Zur Stilllegung der Neckartalbrücke soll es in absehbarer Zeit nicht kommen. Foto: Hopp

Verkehrsminister Dobrindt äußert sich auf Nachfrage von Fuchtel. Umleitung durch Horb nicht erforderlich.

Horb - Ein Ersatzneubau für die Autobahnbrücke bei Weitingen sei nach derzeitigem Sachstand nicht notwendig. Das hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel auf dessen Nachfrage mitgeteilt.

Fuchtel hatte sich persönlich nach dem Sachstand für die Bauwerke erkundigt und vor Ort Besichtigungen vorgenommen. Er war nochmals gründlich den Zeitungsberichten der jüngeren Zeit zum Zustand der Bauwerke der Verkehrsinfrastruktur in der Region und eventuellen Konsequenzen nachgegangen.

Wie unsere Zeitung im September herausgefunden hatte, stand die Autobahnbrücke bei Weitingen auf dem Prüfstand. Das Regierungspräsidium in Freiburg hatte mehrere mögliche Varianten und Szenarien genannt: 1. Es könnte sein, dass die Brücke auch nach den neuesten Untersuchungen weiterhin als ausreichend bewertet wird. 2. Weitere Sanierungen müssen folgen – zum Beispiel eine Verstärkung der Fahrbahndecke. 3. Die Brücke muss abgerissen werden. Davor würde aber eine neue Brücke gebaut werden.

Das RP hatte einen Abbruch zwar zunächst als nicht "ernsthafte Option" bezeichnet, in der weiteren Stellungnahme einen Abbruch nach Ersatzbau nicht vollkommen ausgeschlossen. Dies kommt zum Beispiel in Frage, wenn sich eine Sanierung nicht rechnen würde. Eines machten das RP und das Ministerium aber klar: Die Sicherheit der Brücke ist gewährleistet.

Umleitung durch Horb ist angeblich nicht zu befürchten

Auch müssten die Horber Bürger nicht befürchten, dass der gesamte Autobahnverkehr durch die Stadt fahren müsse.

Fuchtel fragte nach und bekam nun Antwort von Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin beim Verkehrsminister. Zu Stilllegungen werde es auf absehbare Zeit jedoch nicht kommen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur stützt sich dabei auf eine Aussage des zuständigen Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg und eine Stellungnahme der DB Netz AG.

Auf der Bundesautobahn 81 Richtung Bodensee gebe es insgesamt 38 Teilbauwerke, die aufgrund ihres Alters, ihres Zustandes und ihrer Belastungen vordringlich nachgerechnet werden, wie es die Richtlinien vorschreiben, so Staatssekretärin Reiche. "Insgesamt haben die bisherigen Ergebnisse erfreulicherweise keine kritischen Aspekte im Hinblick auf die Ertüchtigungsproblematik aufgezeigt." Nur in Einzelfällen seien weitergehende bauliche Maßnahmen erforderlich geworden, wie an der Immensitzbrücke bei Engen, wo die beiden Überbauten aktuell ersetzt werden.

Zwar könne man abschließend noch nicht sagen, welche Maßnahmen infolge der laufenden Nachrechnung an der Neckartalbrücke bei Weitingen notwendig werden. Doch gehe das Verkehrsministerium Baden-Württemberg davon aus, "dass ein Ersatzneubau der Talbrücke Weitingen nicht erforderlich wird."