TSV Altheim, zu dessen Vorstandsteam er seit 1975 gehört. Walz war Jugendbetreuer und ehrenamtlicher Trainer. Kaum ein Altheimer, der jemals gegen einen Ball trat, wurde nicht von ihm betreut.

Zudem war Adolf Walz 1971 Gründungsmitglied des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Altheim und gehört seit 1979 dem örtlichen Vereinsausschuss an.

Bei jedem Fußballspiel auf dem Altheimer Sportgelände ist auch ein Helfer des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort. Und das DRK von Altheim ist tiefverwurzelt mit dem Namen Peter Kronenbitter. Seit 1995 macht er aktiven Dienst in "seiner" Ortsgruppe. Seit 2000 ist er deren Bereitschaftsleiter, von 2006 bis 2014 war er außerdem stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter.

In Altheim ist er neben seiner Funktion im DRK auch noch für die Organisation der DRK-Wassergymnastikgruppe zuständig.

Die beiden Männer bekamen ihre Medaille und Beate Kronenbitter und Elvira Walz einen Blumenstrauß vom OB.