Kommunales: Erster politischer Stammtisch der Senioren-Union / Mitglieder diskutieren mit Oberbürgermeister Peter Rosenberger

Zum ersten politischen Stammtisch der Senioren-Union konnte der Stadtverbandsvorsitzende Andreas Bronner zahlreiche Mitglieder begrüßen. Auch Oberbürgermeister Peter Rosenberger war gekommen, um mit den Senioren zu diskutieren.

Horb. Der Stadtverband der Senioren-Union zählt laut Bronner bereits 19 Mitglieder, worunter auch Nichtmitglieder der CDU sind. Der Stadtverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stimme der älteren Generation in Politik und Gesellschaft einzubringen. Dietrich Sievert sagte, dass es höchste Zeit sei, ein realitätsnahes und positives Bild des Alters und des Alterns zu vermitteln und die Zukunft der Gesellschaft in diesem Sinne zu gestalten.

Oberbürgermeister Rosenberger ging in seinen Ausführungen auf Themen ein, die auch für die Senioren von Bedeutung sind. So hat aus seiner Sicht in den kommenden Jahren besonders der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) Priorität. Immer wieder werde er angesprochen auf Lücken im ÖPNV.

Als besonders familienfreundliche Kommune hat sich Horb in den vergangenen Jahren besonders auf Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen konzentriert. Künftig müsste die Politik verstärkt auch der älterwerdenden Generation gerecht werden. Verlässliche und regelmäßige ÖPNV-Verbindungen in der Gesamtstadt seien wichtige Elemente der Teilhabe im Alter, aber auch um Infrastrukturen zu erreichen (Einkaufen, Ärzte). Auch Plätze zum "Treffen" in den Dörfern und "Kümmerer" im sozialen Bereich seien vorstellbar.

Was die Verkehrsberuhigung mit 30 km/h in der Stadt betreffe, bekomme er Schreiben von Befürwortern und von Gegnern. Ob ganze Dörfer in Tempo-30-Zonen umgewandelt werden können, ist ab Sommer im Gemeinderat und den Ortschaftsräten zu diskutieren. Gerade für die Ortsdurchfahrten und Lastwagen-Verkehr sind die Klagen sehr deutlich formuliert worden.

Lob für Engagement in der Kinderbetreuung

Finanziell gehe es der Stadt im Augenblick nicht schlecht. Aber man müsse mit den Mehreinnahmen behutsam umgehen und an die Schuldentilgung denken.

Auch das Thema Radfahren in Horb wurde mit OB Rosenberger diskutiert. Hier könne und müsse in der Tat noch einiges getan werden, führte er auf. Rosenberger wird sich im Gemeinderat für eine stabile und dauerhafte Finanzierung einer vernünftigen Radverkehrsinfrastruktur einsetzen. Von den Anwesenden bekam er hierfür Zuspruch.

Großes Lob erhielt der OB für das Engagement der Stadt in der Kinderbetreuung. Dass die Stadt hier jährlich sechs Millionen Euro zur Verfügung stelle, verdiene Anerkennung. Auf Nachfrage von Peter Zimmermann erklärte der OB, dass das Mittagessen in den Schulen gut angenommen werde.

Großen Raum nahm in der Diskussion die ärztliche Versorgung in Horb und im Allgemeinen ein. Die Senioren fühlen sich vom Kreis etwas im Stich gelassen. Es sei zum Beispiel nicht verständlich, wenn der Kreis die Physiotherapie einfach schließe und niemand darüber informiert werde. Rudolf Vees ist der Meinung, dass bei der ärztlichen Versorgung auf dem Land der Staat eingreifen müsse. Wer Medizin studiere, müsste seiner Meinung nach eine gewisse Zeit im Land bleiben, und sonst Studiengebühren zurückzahlen. Die ärztliche Versorgung in der Stadt Horb beschäftigt die Leute sehr. Auch hier mangele es an Unterstützung vom Kreis.

Ringverkehr über die Ortschaften gefordert

In der ÖPNV-Sache will die Senioren-Union künftig intensiv mitreden, weil dies sehr stark die ältere Generation betreffe. Was die Stadt Horb angehe, müsse es möglich sein, einen Ringverkehr einzurichten, damit alle Stadtteile mit dem ÖPNV erreicht werden können. Die Senioren-Union wird das Thema unterstützen und aktiv daran mitarbeiten. Gleiches gilt für die medizinische Versorgung.

Dass die Stadt jetzt auch Konzeptionen erstellen will, um dauerhaft dem Ärztemangel im ländlichen Raum zu begegnen ist aus sicht der Senioren richtig. Möglicherweise werde die Stadt selbst Träger oder Unterstützer eines Ärztehauses.

Die Senioren-Union will eine Erhebung machen, ob in der Stadt und in den Ortschaften Interesse daran besteht, dass für Senioren Einkaufsfahrten durchgeführt werden. Kurt Schmid will dies in die Hand nehmen. Interessenten können sich melden bei Kurt Schmid, Telefon 07451/73 60, Dietrich Sievert, Telefon 07451/21 72, oder Andreas Bronner, Telefon 07486/9 61 63. Wenn Interesse besteht, wird sich die Senioren-Union Gedanken machen, wie ein solcher Fahrdienst geregelt werden kann.

Die Senioren-Union plant weitere mitgliederoffene politische Stammtische.