Obwohl seine Schulzeit nicht immer leicht war, ist Andreas Bronner später selbst Lehrer geworden. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Meine Schulzeit: Altheimer Ortsvorsteher lebte als Junge jahrelang in kirchlichen Internaten

In unserer Serie "Meine Schulzeit" geht es heute um den CDU-Stadtrat und Ortsvorsteher aus Altheim, Andreas Bronner. Er war Schulamtsdirektor – wie hat es ihm aber einst im Klassenzimmer gefallen?

Horb-Altheim. Für Andreas Bronner hat die Schulzeit schöne und weniger schöne Erinnerungen hinterlassen. Ob er Schule als Traum oder manchmal als Albtraum empfand, sei von Fach zu Fach und von Lehrer zu Lehrer verschieden gewesen, wie er im Interview sagt.

"Meine Lieblingsfächer waren Mathematik, Physik, Chemie, aber auch Hebräisch", erzählt er. Die beste Note habe er in Mathematik, die schlechteste seiner Erinnerung nach in Kunstgeschichte gehabt. Er bezeichnet sich als "mittelprächtiger Schüler".

Bronner ist in seinem Heimatort Leinstetten vier Jahre lang zur Grundschule gegangen. "Danach ging ich nach Rottenburg ins Martinihaus – keine schöne Zeit. Und von dort aus besuchte ich das Progymnasium Rottenburg." Das Martinihaus war zu dieser Zeit ein sogenanntes bischöfliches Studienheim.

Ein Ärgernis für seine Familie führte dazu, dass er das Internat verließ. Bronner erzählt: "Als der Präfekt mich zur Hochzeit meiner Schwester nicht nach Hause ließ, obwohl ich von der Schule freibekommen habe, bestand meine Mutter darauf, dass ich das Martinihaus verlasse. Ich wohnte dann in der Stadt." Nach fünf Jahren am Rottenburger Gymnasium wechselte er nach Rottweil, lebte dort im Konvikt – ebenfalls eine kirchliche Einrichtung. Dort sollten die künftigen Geistlichen der Diözese Rottenburg ausgebildet werden. Von dort aus besuchte er das Albertus-Magnus-Gymnasium, wo er 1960 das Abitur machte.

Nach Schulstreichen gefragt, erinnert er sich: "In neunjähriger Gymnasialzeit gab es viele lustige Erlebnisse. In Rottenburg hat sich ein Mitschüler mal unten ins Pult gesetzt und wir haben ihn eingeschlossen. Unterrichtsbeginn, es klopft, der Lehrer geht an die Tür, niemand draußen, nach kurzer Zeit ein zweites Klopfen, der Lehrer geht wieder an die Tür, wieder niemand draußen, Unruhe und Gekicher in der Klasse, drittes Klopfen, der Lehrer spannt etwas, geht ans Pult und holt den Mitschüler heraus und verschlägt ihn furchtbar. Eintrag ins Klassenbuch, Strafe im Martinihaus."

Bronner hat in seiner Rottenburger Zeit seinen einzigen Eintrag ins Klassenbuch erhalten. "Text: Bronner treibt Unfug. Ich weiß bis heute nicht, was ich gemacht habe."

Zu Bronners Schulzeit wurden Mädchen und Jungen nicht gemeinsam unterrichtet, die kirchlichen Internate, die er besuchte, waren rein für Jungen ausgelegt. Gefragt nach der ersten Jugendliebe sagt Bronner daher: "Das war weder im Martinihaus noch im Konvikt möglich."

Wenn er an seine Schulzeit denkt und daran, wer ihn geprägt hat, fällt ihm sein Lieblingslehrer ein. "Mein Vorbild als Lehrer war mein Mathematiklehrer aus Rottweil, den ich mehr als vier Jahre als Lehrer haben durfte. Er war menschlich und fachlich ein Lehrer, zu dem wir alle aufschauten."

Trotz schwieriger Phasen in seiner Schülerzeit, hat Bronner dann selbst die Lehrer-Laufbahn eingeschlagen.

Die einen schwärmen noch heute von ihrer Schulzeit, die anderen verdrängen sie am liebsten. Doch die Schulzeit ist prägend. Und Anekdoten bleiben ein Leben lang. In unserer neuen Serie "Meine Schulzeit" berichten ab heute Lokalpromis, wie ihr Leben als Schüler war. Mal lustig, mal traurig, mal kurios.