Der äthiopische Botschafter Fesseha Asghedom Tessema sprach zu Schülern, Landes- und Kommunalpolitikern in Horb. Foto: Hopp

Äthiopiens Botschafter Fesseha Asghedom Tessema besucht Horb und kommt mit Schülern ins Gespräch.

Horb - Auf Einladung des CDU-Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel besuchten gestern der äthiopische Botschafter Fesseha Asghedom Tessema und seine Frau Kiros Tessema Horb. Der Botschafter trug sich ins goldene Buch der Stadt ein.

Eine Station des Besuchs war das Gewerbeschulzentrum. Tessema diskutierte mit Jugendlichen der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schule in Horb. Schulleiter Jochen Lindner hatte den Botschafter im Kreis von rund 50 Schülern der Berufsschule begrüßt. Die Schüler konnten nach einer Vorstellung der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schule Fragen an den Botschafter der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien stellen. Zudem skizzierte Fesseha Asghedom Tessema das äthiopische Schulsystem, welches eine Grundschule für Schüler der Klassen eins bis sechs bietet. Danach besuchen die Schüler die Highschool bis zur Klasse 10. Anschließend folgen ein Examen und weitere zwei Jahre Schule, in welchen die Vorbereitung auf die Universität im Vordergrund steht.

Äthiopien sei ein sehr landwirtschaftlich geprägtes Land, verfüge aber über natürliche Ressourcen und Rohstoffe. "Unser stärkster Feind in Äthiopien ist die Armut", erklärte Tessema. Das Gesundheitssystem funktioniere in Äthiopien, nachdem 35.000 medizinische Fachkräfte ausgebildet wurden.

Für 1000 Menschen steht eine Gesundheitsfachkraft zur Verfügung. Diese geben der Bevölkerung Tipps zur Gesundheitsvorsorge, impfen gegen Krankheiten wie etwa die Malaria. Diese Krankheit sei immer noch sehr verbreitet in Äthiopien. Für 5000 Menschen steht eine Klinik oder ein Hospital zur Verfügung, parallel hierzu gibt es Privatkliniken.

Tessema diskutierte mit den Schülern der beruflichen Schulen, er wollte auch wissen, wie das Berufsschulsystem der Dualen Ausbildung in Deutschland funktioniert. In Äthiopien würden Auszubildende der Firmen direkt in den dortigen Betrieben ausgebildet. Viele würden während ihrer Ausbildung kein Gehalt bekommen.

Interessiert hörte der Botschafter zu, als Jochen Lindner das Duale System vorstellte, welches auf dem Ausbildungsvertrag, der Ausbildung in einer Firma sowie der parallel verlaufenden beruflichen Schulausbildung basiert. Lindner stellte auch die Fächervielfalt der beruflichen Schulen in Horb vor.

Zum Schluss kamen die Schüler zu Wort, die vertiefende Fragen stellten und von Tessema herzlich nach Äthiopien eingeladen wurden, um sich dort vor Ort ein eigenes Bild von Land und Leuten zu machen. Bei der Eintragung ins goldene Buch begrüßte Bürgermeister Jan Zeitler den Botschafter und entschuldigte Oberbürgermeister Peter Rosenberger, der derzeit auf dem Weg nach Kapstadt ist.