Der Architekt Willi Kreidler fürchtet unter anderem, die Baumaßnahme an der Altheimer Straße werde "billig-billig" geplant. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Altheimer Straße ein ungünstiger Baustandort?

Horb. Der Architekt und Immobilienfachmann Willi Kreidler spricht sich dagegen aus, in der westlichen Altheimer Straße Holzständer-Bauten für Flüchtlinge zu errichten. Die Stadt prüft derzeit, ob solch ein Projekt möglich und sinnvoll ist (wir berichteten).

Kreidler spricht sich für die Nutzung des Riese-Areals als Flüchtlingsunterkunft aus. Das Gelände in einer "ruhigen sonnigen Lage" sei "fast zu schade, um nur für Produktion zu dienen". Eine Umnutzung für Wohnzwecke sei eine hervorragende Chance. Kreidler schreibt: "Unverständlich für uns als ehemalige Planer ist die Tatsache, dass das Landratsamt Freudenstadt oder umgekehrt die Stadt Horb sich nicht mit dem jeweiligen Partner arrangieren und gemeinsam etwas unternehmen, was natürlich auch dem Wohl des Landkreises und der Großen Kreisstadt dienen würde."

Stattdessen werde hinter dem Stadteingang von Altheim her hinter dem neu errichteten Naturstein-Mauerwerk jetzt eine Bebauung in Erwägung gezogen, "wie sie von der verschiedenen Wohnqualität nicht schlimmer passieren kann." Kreidler schildert: "Nach Westen ist der Hang, der diesem Bereich Schatten gibt, und nach Osten ist die Straße, die ja eigentlich für den wichtigen Verkehr gesperrt werden soll. Auf der einen Seite soll der Verkehr reduziert werden, auf der anderen Seite zwingen die Stadt Horb beziehungsweise das Landratsamt, dass jetzt dort noch mehr gefahren werden soll." Zudem sei eine solche Baumaßnahme "billig-billig" geplant, schreibt Kreidler, ohne Unterkellerung und mit Wohnbereich über den Stellplätzen. "Aber was ist es Wert? Der Mensch stellt immer größere Ansprüche. Und auch Flüchtlinge sind Menschen."

Kreidler argumentiert zudem, dass es für die Stadt oder den Landkreis kein Risiko sei, eine einstige Industrie-Immobilie zu übernehmen. Er nennt eine Reihe von Gewerbeobjekten, die sein Büro im Laufe der Jahre überregional erstellt hat, die später erfolgreich umgenutzt wurden.