Jahreskonzert des Musikverein Salzstetten ist ein voller Erfolg / Ausschnitte aus "Starlight Express" und "Titanic-Medley"

Von Ingrid Letzgusund Eberhard Wagner

Waldachtal-Salzstetten. Mit sorgfältig ausgesuchten sowie anspruchsvollen Musikstücken aus Musical, Film und klassischer Blasmusik verwöhnte der Musikverein (MV) Salzstetten seine Besucher des Jahresabschlusskonzerts am vergangenen Samstag in der Gemeindehalle.

Jedes Jahr vor dem dritten Advent findet in Salzstetten das Jahreskonzert des Musikverein statt. So auch am vergangenen Samstag. Zum Auftakt spielte die Jugendkapelle mit Adeste Fidelis ein bekanntes Weihnachtslied. Dieses Stück wurde nicht nur im Sinne der Adventszeit gewählt, sondern zollte auch dem niederländischen Komponisten Kees Vlaak Tribut Respekt, der überraschend am 5. Dezember diesen Jahres verstorben war.

Die Jugendkapelle begeisterte die Gäste auch weiterhin mit dem Werk "Falcon Ridge" und dem beliebten Weihnachtslied "Hark! The Herald Angels Sing". Mit der guten, musikalischen Leistung bewiesen die Jungmusiker, dass sie den Aktiven in nichts nachstehen wollten. Der Beifall der Zuschauer war der Jugend sicher und sofort wurde der Ruf nach einer Zugaben laut. Mit der Melodie aus den Neunzigern bekannten Serie "Beverly Hills 90210" ein Genuss, denn auch diese Titelmelodie wurde mit Bravour von der Jugend gespielt.

Das Programm der Aktiven startete in "ein Bilderbuch der Phantasie"; Waltraud Welle führte durch das abwechslungsreiche Programm des MV.

Das erste Stück "Schmelzende Riesen" von Armin Kofler, entführte die Besucher musikalisch in schneebedeckte Gegenden. Die Aktiven unter Leitung von Dirigent Branko Herbstreit verstanden es in wunderbarer Weise, die Emotionen der Zuhörer zu treffen.

Für noch mehr Begeisterung sorgte ein Ausschnitt von "Starlight Express", in dem einige der Musiker Soli zu meistern hatten. "Fast wie in Bochum", lautete die begeisterte Aussage einer Besucherin. Tatsächlich sah man die Charaktere des Musicals förmlich vor sich; von der alten Dampflok "Rusty" bis hin zu "Greaseball", der Diesellok.

Ein Garant für Gänsehaut war mit Sicherheit das "Titanic-Medley", das die traurige Geschichte des berühmten Ozeanriesen erzählt. Eine schwierige Aufgabe, der sich die Musiker hier stellten, denn wer kennt nicht die Titelmelodie, diverse Filmpassagen bis hin zu Celine Dions "My Heart will go on" des berühmten Films von James Cameron? Ein Medley das höchste Konzentration, Können und Passion erfordert. Sehr deutlich hervorheben konnte sich hier Verena Kreidler an der Querflöte, die mit ihrem Spiel exakt jene Emotionen hervorrief, die dieses Stück in sich trägt.

Lange überlegt hatte Waltraud Welle, wie sie das letzte Stück vor der Pause, den "Rock Trap" erklären sollte. Rock Trap wird mit Body Percussion, zu Deutsch Körper und Takt, beschrieben, allerdings galt es dies den Zuhörern zu verdeutlichen. In den Proben für das Jahreskonzert hatte Welle unter anderem den Satz "Musikalische Früherziehung" vernommen und dies kam der Beschreibung schon sehr nahe. Leicht verblüfft wurden die Gäste des Konzerts Zeuge, wie die Musiker ihre Instrumente ablegten und sich erhoben. Was dann folgte, sucht seinesgleichen. Mit schnellem Patschen auf die Schenkel, Klatschen, Schnipsen, Zischen und Pfeifen im Takt boten die Aktiven eine Darbietung, die höchste Konzentration und viel Disziplin erforderte. Der tosende Applaus am Ende zeigte sehr deutlich die Anerkennung des Publikums, bevor sie die Musiker in die verdiente Pause entließen.

Gestärkt und mit neuem Schwung startete der zweite Teil des Abends mit dem grandiosen Stück "Chicago Festival" von Markus Götz. Im Anschluss an dieses Meisterwerk der Komposition durfte Vorstand Nikolaus Welle noch eine Ehrung vornehmen. Diese galt dem Aktiven Sebastian Münster, der dem Verein seit zwanzig Jahren die Treue hält.

Im letzten musikalischen Beitrag zeigten die Musiker, wo eine ihrer größten Stärken liegt: Dirigent Herbstreit hatte die Polka "Von Freund zu Freund" ausgesucht und setzte zur Freude des Publikums noch einmal das volle Volumen aller Register in Szene.