Eine Tierschützerin aus Dettingen macht auf das Problem kranker Katzen aufmerksam. Foto: Hopp

Dettingerin fordert mehr Infos für Landwirte und Entgegenkommen von Tierärzten.

Horb-Dettingen - Der Horber Tierschutzverein hat im Industriegebiet Heiligenfeld in Horb 22 Katzen und Kater kastriert. Doch nicht nur im Heiligenfeld gibt es Probleme.

Susanne Heizmann, die als ehrenamtliche Katzenschützerin in Dettingen und für den Tierschutzverein Sulz aktiv ist, bereiten die Katzen auf einigen Bauernhöfen große Sorgen. Heizmann: "Ich selbst habe in ehrenamtlicher Arbeit in den letzten drei Monaten über 110 Katzen und Kater auf diversen Bauernhöfen zur Kastration eingefangen. Finanziert wurden diese Aktionen, das heißt die Tierarztkosten, vom Tierschutzverein Sulz. Ein Kastrationsgesetz ist wünschenswert, wird aber in unserer Gegend an der Katzenflut wenig ändern. Welcher Landwirt würde zugeben, dass die vielen verwilderten Katzen, die er täglich füttert, seine eigenen sind – nur um dann die Kastrationskosten bezahlen zu dürfen?"

Heizmann fordert mehr Informationen für die Bauern, zumal diese um den Wert ihrer Katzen wissen. "Ein Hof ohne Katzen wird sehr schnell von einer kaum mehr kontrollierbaren Mäuse- und Rattenplage heimgesucht", so Heizmann, die selbst aus einer Landwirtsfamilie stammt. Es brauche aber auch mehr mutige Menschen, die sich an den örtlichen Tierschutzverein oder eine Behörde wenden, wenn ihnen ein Missstand auffällt. Die Tierschützerin hofft auch auf mehr Entgegenkommen von Tierärzten, die für die Behandlung von vier kleinen Bauernhofkätzchen mit Katzenschnupfen nicht gleich über 1000 Euro berechnen. Eine weitere Forderung: Die Veterinärämter sollen bei einem kranken Katzenbestand ohne zu zögern durchgreifen und Kastrationszwang oder ein Tierhaltungsverbot verordnen.

Das größte Problem der Katzen seien ihre zahlreichen Krankheiten, an denen sie oft qualvoll sterben. Heizmann: "Augenscheinlich gesunde Katzenmütter geben ihrem Nachwuchs versteckte Schnupfenviren weiter, nicht kastrierte Kater bergen bei jedem Kampf und der Paarung die Gefahr, sich mit tödlichen Viruserkrankungen wie zum Beispiel dem Katzenaids oder der Katzenleukose anzustecken oder diese weiter zu verbreiten."

Zudem seien weitere aktive Katzenschützer gefragt, die auf den Höfen Aufklärung betreiben, sich die Arbeit des Einfangens der meist scheuen Tiere für die Kastration machen und so für eine Reduzierung der Katzen insgesamt sorgen. "Vier kastrierte, gesunde und jagdfreudige Katzen/Kater reichen für einen Bauernhof völlig aus", sagt Heizmann.

Die Gemeinden sollten höhere Zuschüsse für die kostspieligen Kastrierungen gewähren.