Foto: Hopp

Mehrere tausend Besucher auf dem Flößerwasen. Vielfältiges Erlebnis: Theater Buchdrucken und Radierungen.

Horb - Lesen und Bücher wurden beim Büchermarkt am Samstag auf dem Flößerwasen zelebriert. Zahlreiche Händler, private und auch Buchhändler boten ihre Ware feil.

Alles gab es hier oft zu Centpreisen: Vom schmutzigen Krimi, der beinahe vor Blut triefte bis hin zum Groschenroman oder auch zum wertvollen historischen Schmöker.

Margarethe Kahoun-Weber verschenkte sogar zahlreiche ihrer Bücher. "Ich mag nicht alles wieder mit heimnehmen", meinte sie. Zudem würden sich Menschen mit wenig Geld über Bücher freuen, und auch die Auswahl sei groß. Einige hundert Bücher hatte sie dabei, einige verkaufte sie auch. "Aber die Geschäfte hätten besser sein können, es waren nicht so viele Leute da wie im vergangenen Jahr." Vielleicht, mutmaßte sie, weil andernorts viele Feste stattgefunden hatten. Ein wenig ärgerte sich Buchhändler Carsten Kohlmann über Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Eigens für das Stadtoberhaupt hatte er ein Buch bereitgelegt, die Abschiedsgabe der Kreissparkasse nach Auflösung des Kreises Horb. "Abseits der großen Straßen" ist das Buch betitelt, Schwerpunkt liegt auf dem Neckartal. "Herr Rosenberger hat das Buch nicht abgeholt. Schade."

Zudem hatte Carsten Kohlmann eine alte historische Werbetafel im Angebot, aus den Anfangsjahren unserer Zeitung. Bei Carsten Kohlmann stimmten die Geschäfte, "Wir haben so viel eingenommen, dass wir jetzt noch auf dem Rauschbart einkehren werden." Anneliese Braitmaier verkaufte Bücher für die Erlacher Höhe gleich kiloweise – und war nicht ganz zufrieden, dass die Einnahmen weit unter dem vorigen Jahr zurückgeblieben waren.

Kunstfreunde kamen am Stand von Norbert Stockhus auf ihre Kosten. Der Künstler zeigte an seinem Stand, wie Radierungen hergestellt werden. Viele Marktbesucher verweilten und schauten dem Experten über die Schulter. Stockhus ritzte hierzu seine Motive in Kupfertäfelchen ein, anschließend erfolgte der Druck an seiner Druckpresse. Die Motive waren filigran und fein gearbeitet.

Die Farben waren bei seinen Radierungen eher zurückhaltend und doch wunderschön. Katrin Kienzler zeigte Groß und Klein, wie Buchdruck funktioniert. Ab 14 Uhr wurde dann der Flößerwasen zur Theaterbühne (siehe erste Horber Seite).

An die 60 Stände boten ein wirklich umfassendes Spektrum an Büchern für Leseratten – so viele Stände wie nie gab es beim bisher größten Horber Büchermarkt. Familien konnten sich beim zehnten Büchermarkt mit neuem Lesefutter eindecken, denn neuwertige Bücher für die Allerkleinsten gehen wirklich ins Geld. Der Mix aus hochwertigen und antiquarischen Büchern sowie kostengünstigen Exemplaren ist eines der Erfolgsrezepte des Büchermarktes.

Aber auch das Rahmenprogramm ließ keine Wünsche offen. So spielte etwa die MIA-Band aus Ahldorf mit ihren Bläsern Klassik, Rocksongs und Modernes. Das Café Kipp servierte in der Markthalle, in der auch einige Händler ihre Druckerzeugnisse anboten, Neuen Wein und Zwiebelkuchen. Der Förderverein war mit einem Wurststand auf dem Markt zugegen.