Der Bittelbronner Dorfladen soll älteren Bürgern die Versorgung im Ort ermöglichen und die Innenentwicklung von Bittelbronn stärken. Foto: Wagner

Mehr als 40 Bürger beteiligten sich an Stadtteilkonferenz. Versorgung und Infrastruktur besonders im Fokus.

Horb-Bittelbronn - Im Rahmen des Masterplan Horb 2050 lud die Stadt am vergangenen Samstag zur Stadtteilkonferenz in Bittelbronn in die Sporthalle ein. Mehr als 40 Bürger beteiligten sich in jeweils vier Gruppen an der Aussprache und Ausarbeitung der vier Themengebiete: Versorgung und Infrastruktur, Älter werden, Entwicklung der Kernstadt und Teilorte sowie "Wir sind Gesamt Horb". Unter der Moderation von Katrin Edinger berichteten die Sprecher der Gruppen ausführlich über die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse ihres Schwerpunktthemas.

Beim Thema "Versorgung und Infrastruktur" bemängelten die Bürger neben der Ärzteversorgung unter anderem auch das schlecht ausgebaute Mobilfunknetz sowie das Fehlen einer zweiten Gaststätte im Ort. In dem Punkt, dass sich die zugezogenen Bürger nicht genügend für den Teilort einbringen würden, waren sich die Gruppen jedoch uneins. Ortsvorsteher Hans Schmid betonte hierbei, dass sich das Verhalten der Zugezogenen nicht pauschalisieren lässt. Genauso gäbe es gebürtige Bittelbronner, die ebenfalls eher unter sich bleiben wollten, versicherte Schmid.

Neben dem Wunsch nach mehr Gastronomie und der Herstellung einer Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Schopfloch, priorisierte die Gruppe von Christian Volk und Gabriele Schüle die Erhaltung der Grundschule und des Kindergartens. Hier bestünde die Möglichkeit zum Ausbau einer Ganztagesbetreuung für Kinder.

Der Ärztemangel in der Region schaffte es in der Gruppe "Älter werden" auf Platz drei der Prio-Liste. Zusätzlich bemängelten die Bürger die geringen Einkaufsmöglichkeiten im Ort. Die Belebung des Bittelbronner Dorfladens könnte hier Abhilfe schaffen. Als positiv empfanden die Teilnehmer Bittelbronns Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, wobei die Verkehrsanbindung in die Kernstadt allerdings zu wünschen übrig lasse.

In der "Entwicklung der Kernstadt und Teilorte" schlug die Gruppe von Peter Klein und Michelle Reich vor, mehr Flächen für den Wohnungsbau bereitzustellen. Auch wenn im Baugebiet Allmend von Bittelbronn in naher Zukunft einige Häuser entstehen werden, so mangele es doch an Miet- oder Eigentumswohnungen für Jung und Alt in Horb und Umgebung. Als weiterer Teil der Innenentwicklung sollen Standorte für das Gewerbe attraktiv gemacht werden, was weitere Arbeitsplätze schaffen soll. Als weitere Priorität wurde der Informationsfluss über das Gemeindeleben, beispielsweise via Internet-Homepage, festgelegt.

Die Innenentwicklung und Stärkung des Ortskerns war auch beim Thema "Wir sind Gesamt Horb" weit oben auf der Liste angesiedelt. Das Fehlen von Mietwohnungen oder eines Dorfladens wurde neben dem fehlenden direkten Anschluss an die B 28 hierbei erneut aufgegriffen. Das Radwegenetz in der Horber Umgebung habe ebenfalls Verbesserungspotenzial.

Moderatorin Edinger führte aus, dass die Stadt bis zum 1. April insgesamt 18 Stadtteilkonferenzen abgehalten haben wird. Der Masterplan der jeweiligen Teilorte soll im Sommer diesen Jahres im Gemeinderat zur Diskussion stehen.