Zur Zugabe versammelte Peter Straub alle drei Chöre auf der Bühne. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Chöre von Peter Straub und Vox Humana zeigen auf spritzige Art viele Facetten der Vokalmusik

Es ist der Funke, der bei den Konzerten des Bildechinger Kinder- und Jugendchors sofort auf das Publikum überspringt. Dieser Funke ist der Grund für den sensationellen Erfolg, den Peter Straub und seine jungen Sängerinnen und Sänger haben.

Horb-Bildechingen. Auch beim großen Chorkonzert, zu dem sich der Kinder- und Jugendchor am Samstagabend noch Verstärkung durch "InTakt" Mühringen und den befreundeten Chor Vox Humana Zollernalb eingeladen hatte, sprang dieser Funke in der bis auf den letzten Platz gefüllten Bildechinger Mehrzweckhalle sofort über.

Unterstützt wurde der Verein bei der Organisation dieser Veranstaltung tatkräftig von den Mitgliedern des Rotary Clubs Horb/Oberer Neckar, die sich von der Bestuhlung bis zur Verpflegung der Gäste um alles kümmerten, sodass sich die beiden Dirigenten Peter Straub und Mike Krell nur noch um den musikalischen Part kümmern mussten. Doch das war Schwerarbeit genug, denn die Bildechinger haben die Messlatte, was den Chorgesang betrifft, schon ganz schön hoch aufgehängt.

Mit "Willkommen hier bei uns im Haus" begrüßte der Kinderchor 1 die Zuhörer und bei den beiden nachfolgenden Volksliedern war der eingangs erwähnte "berühmte Funke" schon über gesprungen. Anschließend gab der Jugendchor mit der Ballade "Hello" von Adele eine Kostprobe seines großen Könnens und traf dabei den Musikgeschmack von mindestens zwei Generationen. Den Herren vom Jugendchor wurden noch schnell mit dem Stück "Probier’s mal mit ‘nem Bass" gehuldigt, bevor "InTakt" seinen ersten Auftritt hatte.

Tontechnik trägt mit präzise ausgesteuertem Klang, der fast jede Nuance hörbar macht, zum Hörerlebnis bei

Wie breit sie in ihrem Repertoire aufgestellt sind, das bewiesen sie mit dem Seemannslied "The Drunken Sailor", dem "Ba-Ba-Banküberfall" der Ersten Allgemeinen Verunsicherung und der Rockhymne "We Are the Campions", die von Helena Straub am Klavier und David Daltoe am Cajon begleitet wurde.

"InTakt" wird schon seit vielen Jahren von Peter Straub dirigiert, und dessen musikalische Handschrift und Akribie ist unverkennbar. Die Hobby-Vokalisen begeistern immer wieder durch alle Register. Toll, wenn dann auch noch die Töne über die Anlage so präzise ausgesteuert sind, dass man (fast) jede Nuance jeder Stimme exakt hört und so den vollen Sound des Chores erleben darf.

An diesem Abend in Bildechingen war dies so, und dies trug wesentlich zum Hör-Erlebnis bei. Prima auch, wenn man sich als Lehrer (Joachim Straub) selbst auf den Arm nehmen kann und als Solist behaupten darf: "Nein, ich werde nie vergessen, was ich sie verdanke! Ich liebe ihr noch immer, sie raubt mich heute noch den Sinn – Meine Deutschlehrerin." Großes Chor-Kino in Bildechingen. Der frühere Ortsvorsteher Peter Zimmermann, der in der ersten Reihe saß, bekundete seine Begeisterung oft mit lauten "Bravo"- oder "Spitze"-Rufen. Vox Humana, ein Chor, der vor allem im Zollernalbkreis als herausragender Oratorien- und Kammerchor bekannt ist und durch seine Mitwirkung am "Elisas" auch in Horb viele Freunde fand, wechselte an diesem Konzert-Abend das Genre. Sie präsentierten eine ganz weltliche Liedauswahl bei der sie vom quirligen "New York, New York" ins beschauliche Italien wechselten und bei der Herzschmerz-Schnulze "And so it Goes" von Billy Joel fast dahinschmolzen.

Leidenschaft und Hingabe bei allen Akteuren machen auch dieses Konzert wieder zu einem Glanzpunkt

Gemeinsam sangen "InTakt" und Vox Humana gegen Ende des großen Chorkonzertes ein paar Stücke aus der Musical "Jesus Christ Superstar", darunter auch das wunderschöne Stück "I Don’t Know How to Love Him" (Wie soll ich ihn nur lieben) das vom gemischten Chor regelrecht zelebriert wurde.

Zu Recht gab es auch für diesen Vortrag vom restlos begeisterten Publikum eine "Applausrakete" im Endausbaustadium.

Leidenschaft und Hingabe bei alle Akteuren haben dieses Konzert wieder einmal zu einem Glanzpunkt gemacht. Deshalb war es auch kein Wunder, dass sich der Vorsitzende des örtlichen Gesangsvereins, Armin Löffler, über die musikalische Güte und Vielfalt ganz begeistert zeigte und für sich feststellte: "Ich hab noch nie ein so abwechslungsreiches Konzert, das von der Klassik bis zum Pop reichte, gehört."

Sein Dank ging an alle Musiker, auch an die Solisten, die die Umbaupausen überbrückten. "Ihr habt uns allen eine Riesenfreude gemacht."