Der abgebaute Bauzaun stand am Montag in der Passage zwischen der Kristall-Apotheke und dem Sebastian Lotzer-Haus. Foto: Lück

Keine Ruhe um Sebastian Lotzer-Haus: Herzog macht den Grenzstreit auf. Flammender Appell von Horb Aktiv.

Horb - Mal sehen, wie lange Mayk Herzog die Stadt noch verkaspern kann...

Am Freitag hatte das Rathaus einen Bauzaun vor dem Sebastian Lotzer-Haus aufgestellt. Um die Fußgänger vor dem Baumüll zu beschützen.

Von Samstag auf Sonntag verschwand der Bauzaun. Mayk Herzog sagte am Sonntag gegenüber dem Schwarzwälder Boten: "Ich war es nicht." Die Stadt war es aber auch nicht, wie sie uns gestern mitteilte: "Die Stadtverwaltung Horb hat festgestellt, dass der städtische Bauzaun auf dem Sebastian-Lotzer-Platz seit Sonntag nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle steht." Und es kommt noch dicker: "Aufgrund dieses Verlustes haben wir – wie immer, wenn städtisches Eigentum abhanden kommt – beim Polizeirevier Horb Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahls gestellt."

Der Schwarzwälder Bote schaute aber noch einmal genau nach und fand am Montag die Absperrung. Der Zaun mit der weißen Folie stand in der Passage zwischen der Kristall-Apotheke und dem Sebastian Lotzer-Haus.

Wie er da wohl hingekommen ist? Passt auf jeden Fall zur neuesten Botschaft von Mayk Herzog. Im Riesen-Loch hängt seit gestern Mittag ein Schild: "Satirisches Kabarett Horber Kasperletheater ...täglich wechselnde Berichterstattung". Davor mit weiß auf das Pflaster aufgemalt: Ein Eck mit "Herzog Grenze".

Am letzten Mittwoch noch hatte der Bauhof Horb genau hier innerhalb der Markierung den Baumüll wegräumen lassen. Bürgermeister Jan Zeitler: "Der Platz ist öffentlich. Es ist Gefahr im Verzug für Passanten."

Stimmt das gar nicht? Hat der Bauhof in das Privateigentum des Hauseigentümers eingegriffen? Auch hier gibt es ein klares Dementi von der Stadt: "Dem städtischen Baubetriebshof wurde vor Aufstellen des Bauzaunes ein Luftbild übermittelt, aus dem die Grundstücksgrenzen deutlich hervorgehen. Diese wurde beim Aufstellen des Bauzaunes eingehalten, der Bauzaun stand auf öffentlichem Grund."

Unterdessen wehrt sich nun auch Horb Aktiv gegen das Verhalten von Mayk Herzog. Gestern erreichte unsere Redaktion ein offener Brief, verfasst vom Vorsitzenden Bernd Gall: "Rebellionen und Rebellen genießen in der öffentlichen Wahrnehmung häufig einen gewissen Respekt, da ihre Aufmüpfigkeit gegen das Establishment und die Bürokratie als mutig angesehen wird. Irgendwann ist aber jeder Bogen überspannt und das anfängliche Schmunzeln wandelt sich in Peinlichkeit und Unverständnis." Gall befürchtet einen Image-Schaden für die Stadt: "Seit Jahrzehnten versucht der Horber Handel zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat zu Verbesserungen der Aufenthaltsqualität in unserer Stadt zu kommen. Die Schritte mögen klein sein und auch nicht immer sofort ins Auge stechen aber es sind Schritte in die richtige Richtung. Die jahrelangen persönlichen Animositäten, Streitereien und Provokationen gegenüber der Stadtverwaltung unter dem Deckmäntelchen der Kunst auszutragen, ist für den Horber Handel absolut destruktiv und kontraproduktiv."

Deutliche Worte am Ende des offenen Briefs: "Herr Herzog macht nicht nur sich zum Gespött, sondern alle, die zum Wohle dieser Stadt etwas Positives beitragen wollen und sich hierfür engagieren. Dazu gehören die Handel- und Gewerbetreibenden und viele Horber Bürger. Kunst ist zwar, was gefällt, in diesem Fall sollten sich aber die Horber einig sein: Es gefällt keinem!"