Bildung: MGG-Neigungskurs Bildende Kunst stellt Kurzfilm vor / Nominiert für Katholischen Jugendfilmpreis

Der Neigungskurs Bildende Kunst des Martin-Gerbert-Gymnasiums (MGG) stellte am Montagabend seinen diesjährigen Kurzfilm vor.

Horb. Zwölf Schülerinnen und ein Schüler der Klasse 11 (Kursstufe 2) hatten sechs Wochen lang jeweils vier Stunden an Drehbuch, Filmszenen und Schnitt gearbeitet, bis ihr Erstlingswerk fertig war.

"Run – die Münze fällt", so der Titel des Streifens, in dem sie die zufälligen Irrungen und Wirrungen im Leben skizzierten.

Wiederkehrende Sequenz mit jeweils anderem Ausgang

Vom Inhalt her haben die Schüler, nach intensiven Vorgesprächen und ständigen Drehbuchanpassungen, einen Film digitalisiert, der zeigt, was so alles passieren kann, wenn die Münze des Lebens in die falsche Richtung fällt.

Man sieht in einer wiederkehrenden Sequenz, dass jeden Morgen ein Schüler in einen Bus steigt. In einer Parallel-Szene des Streifens macht sich eine Schülerin ebenfalls auf den Weg zur Bushaltestelle. Doch in drei Fällen wendet sich die Münze des Zufalls gegen sie. Einmal fällt sie beim Rennen Richtung Bus über eine Papiertonne und verliert dabei ihre Monatskarte. Das andere Mal nutzt sie ihr Fahrrad, da fällt ihr der Rucksack vom Gepäckträger. Und entsprechend Murphys Gesetz, das besagt, dass alles, was schiefgehen kann, schiefgehen wird (im Original: "Anything that can go wrong, will go wrong"), verliert sie dabei auch noch ihren Hausschlüssel. Im dritten Fall wird ihr gleich der gesamte Geldbeutel auf offener Straße geklaut. Die Münze ist dabei nicht nur dreimal zu Ungunsten des Mädchens gefallen, sondern auch der Junge im Bus hatte Pech. Er hatte nämlich ganz altmodisch seine Handy-Nummer auf einen Zettel notiert und vorgehabt, diesen dem Mädchen im Bus heimlich zuzustecken. Erst beim vierten Anlauf klappte es dann mit der gemeinsamen Busfahrt, und der Bub wurde sogar seinen Handy-Nummern-Zettel los. Ein Happy End, wie es sich für jeden anständig inszenierten Film gehört. Im Western bleibt der Sheriff Sieger, im Krimi fangen die Kommissare die Gangster, und in Horb wurden bei diesen realistischen Beobachtungen des normalen Alltags, in Spielfilmcharakter visualisiert, eben Telekommunikationsgrundlagen weitergereicht.

Vorschusslorbeeren vom Premierenpublikum für ihr gelungenes Werk

Auf Anraten des Tübinger Medienpädagogen Harald Weiß, Inhaber der Firma "konnotat", der schon lange als Mentor und künstlerischer Berater die Film- und Media-Projekte des MGG unterstützt, nutzten die Schüler überwiegend das Stilmittel der Großaufnahme, die zu rasch wechselnden Sequenzen zusammengeschnitten wurden. Zusammen mit der passenden Musik entstand so eine Art visueller Geschwindigkeitsrausch, der zu einem Kurzfilm von dreieinhalb Minuten komprimiert wurde.

Der Film wurde für den Katholischen Jugendfilmpreis und für die Goldene Orange des VVS nominiert, steht damit gleich in zwei Wettbewerben im Finale und wird im Rahmen der Filmschau Baden-Württemberg am ersten Dezemberwochenende im Kino Metropol Stuttgart gezeigt. Die Aktiven im Neigungskurs Kunst, der wie immer von Kunstpädagogin Christiane Dette betreut wurde, bekamen vom Premierenpublikum neben ordentlich Applaus auch viele Vorschusslorbeeren für ihr sehr gut gelungenes Werk, das sie überwiegend in Eigeninitiative realisiert haben.

"Ich bin die meiste Zeit nur hier im Raum gesessen und habe gewartet, mit welcher Ausbeute die Schüler von den Dreharbeiten zurück kamen", schilderte Weiß seine Haupttätigkeit am diesjährigen Kurzfilm.

Die "Hauptdarsteller" standen an diesem Premierenabend auch für Fragen des interessierten Publikums zur Verfügung, und so manche Szene wurde hinterfragt und erläutert.

Nun freuen sich die jungen Filmemacher auf den "roten Teppich" bei der Filmschau Baden-Württemberg, und ihre Fans drücken ihnen die Daumen und hoffen, dass der Beitrag auch bei den Juroren so gut ankommt wie beim Premierenpublikum am Montagabend.