Vorsitzender Knut Peter überreicht Josef Kläger die Ehrenurkunde für 40 Jahre passive Mitgliedschaft beim Musikverein Obertalheim. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Musikverein Obertalheim blickt auf erstes Jahr unter Chefdirigent Thomas Teufel zurück

Die Mitglieder des Musikvereins Obertalheim (MVO) trafen sich am Wochenende im "Engel" zu ihrer Hauptversammlung.

Horb-Talheim. Es gab von allen Seiten viel zu berichten, denn ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Musikverein Obertalheim.

Das wichtigste Ereignis war sicher der Dirigentenwechsel bei der Aktivenkapelle. Martin Stöckel, der den Klangkörper in 23 Jahren zu dem formte, was er heute ist, nämlich zu einem hoch angesehenen Oberstufenorchester, hängte sein Amt als Dirigent der Obertalheimer im Sommer an den berühmten Nagel. Mit einem phänomenalen Osterkonzert verabschiedete sich Stöckel vom Posten des Chefdirigenten, wird aber dem MVO weiterhin als Musiker und Dirigent der Fasnetsband "Philharmoniker" treu bleiben. Und das Osterkonzert 2016 selbst wird sicher auch – und nicht nur wegen des Abschieds von Martin Stöckel – in die Annalen des Vereins eingehen. In einer völlig ausverkauften Steinachhalle demonstrierten die 65 Aktiven des Vereins ihr großes Können.

Diese beiden Höhepunkte im Jahr 2016 hoben sowohl Vorstand Knut Peter als auch Schriftführerin Cornelia Aisenbrey in ihren jeweiligen Rückblicken hervor.

Aber das Jahr besteht nicht nur aus besonderen Anlässen. Knut Peter musste mit Blick auf die Mitgliederzahlen feststellen, dass man zum 31. Dezember 2016 genau 286 passive Mitglieder hatte. Eine Zahl, die durch den Tod von zwei Mitgliedern in 2017 schon wieder nach unten korrigiert wurde und nach Ansicht von Peter das Dilemma, in dem der Verein steckt, zeigt. "Unsere älteren Mitglieder sterben weg, jüngere Mitglieder treten aus, weil sie sich dem Verein nicht mehr zugehörig fühlen und neue kommen nicht nach", seine Einschätzung hierzu. Die Schriftführerin ließ das Vereinsjahr nochmals ausführlich Revue passieren und erinnerte daran, dass man am 24. April das wohl längste Ständchen aller Zeiten zum Geburtstag von Wolfgang Jordan spielte. Mehrere Konzerte über das Jahr verteilt und viel Geselligkeit bei diversen Ausflügen gehörten ebenso wie die Proben zum weiteren Jahresprogramm.

Und gerade beim Probenbesuch klemmt es nach Ansicht des neuen Chefdirigenten Thomas Teufel noch ganz gewaltig. Recht plastisch führte er in seinem ersten Bericht aus, warum viele seiner Musiker nicht zur Probe kommen (können). Der eine hat Spätschicht, der andere ist im Ausland, fünf sind krank und ein paar andere im Urlaub. "Und wir fangen dann immer wieder neu bei den Stellen an, die ich geändert haben möchte, denn man muss den Kollegen ja die Möglichkeit geben, diese Liedpassagen zu proben", beschwerte er sich. "Ich habe 63 Musiker übernommen und es noch nie geschafft, sie alle zu einer Probe zu bekommen. Das ist nicht das Niveau, das ich mir vorstelle."

Trotz dieser Schwierigkeit ist er, der Sohn des Gründers des MVO und Ehrendirigenten Alfons Teufel, mächtig stolz darauf, dass er seit Herbst diesen Jahres als musikalischer Leiter gewählt wurde. Für die Zukunft hat er Großes vor. Beim diesjährigen Osterkonzert wird beispielsweise eine Rockband zeitweise mit den Blasmusikern auftreten und bei einem Musikfestival in Alpirsbach werden die Obertalheimer Musiker über fünf Stunden lang vor mehr als 2500 Zuschauern aufspielen. Thomas Teufel, der 18 Jahre lang die "Philharmoniker" unter sich hatte, hat diesen Job nun "mit dem verstrubelten Musikprofessor (Martin Stöckel)" getauscht. Ein prima "Bäumchen Wechsel dich" mit hohem Motivationsfaktor. Teufel lobte auch die Arbeit des Jugendteams um Denis Hamm. Gleich 13 Teammitglieder kümmern sich um den MVO-Nachwuchs. 30 Kinder spielen in der Jugendkapelle und 19 im Juniororchester.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Ortsverwaltung

Frohe Kunde hatte auch Kassierer Hans-Dieter Wehle zu vermelden. Man habe das Jahr mit einem satten Plus abgeschlossen, erklärte er. Ein Wink mit dem Zaunpfahl wegen der Hallengebühren beim jährlichen Vorspielnachmittag der Jugend ging von ihm in Richtung Ortsverwaltung, die durch Ortschaftsrat Egon Kling repräsentiert wurde. "Obwohl wir keinen Eintritt nehmen, Essen und Trinken auf Spendenbasis bereitstellen, müssen wir für die Hallennutzung richtig ordentlich Miete bezahlen. Schaut mal, ob ihr uns da nicht entgegenkommen könnt", so sein Wunsch.

Nach den turnusmäßigen Wahlen, bei denen die meisten Amtsinhaber wiedergewählt wurden, standen die Ehrungen auf dem Programm. Neben den internen Auszeichnungen für Proben- und Konzertbesuch ehrte Knut Peter auch drei passive Mitglieder für jeweils 40 Jahre Treue zum MVO. Es waren dies Josef Kläger sowie Gerhard Schlotter und Karl-Heinz Fink.