Welcher Zufall – die Eltern von Carla Brünz, Herman und Roos Dikkersm, wohnen derzeit auf der Schütte. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreter der Niederlande erkunden den Schwarzwald / Besuch auf Campingplatz Schütte

Von Peter Morlok

Horb. Hoher Besuch am Dienstagnachmittag auf dem Campingplatz Schütte. Die Botschafterin des Königreichs der Niederlande, Monique van Daalen, besuchte zusammen mit Generalkonsul Peter Alexander Vermeij das bei ihren Landsleuten so beliebte Ferienziel auf der Horber Höhenlage.

Am Vortag war sie zu ihrem offiziellen Antrittsbesuch bei der Landesregierung in Stuttgart und nutzte die Gelegenheit, zusammen mit Hans Joachim Fuchtel eine kleine Tour durch die Ferienregion Nordschwarzwald zu machen.

Man besuchte in Waldachtal das Busunternehmen Schweizer und traf dann auf der Schütte mit Vertretern des Deutschen Campingverbandes sowie einigen Campingplatzbetreibern aus der Raumschaft zusammen.

Hausherr Reinhold Kuch führte die prominente Gästeschar zu einem seiner Ferienhäuser, das gerade von den niederländischen Besuchern gerne gebucht wird. Dort traf die Botschafterin auch das Ehepaar Herman und Roos Dikkers, die vor 20 Jahren schon mal mit ihrer Familie hier Urlaub machten. Ihre Tochter Carla ließen sie damals gleich hier. Heute ist sie die Ehefrau von Dirk Brünz, dessen Unternehmen "Pfalzgraf" aktuell durch den verheerenden Großbrand Schlagzeilen machte. Die Welt ist klein und man trifft sich auf dem Campingplatz.

Allgemein betonten die Vertreter des Campingplatzverbandes, dass unter anderem die Holländer mit zu den beliebtesten Gästen zählen und gerade ihre Branche mit einer Wirtschaftskraft von 170 Millionen allein in Baden-Württemberg zu den großen, aber heimlichen Umsatzträgern zählen.

Fuchtel ist es, der schon seit Jahren in die Richtung argumentiert, dass die Marktchancen hier viel mehr und vor allem besser genutzt werden müssten. "Das Zusammenspiel mit anderen Unternehmenszweigen muss verbessert werden", sein Appell an alle Betriebe, die irgendetwas mit Tourismus und Reisen zu tun haben.

"Bei uns gibt es mehr als nur Tulpen"

Und hier denkt der Parlamentarische Staatssekretär weit über den üblichen Tellerrand hinaus. "Die Campingplatzbetreiber können als Tippgeber für alles Mögliche fungieren", so Fuchtel, der nicht nur an Restaurants, sondern auch an Einkaufsmöglichkeiten und dergleichen denkt. "Und was wir brauchen, ist ein Schnäppchenführer für den Nordschwarzwald", so seine ganz pragmatische Anregung.

Auch die Botschafterin stimmte hier zu, denn nach den Wünschen ihrer Landsleute im Urlaub gefragt, sagte sie, dass die Holländer neben der landschaftlich reizvollen Umgebung und den tollen Radwegen vor allem regionale Märkte, auf denen es von Lebensmitteln bis Kitsch alles zu kaufen gibt, besonders mögen.

"Ein hoher Erlebniswert" war ein weiteres Schlagwort innerhalb dieses Themenblocks und Fuchtel forderte, dass die Campingplatzbetreiber auch mit den in der Gegend angebotenen Events – aktuell die Ritterspiele – Werbung machen, um so die Touristen in die Gegend zu locken. "Man muss den ganzen Kuchen sehen, nicht nur die Tortenstücke", sagte er und schlug damit auch den Bogen zu den heimischen Spezialitäten.

Die Botschafterin war überwältigt von dem, was ihr an diesen zwei Tagen im Ländle an kulinarischen Delikatessen vorgesetzt wurde und war voll des Lobes über die Gastfreundschaft, die sie hier erleben durfte. Eine Gastfreundschaft, die hier auch ihren Landsleuten entgegengebracht wird, wie sie aus Erzählungen wusste und zeigte sich daher überzeugt, dass es den Holländern im Schwarzwald gut geht.

"Aber kommt doch auch mal nach Holland", lud sie die anwesenden Campingplatzbesitzer ein. "Bei uns gibt es mehr als nur Tulpen."