Agnes Maier strahlt: Horbs Kultur-Chefin kann nun der Öffentlichkeit den neuen Alamannensaal präsentieren. Foto: Hopp

Alamannensaal ist Agnes Maiers neues Schmuckstück. Eröffnung bei der langen Nacht der Lichter.

Horb - An der frisch getünchten hellgrauen Tür steht "Frisch gestrichen". Oben im ersten Stock sind die Fenster abgeklebt, darauf Symbole aus der merowingischen Zeit.

Agnes Maier schließt auf. Die Räume im ersten Stock – sie sind das neue Schmuckstück der obersten Kunst- und Kulturfrau der Stadt.

Maier berichtet: "Wir haben Objekte aus uralter Zeit mit hochmoderner Technik kombiniert." Im Vorraum zu sehen: Weiße Türen und ein schönes, dezentes grünblau. Martin Killing von 2K: "Wir haben uns richtig Mühe gegeben, die unterschiedlich hohen Fensterlaibungen so auszugleichen, dass es nicht auffällt."

Das ist gelungen. Genau wie die Türen von Schreinermeister Bruno Raible, die im Vorraum das Stuhllager verdecken. Sie wurden nach Esslingen transportiert, um das fertig lackierte Holz dort zu bedrucken.

Der Monitor und der Touchscreen hingen gestern noch nicht – Maier: "Wir werden dort Videos von den Grabungen zeigen. Auf dem Touchscreen wird es Karten geben sowie vertiefende Informationen."

Der Ausbau hat 60.000 Euro gekostet – Zuschüsse vom Landkreis und Firma fischer

Der Blick wandert dann nach rechts Richtung Rathaus: Die ganze Wand ist hier eine einzige Vitrine. Bilder und Illustrationen vor den Exponaten – das ist wirklich à la Bonheur präsentiert.

Kein Wunder, dass Agnes Maier sich wie eine Schneekönigin freut, denn der Alamannensaal ist jetzt ihr neues Schmuckstück. Sie zeigt auf den Schmuck und lächelt: "Ich hoffe, Lucia Steimle vom Schmuck am Aischbach kommt mal vorbei und holt sich Inspirationen für ihren handgefertigten Schmuck."

Die Fotografin des Schwarzwälder Boten will die Vitrine mit den Töpfen fotografieren. Maier: "Moment, da liegt noch was, was da nicht reingehört." Sie klappt das Teil hoch. An der Seite Dämpfer – wie die Heckklappe bei einer Nobelkarosse. Da fehlt nur noch der Fußsensor – aber den gibts natürlich nicht aus Sicherheitsgründen.

Der neue Alamannensaal: Morgen Abend wird er mit einem Festakt für geladene Gäste in der Gutermannschule eröffnet. Der Ausbau – er hat 60 000 Euro gekostet. Maier: "20 000 Euro davon hat der Landkreis Freudenstadt aus OEW (Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke) Mitteln bezahlt, 20 000 Euro die Firma fischer, den Rest die Stadt." Und das hat sich wirklich gelohnt. Davon können sich alle Horber morgen ab 20 Uhr bei der Langen Nacht der Lichter überzeugen. Dann ist der Saal für alle geöffnet.

Doch der Besuch lohnt sich nicht nur für die Optik des neuen Saals. Sondern sie ist der perfekte Rahmen für die wertvollen Funde aus Altheim.

1998 wurden zwei Gräberfelder in Altheim entdeckt

1998 wurden zwei Gräberfelder in Altheim entdeckt. Sie sind 1500 Jahre alt, eine der wenigen bekannten Gräberfelder des beginnenden Frühmittelalters, die mit modernen Methoden ausgegraben wurden.

Für Archäologen "sensationelle" Funde. Haarnadeln, Fibeln, Ringe, Armreifen als Grabbeigaben. Das Stadtmuseum Horb hat die Exponate jetzt als Dauerleihgabe für "mindestens fünf Jahre" bekommen, erklärt Agnes Maier.