Die Akteure des Betraer Bunten Abends haben im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Motto "Betra Kulinaria" den Geschmack der Gäste getroffen. Fotos: Scharnowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Bunter Abend unter dem Motto "Betra Kulinaria": Kreative bis deftige Narrenkost mundet

Die Hohenzollernhalle war gut besetzt, das Publikum in bester Stimmung: Die Narrenzunft Betra hatte zum traditionellen Bunten Abend eingeladen, der dieses Mal in kulinarische Gefilde driftete.

Horb-Betra. Die Narrenzunft hat sich viel Mühe mit dem Programm gegeben, und das Motto "Betra Kulinaria" bestimmte den Abend. Manuel Plocher führte als Koch durch den Abend und gab zwar keine tief greifenden Küchengeheimnisse preis – dafür jede Menge Anlässe für herzhaftes Gelächter.

Nach dem schmissigen Auftakt mit der zunfteigenen Musikkapelle Kandldabber begann die seit zehn Jahren bestehende Jugendgruppe Lollipops. Sie brachte mit ihren Aktionen und fast akrobatischen Darstellungen die Stimmung auf einen Höhepunkt. Der donnernde Applaus war war die Anerkennung; auch der Narrenrattanz wurde entsprechend honoriert. Ein Wermutstropfen war dabei, dass die beide Trainerinnen aufhören.

Wolfgang Armbruster sinnierte in seiner Bütt, dem Thema angepasst, über den Unterschied von Männern und Frauen in der Küche. Dass man von dreitägigem Wecklereiben einen "Weckmehlarm" bekommt und dass Männer mit mehr Liebe kochen, ist ihm klar, vor allem, wenn dann die Liebste hinterher die Küche aufräumt. Dabei stellte Manuel Plocher bei seinem "Nebenbei-Kochen" fest, dass Käsewürstle das Ideale sind, denn diese Wurst sauge den Alkohol aus dem Kopf.

Vier Filme über die Vorbereitungen in der Küche wurden gezeigt. Uwe Schmorde, Chefkoch, demonstrierte die Hilfsbereitschaft, das Können, Interesse und Wissen um Lebensmittel, dabei stellten sich die unterschiedlichsten Interessen heraus, sehr zum Vergnügen des närrischen Publikums.

Auch das Live-Cooking fand große Beachtung. Während der Chefkoch zelebrierte, wie man Maultaschen richtig macht, erfand Manuel Plocher fix eine neue "Burger-Idee", nämlich den "Isen-Burger". Er ist gesund und hält schlank, was bei den Zutaten (zwei Scheiben Knäckebrot, ein Schinkenröllchen und eine Essiggurke) nachvollziehbar war. Stikel Delkore klärte in seiner Bütt über neue innovative Bäder auf.

Bei der "Aschenputtel-Show-Time" wurde das ganze Märchen auf die heutige Zeit umgesetzt. Vor allem die bösen Schwestern hatten viele Lacher auf ihrer Seite.

Große Augen bekam man beim Auftritt der "Kaudidapper". Sie präsentierten eine Mimik-Show mit Gesang, bei der man nur die Köpfe aus der weißen Wand herausragen sah. Und diese waren so ausstaffiert, dass kopfüber mit kleinem Hut und zwei Augen auf dem Kinn der mimische Gag eines singenden Männchens entstand. Stürmischer Applaus und viele Zugabe-Rufe waren der Lohn, bis die Gruppe von ihrer anstrengenden Aufführung erlöst wurde. Es war das Highlight des Abends.

Stefan Schmiederer alias "d’ Badisch", übernahm in den Pausen und nach Ende des Programms die Unterhaltungsmusik – besser hätte man es nicht machen können. Der Abend war ringsum gelungen, und das Motto Kulinaria bestand zu Recht, denn außer den üblichen Würstchen mit Pommes gab es verschiedene Maultaschen und einen herzhaften Gemüseeintopf zu sehr moderaten Preisen.

Auch die Autofahrer wurden nicht vergessen; für sie gab es genügend alkoholfreie Getränke, darunter ein ansprechender Cocktail.