Ulrich Hoffmann, Irma Leichtling, Herbert Isdebski, Dora Dettling und Jan Zeitler (von links) freuen sich über die Ehrungen in der Arbeiterwohlfahrt-Ortsgruppe Horb. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kernstück der Arbeit der AWO-Ortsgruppe ist nach wie vor die Schülerbetreuung / Für nächstes Jahr ist ein "Asyl-Café" in Planung

Von Peter Morlok

Horb. Der AWO-Ortsverein Horb traf sich am Freitag zu seiner Mitgliedersammlung. Jan Zeitler, der den Vorsitz des Ortsvereins innehat, eröffnete die Hauptversammlung mit geradezu preußischer Pünktlichkeit und ließ das zurückliegende Geschäftsjahr – also 2013 - im Schnelldurchlauf Revue passieren.

Er erinnerte insbesondere an die Arbeit, die die Vereinsmitglieder in die Renovierung der neuen Räume, die man in der Neckarstraße beziehen konnte, gesteckt haben und freute sich noch im Nachgang darüber, dass zur Eröffnung am 5. Juli 2013 neben Landrat Klaus Michael Rückert auch Wilfried Pfeffer, der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Baden sowie Oberbürgermeister Peter Rosenberger und viele Vertreter sozialer Einrichtung bei dieser Feier vor Ort waren. In der weiteren Rückschau wurde die Gründung des PC-Stammtisches für Senioren und die kreative Handarbeitsgruppe, die sich mittwochs abwechselnd mit der Theatergruppe den Raum teilt, erwähnt.

Die Nikolausfeier des Seniorenclubs Rexingen/Ihlingen und eine Spendenübergabe durch die Horber Nachtwächter waren weitere Momente, die Erwähnung fanden. Bei der letzten Mitgliederversammlung, die am 9. November 2013 stattfand, wurde auch der Vorstand neu gewählt, der sich Anfang 2014 traf, um über die weitere Arbeit des Ortsvereins zu beraten. "Wir müssen uns überlegen, wie wir die AWO Horb nach vorne bringen", konkretisiert Zeitler ein Nahziel der Gruppe.

"Der Uli ist der, der hier das ganze Geschäft macht

Kernstück der Arbeit der Ortsgruppe ist nach wie vor die Schülerbetreuung. Seit 1999 ist man hier in der Gutermann-Grundschule aktiv. Inzwischen sind die Grundschulen von Dettingen, Altheim, Talheim, Nordstetten und Eutingen und seit diesem Schuljahr auch die Bildechinger Grundschule dazugekommen. "Gerade für die berufstätigen Mütter ist es sehr wichtig, dass sie wissen, dass ihre Kinder in dieser Zeit gut aufgehoben sind", unterstrich Zeitler den Wert dieser Arbeit. Insgesamt 30 Mitarbeiterinnen – von der Vollzeitkraft bis zur Mini-Jobberin – stehen für die Schülerbetreuung bei der AWO-Ortsgruppe auf der Gehaltsliste. Auch die Ferienbetreuung, die es seit 2009 gibt, wird weiterhin angeboten. Bisher kein greifbares Ergebnis konnte man hingegen aus den Gesprächen mit MdB Lothar Binding ziehen, der die Ortsgruppe im Sommer 2014 besuchte und mit dem man über die Probleme kleiner Wohlfahrtsverbände sprach.

Weitere Punkte, die kurz erwähnt wurden, sind unter anderem die Mitarbeit beim Lokalen Bündnis für Familie Horb. Dort koordiniert die AWO auch die Ausleihe des neuen Spielmobils. "Hier können wir von einer sehr guten Resonanz sprechen", betonte Mister AWO-Horb, Ulrich Hoffmann, die bisherigen Erfahrungen. "Der Uli ist der, der hier das ganze Geschäft macht", erklärte Jan Zeitler den rund 20 Sitzungsteilnehmern bei dieser Gelegenheit. "Ich hätte bei dem ›Nebenjob‹, den ich hier in Horb habe, gar keine Zeit dafür." Hoffmann wird bei den Aufgaben unterstützt von seiner Mitarbeiterin Cornelia Vötsch, die seit September angestellt ist und von Annette Dittmann, die von November 2014 bis Mai 2016 einen Bundesfreiwilligen-Dienst bei der Horber Ortsgruppe übernommen hat.

In Bezug auf die Mitgliederentwicklung konnte der Vorstand von einem moderaten Wachstum sprechen. Im Ortsverein zahlen derzeit 68 Mitglieder ihren Beitrag. Beim Blick in die Zukunft konnte die Vorstandsriege feststellen, dass man alle Angebote auch im kommenden Geschäftsjahr aufrechterhalten und zusätzlich vielleicht ein sogenanntes Asyl-Café ins Programm mit aufnehmen möchte. Finanziell steht der Verein auf gesunden Beinen, obwohl das Geschäftsjahr 2013 mit einem kleinen Defizit beendet wurde. Ulrich Hoffmann gab am Ende der Sitzung noch einen Überblick über die Entwicklung im Kreisverband, dessen Vorsitzender er ist. Die beiden Ortsgruppen Freudenstadt und Baiersbronn wurden 2013 aufgelöst. So gibt es außer in der Horber Kernstadt nur noch in Mühlen eine autonome Ortsgruppe. "Zumindest Freudenstadt bräuchte jedoch eine eigene Ortsgruppe", glaubt Zeitler. Der Kreisverband Freudenstadt hat die Mittagsbetreuung an der Wilhelm-Münster-Schule in Baiersbronn übernommen. Dafür wurden vier Mitarbeiterinnen eingestellt. In Kooperation mit den sozialen Diensten Nordschwarzwald wird die Kinderkrippe "Storchennest" in Horb betreut, erklärte Hoffmann, der sich auch bei der Bezirkskonferenz, die in den nächsten Tagen stattfindet, für ein Amt zur Verfügung stellt. Quasi als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk bekam die Ortsgruppe von der Handarbeitsgruppe an diesem Abend noch eine Spende über 100 Euro, die von Gruppenleiterin Birgit Hensel überbracht wurde.

Zum Abschluss der Sitzung durften Jan Zeitler und Ulrich Hoffmann noch folgende Ehrungen vornehmen: Für jeweils 15 Jahre Mitgliedschaft wurden Franz Fecht und Irma Leichtling geehrt. Die Willi Knödler oHG hat seit 25 Jahren eine Firmenmitgliedschaft und Dora Dettling ist ebenfalls schon so lange bei der AWO Horb. "40 Jahre – des isch lang", stellte der heute 45 Jahre alte Jan Zeitler fest. Solange sind nämlich sowohl Jochen Scherf als auch Kassierer Herbert Isdebski Mitglieder in der großen AWO-Familie. Dafür gab’s vom Verein eine entsprechende Urkunde.