Austreten von nitrosen Gasen: Feuerwehren proben auf Firmengelände den Ernstfall
Von Marion Tischbein
Horb-Nordstetten. Feuerwehr, Blaulicht – da war was los in der Nordstetter Ziegeleistraße. Doch zum Glück führten die Feuerwehr-Abteilungen aus Horb und Nordstetten nur eine nächtliche Zugübung bei der Firma Heizöl Sitzler durch. Bei der Zugübung der Feuerwehr-Abteilungen Horb und Nordstetten, die Reinhard Schulze von der Nordstetter Wehr ausgearbeitet und vorbereitet hatte, wollte man zeigen, was eine normale Feuerwehr ohne Spezialausrüstung für Gefahrgut im Ernstfall tun kann. Zu Grunde gelegt wurde dabei die GAMS-Regel. Das heißt: Gefahr erkennen, Einsatzort absperren, Menschenrettung und Spezialkräfte anfordern.
Angenommen wurde, dass sich auf dem Gelände der Heizölfirma und ihrer Tankstelle ein Gabelstapler durch einen technischen Defekt überhitzt hatte und dadurch in Brand geraten war. Aus einem Fass auf dem Gabelstapler lief Flüßigkeit aus. Dabei entstanden nitrose Gase, was durch das auf dem Gelände befindliche Gefahrgut besonders brisant war.
Vor Ort waren neun Mann der Abteilung Nordstetten mit einem LF8/6 unter der Leitung von Armin Schäfer. Zur Hilfe kam die Horber Stadtwehr mit 25 Mann, zwei Löschgruppenfahrzeugen, Einsatzleitungswagen, Rüstwagen und dem Gefahrgutgerätewagen. Die Einsatzleitung hatte Thomas Danninger.
Beim Vorgehen nach der GAMS-Regel saß jeder Handgriff: Nach der Erkundung der Lage wurde der Einsatzort abgesperrt, zwei Verletzte geborgen und versorgt und der Löschangriff aufgebaut. Aufgrund der Gefahrenlage wurden Chemikalienschutzanzüge ausgegeben und eine Löschwasserrückhaltung aufgebaut, damit die Chemikalien nicht ins Grundwasser gelangen konnten. Wie der stellvertretende Stadtkommandant Wilhelm Knödler, der die Übung beobachtet hatte, feststellte, funktionierte die Zusammenarbeit zwischen der Stadtwehr und der Abteilung Nordstetten reibungslos.