Foto: Straub

Unbekannter auch in anderen Orten aktiv. Polizei geht von Serientäter aus. Zerstörungsradius ausgeweitet?

Horb/Waldachtal - Wieder hat er zugeschlagen, der Autokratzer in Nordstetten. Und nicht nur dort: Nun berichtet die Polizei auch von Beschädigungen auf dem Hohenberg, in Mühringen und Waldachtal.

Der Unbekannte, der im September mehrere Autos in Nordstetten zerkratzt hat, könnte seinen Zerstörungsradius wohl erweitert haben. Wie die Polizei mitteilt, hat ein Unbekannter in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Froschgasse, in der Geisäckerstraße und in der Hauptstraße Autos zerkratzt.

Zudem wurden auf dem Hohenberg gleich mehrere Fahrzeuge beschädigt. Im Amselweg wurde der Lack eines Geländewagens zerstört. Und in den nicht allzu weit entfernten Straßen Am Spitalhof, Forchenhain in der Veit-Stoß-Straße und im Kiefernweg wurden tiefe Kratzer in den Lack von sechs Autos geritzt. Auch in der Lerchenstraße, im Bereich des Anwesens Nummer 31, wurde an einem geparkten Auto mutwillig der linke Außenspiegel beschädigt. Die Polizei geht davon aus, dass die geparkten Autos von dem gleichen Täter oder den gleichen Tätern verübt wurden. "Alle Fälle sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag passiert. Zudem liegen die Tatorte meistens nah beieinander", erklärt ein Polizeisprecher.

Bürger können sich kaum gegen den Unbekannten schützen

Ein Rückblick: Nachdem im September ein Unbekannter in der Hauptstraße gewütet hatte und gleich sechs Autos in einer Nacht beschädigt wurden, hat die Polizei dort vermehrt kontrolliert. Auch die Straßenbeleuchtung wurde dauerhaft eingeschaltet. Ortsvorsteherin Edith Barth hatte dafür gesorgt. Nun wird das Licht seit gut einer Woche wieder pünktlich abgeschaltet. Und schon wieder wurden Autos zerstört. Doch dauerhaft ist das keine Lösung, das sieht auch die Polizei so. "Das Problem bei dieser Art von Sachbeschädigung ist, dass die Täter das im Vorbeilaufen machen können", dazu sei dann irgendwann auch egal, ob Licht brenne oder nicht. "Zwar sind vermehrt Streifen unterwegs, aber das ist schwer, jemanden zu erwischen", denn der Lack sei mit dem Schlüssel zerkratzbar, und so sei es schon schwierig jemandem ein Tatwerkzeug nachzuweisen. Schließlich hat so gut wieder jeder einen Schlüssel bei sich.

Gerade weil es so schwierig sei, den Täter zu schnappen, hofft die Polizei auf Mithilfe durch die Bevölkerung. "Wir bitten darum, aufmerksam zu sein und dass gemeldet wird, wenn jemand etwas auffälliges beobachtet." Dazu kann man sich bei der Polizei Horb unter Telefon 07451/960 melden.

Fraglich bleibt auch, wie man sich vor so einem Täter schützen soll. "Ich kann nur raten, das Auto wenn möglich in die Garage zu stellen", erklärt der Sprecher der Polizei. Leider für viele nicht möglich. Deshalb könne man zumindest darauf achten, dass man sein Fahrzeug an eine gut beleuchtete Stelle parkt.

Gerüchte über einen möglichen Täter gehen bereits um

Auf jeden Fall liegen die Beschädigungen in einem hohen vierstelligen Bereich. Bislang hat die Polizei jedoch keinen Verdacht. In Nordstetten geht derweil das Gerücht um, dass es sich bei dem Täter um einen Mann aus Nordstetten handele, der schon öfter auffällig war, zudem polizei- und gerichtsbekannt sei.

Neben den Fällen auf dem Hohenberg und in Nordstetten, meldet die Polizei außerdem Beschädigungen in Mühringe, wo der Planenaufbau eines Anhängers zerschlitzt worden sei. Diese Tat ereignete sich ebenfalls von Donnerstag auf Freitag. Ein Schaden von etwa 1000 Euro falle an.

Handelt es sich hier immer um den gleichen Täter oder hat er inzwischen Nachahmer inspiriert? Denn auch im Waldachtal meldet die Polizei einen Fall: Hier wurde am Freitag im Zeitraum von 7.45 bis 13.25 Uhr die Fahrerseite eines in der Zufahrt zur Klinik "Zauberwald" abgestellten Autos zerkratzt. Die Polizei Pfalzgrafenweiler (07445/85420) ermittelt wegen der begangenen Sachbeschädigung und bittet um Hinweise.

Auch in der Kernstadt wurde eine abgestelltes Auto beschädigt. In der Horber Schillerstraße wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag einen Wagen mit orangener Farbe besprüht. So wurden mehrere hundert Euro Sachschaden angerichtet. Vermutlich zählt diese Sachbeschädigung jedoch nicht zu der Serie, erklärt ein Polizeisprecher. Hier gehe man eher von einer Beziehungstat aus.

Bleibt zu hoffen, dass der Täter bald gefasst wird. Wie verängstigte Anwohner berichten, hat der Autokratzer in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Nordstetten schon wieder zugeschlagen!