Kinder, Eltern, Anwohner freuten sich zusammen mit einigen Verantwortlichen darüber, dass der Spielplatz fertig gestellt wurde. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder: Spielplatz "Barbel" auf Markungsgrenze von Ober- und Untertalheim eingeweiht / Kosten von 92 000 Euro

Ein weiterer, großer Brückenschlag zum Zusammenwachsen von Talheim erfolgte gestern Vormittag. Der Spielplatz "Barbel", der direkt auf der ehemaligen Markungsgrenze von Ober- und Untertalheim liegt, wurde eingeweiht.

Horb-Talheim. Bürgermeister Ralph Zimmermann, Ortsvorsteher Thomas Staubitzer und Christoph Raetzer, der Mann, der in Horb die tollen Spielplätze entwirft und umsetzt, durften den neuen Spielplatz im Wohngebiet "Barbel West" seiner Bestimmung und vor allem den Nutzern – den Kindern – übergeben.

"Erst dann, wenn die Kinder die Gegend erkunden, ihr neues Territorium in Besitz nehmen, dann wird aus einer reinen Behausung eine Wohnstätte voller Leben", sagte Bürgermeister Zimmermann. Dass dazu auch ein ordentlicher Spielplatz gehöre, hob er besonders hervor. Und diesen tollen Spielplatz haben die Talheimer Kinder und Jugendlichen nun ganz offiziell. Zimmermann, erst seit drei Monaten in Horb und inzwischen in Talheim wohnhaft, freute sich besonders darüber, dass er gerade im Steinachtal seinen ersten Spielplatz der Bestimmung übergeben durfte.

Im April 2016 stieg man in die Planung ein. Raetzer stellte seinen ersten Planentwurf, der auch noch eine Rutsche als Einstieg ins eigentliche Spielgelände vorsah, dem Ortschaftsrat vor. Mit großem Interesse wurden die Vorschläge begutachtet und diskutiert, es wurden neue Ideen eingebracht, dafür erste Planansätze verworfen. Ins Spielplatzprojekt wurden auch die Anwohner miteinbezogen. Erst als alle Änderungswünsche berücksichtigt und die Anregungen der Eltern in die Planung eingepflegt waren, ging der Plan erneut in den Ortschaftsrat, der den Auftrag dann am 15. Juni vergangenen Jahres einstimmig erteilte.

Nun begann für Raetzer und die Mannschaft von Günther Kuch, die für die Erdarbeiten zuständig waren, die heiße Phase. Der neue Spielplatz, der etwas ungünstig an einem Hang liegt, musste zuerst grob modelliert werden. Insgesamt wurde der Platz in drei Zonen eingeteilt. Im oberen Bereich konnten Spielmöglichkeiten für die kleineren Kinder bereitgestellt werden. Hier stellte Raetzer eine Hügellandschaft mit Hüpfpilzen hin, einen Sandkasten, der als "Sandgrube im Steinbruch" deklamiert wird und mit einem Spielhäuschen ausgestattet ist, das mit Wippe und Federwipp-Tier "Falter Walter" vervollständigt wurde. Dieser Bereich ist zudem auch mit Versteck- und Rückzugsmöglichkeit für die Kleinen ausgestattet. Die "Halbstarken", die Kinder von sechs bis zwölf Jahren, haben ihr Reich in der Mitte des Platzes bekommen. Auf einem Multifunktionsklettergerät könnten sie ihre Grenzen ausloten und ihren Mut beweisen. "Dieses Gerät ist mit unterschiedlichen Balancier-, Kletter- und Versteckmöglichkeiten ausgestattet und schult hervorragend die Motorik", wusste Planer Raetzer aus der Erfahrung anderer Projekte.

Der untere Bereich ist dann der Dorfjugend vorbehalten. Ein Latschare-Platz mit der ersten Slackline auf einem städtischen Spielplatz in Horb, wurde für die Jugendlichen gebaut. Ein Platz, der durch seine zusätzlichen Bänke zum Chillen aber auch zur sportlichen Betätigung einlädt. Sitzmöglichkeiten, vor allem um die Platzmitte, auf der nach Längerem hin und her eine Blutbuche gepflanzt wurde, vervollständigte das Konzept.

Insgesamt hat der Spielplatz 92 000 Euro gekostet. 31 700 Euro gingen davon an den Bauhof, der Rest wurde über den Erschließungsbeitrag im Neubaugebiet finanziert.

Im Fazit kann gesagt werden, dass Talheim einen maßgeschneiderten Spielplatz erhalten hat, der im kommenden Sommer durch üppige Vegetation zur "grünen Hölle" wird, wie Raetzer versprach. Überwiegend wurde mit naturnahen Materialien gearbeitet. Die geplante Rutsche musste einer besseren Topografie wegen weichen, doch wird als weitere Spielmöglichkeit eine Holz-Murmelbahn gebaut. Dies auf spontane Anregung einer Mutter, die mit ihrem Nachwuchs zur Einweihung vorbeikam.

Der Dank aller Verantwortlichen ging auch an den städtischen Bauhof, dessen Mitarbeiter viel dazu beigetragen haben, dass man dieses große Mosaiksteinchen ins Puzzle des Zusammenwachsens einfügen konnte.